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Links die Fussgängerinsel, rechts das Perron, die Spur wird schmal, der Radstreifen endet: Für die Velofahrerin wird es eng. © Marco Diener

Endlich: Blechbremse statt Fleischbremse

Marco Diener /  Verkehrsberuhigung schafft zuweilen neue Gefahren. Zum Beispiel die Fleischbremse. Aber es geht auch anders. Das zeigt Zürich.

Den Schweizer Rekord dürfte der Kanton Bern aufgestellt haben. Auf der Strecke vom Schloss Köniz zum Bahnhof Mittelhäusern hat er auf gerade mal sieben Kilometern zwei Dutzend Fleischbremsen gebaut. So heissen die Verkehrshindernisse in der Fahrbahnmitte im Volksmund.

Schmale Spuren

Die Fleischbremsen sind Mittelinseln. Sie dienen eigentlich der Verkehrsberuhigung. Wegen der Hindernisse sind die Spuren in diesem Bereich schmaler. Das soll Autofahrer und Autofahrerinnen dazu bringen, das Tempo zu mässigen. Weil es eng ist, werden allfällige Radstreifen fast immer unterbrochen. Vernünftigerweise kann ein Autofahrer hier einen Velofahrer nicht überholen. Manche tun es trotzdem und bringen Velofahrer damit in Gefahr. So oder so: Das Fleisch des Velofahrers dient als Bremse. Daher der drastische Übername.

Auch noch ein Perron

Die schlimmste Fleischbremse auf der Strecke Köniz – Mittelhäusern steht in Moos. Das vorspringende Perron beim Bahnhof zwingt die Velofahrer zu einem Schlenker nach links. Das führt insbesondere im Abendverkehr, wenn es viele Autofahrer eilig haben, zu gefährlichen Situationen.

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Ängstlich beobachtet der Velofahrer, was der Autofahrer im Schilde führt.

Immerhin dient diese Mittelinsel auch Fussgängern für einen Zwischenhalt beim Überqueren der Strasse. Viele Mittelinseln auf der Strecke Köniz — Mittelhäusern stehen allerdings im Niemandsland. Kein Mensch überquert dort die Strasse. Aber die Mittelinseln gefährden die Velofahrer.

Nicht in der Mitte

Nun geht die Stadt Zürich auf der Hardturmstrasse einen anderen Weg. Um die Autofahrer zu bremsen, hat sie nicht eine Insel in der Fahrbahnmitte gebaut, sondern deren zwei – je 1,80 Meter vom Strassenrand entfernt. Die Autos fahren zwischen den Inseln hindurch, die Velos zwischen Insel und Strassenrand.

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Die zwei Inseln auf der Hardturmstrasse sind so angeordnet, dass Autos im Engpass nicht kreuzen können und Velofahrer nicht gefährdet sind.

Velofahrer nicht tangiert

Die Stadt Zürich schreibt dazu: «Mit vier Fahrbahn-Engstellen, an denen jeweils nur Platz für ein Auto bleibt, wird der motorisierte Verkehr gezwungen, langsam zu fahren, anzuhalten und gegebenenfalls dem Gegenverkehr den Vortritt zu lassen.» Die Verantwortlichen haben festgestellt: «Dies erzeugt die gewünschte bremsende Wirkung.» Und: «Velofahrende werden dabei nicht tangiert, da sie ausserhalb der Engstelle ungehindert weiterfahren können.»

Eigentlich Blechbremsen

Die Stadt Zürich hat also keine Fleischbremsen gebaut, sondern Blechbremsen. Kommt es auf der Höhe einer Engstelle zu einem Unfall, sind keine Velofahrer betroffen – es gibt nur Blechschaden. Davor und danach sind die Velofahrer allerdings weiterhin gefährdet. Denn Autofahrer weichen auf der Hardturmstrasse gerne auf den Radstreifen aus. Auch wenn sie dabei Velofahrer behindern.

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Blechbremse auf der Hardturmstrasse in Zürich: Zwei Autos können nicht kreuzen. Velofahrer sind dank der Verkehrsinseln geschützt, …
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… es sei denn, Autofahrer weichen auf den Radstreifen aus.

