Migros-Riesenverluste mit Galaxus in Deutschland
Die Migros könnte mit ihrer deutschen Bio-Kette Tegut eine halbe Milliarde Franken in den Sand setzen. Oder sogar noch mehr. Dafür sollte Galaxus in Deutschland zum Renner werden. Die Tochter des orangen Riesen hätte das Nachbarland erobern sollen.
Jetzt zeigt sich, dass vor allem etwas zunimmt: Die Verluste. Sie schiessen durch die Decke. Betrug der «Jahresfehlbetrag» im Jahr 2022 noch 49 Millionen Euro, so erhöhte sich dieser auf über 61 Millionen im Jahr 2023. Das zeigt der offengelegte Jahresabschluss von Galaxus Deutschland.
Die Migros meint zum Minus: «Die Expansion in einen neuen Markt erfordert substanzielle Anlaufinvestitionen.» Verluste gehörten zur jetzigen Phase. «Diese Anfangsverluste sind bewusst in Kauf genommen: Sie ermöglichen es, schnell eine kritische Unternehmensgrösse zu erreichen, Skaleneffekte zu realisieren und dadurch langfristig wirtschaftlich erfolgreich zu operieren.»
Der Umsatz sei 2023 um 57 Prozent hochgeschossen, dies bei einem Online-Gesamtmarkt in Deutschland, der im gleichen Zeitraum um fast 12 Prozent geschrumpft sei.
Der Jahresabschluss von Galaxus Deutschland mit Sitz in Hamburg zeigt unter «Sonstige finanzielle Verpflichtungen» eine gefährlich anmutende Position, die regelrecht explodiert. 38 Millionen würden «vom 1. Januar 2025 bis 31. Dezember 2028» fällig, 69 Millionen «ab 1. Januar 2029».
Es gehe um «bestehende und künftige Galaxus Büro- und Lagerstandorte und die damit einhergehenden Mietverträge», sagt die Migros-Sprecherin. «Es sind dies teilweise bestehende Mietausgaben für die Büros in Hamburg und die beiden Lager in Krefeld sowie künftige Mietausgaben für die neuen Logistikstandorte in Neuenburg am Rhein, die wir ab Herbst 2025 in Betrieb nehmen werden und die vor allem auch der Schweiz dienen.»
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine. Der Autor ist Redaktor und Inhaber des Portals Inside Paradeplatz , auf dem dieser Beitrag zuerst erschien.
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