Die Automobil-Revue kritisiert die Blechbremsen

Der Automobil-Revue sind die Verkehrsberuhigungsmassnahmen auf der Hardturmstrasse in Zürich ein Dorn im Auge. Sie spricht von einem «abenteuerlichen Hindernisparcours». Und weiter: «Für die Fahrt durch die Hardturmstrasse braucht es (noch) kein Ticket, aber starke Nerven und viel Geduld.»

Ganz allgemein findet die Automobil-Revue: «Den Autofahrern wird das Leben schwer gemacht. Die Politik favorisiert Fussgänger und Velofahrer.» Hoffentlich auch! Wenn doch so einfache Massnahmen die schwächeren Verkehrsteilnehmer schützen. Aber offenbar zählen in gewissen Kreisen ein paar verlorene Sekunden mehr als ein unversehrter Mensch.


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21 Meinungen

  • am 11.09.2023 um 11:44 Uhr
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    An der Hardturmstrasse (Tempo 30) hat es Bürotürme, Zufahrtswege zu Parkplatzarealen, eine Tramlinie, oft viele Fussgänger, Radfahrer, Autos, es ist unübersichtlich. Die umgesetzte Verkehrsberuhigung finde ich hier eine gute Lösung, denn als Autofahrer steht man automatisch hinten an, was hier das vernünftige Verhalten ist. Oft begegnet man zudem Vortritt gewährenden Gegenverkehr und Freundlichkeit. Diese Art der Beruhigung an schnelleren Strassen wäre aber vermutlich gefährlich: Autofahrer müssten bremsen (an der Hardturmstrasse reicht meist Ausrollen; Radfahrer haben zudem etwa die gleiche Geschwindigkeit, was sie «gleichberchtigter» macht) und dann wird die Versuchung gross, schnell noch Gas zu geben. Ich hoffe darum, dass diese Art der Beruhigung nicht zu einem generellen Modell wird.

  • am 11.09.2023 um 12:37 Uhr
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    Fleischbremse? So ein blöder Name. Damit wird der Velofahrer, bzw. der Mensch zu einem Stück Fleisch „runterdegraiert“. Ich werde diese Bezeichnung nie verwenden!

    • Portrait Marco Diener.1 Kopie
      am 11.09.2023 um 13:40 Uhr
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      «Fleischbremse» ist in der Tat ein zynischer Begriff. Aber er beschreibt die zynische Konstruktion mit der Mittelinsel und den aufgehobenen Radstreifen treffend.

    • am 11.09.2023 um 14:40 Uhr
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      genau darum geht’s doch. die Verkehrsplaner behandeln Velofahrer wie ein Stück Fleisch, und nicht wie schützenswerte Lebewesen, wenn sie zur Verkehrsberuhigung missbraucht werden.

    • am 11.09.2023 um 14:46 Uhr
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      Der Autofahrer wird, wo immer es möglich ist, schikaniert. Sei es mit 30er Zonen, sei es mit Fussgängerstreifen innerhalb der 30er Zonen, sei es mit unnötigen Hindernissen beidseits der Strasse, sei es mit Bushaltestellen wo sich hinter dem Bus lange Autoschlangen bilden, sei es mit Radaranlagen, die nur Autofahrer aber keine rücksichtslosen Velofahrer erfassen etc. Als Fussgänger, Velo- und Autofahrer erlebt man eine unsägliche Ungerechtigkeit gegenüber jenen, die mit ihrem nicht unerheblichen Obolus (Motorfahrzeugsteuer, Kraftstoffsteuer etc.) an die Infrastruktur zum Hürdenlauf gezwungen werden.

      • am 12.09.2023 um 12:38 Uhr
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        Danke Peter

        Ich sehe das genau so! Gerade wird zwischen Koppigen und Utzenstorf ein Fahrradstreifen gebaut. Die Enge Fahrbahn für Motorfahrzeuge wird nicht angepasst und bleibt ein Risiko! Dort bekommen die Velofahrer mehr als eine Fahrbahnbreite die ein Motorfahrzeug zur Verfügung hat. Der enorme Landverschleiss von wertvollem Kulturland wird ganz ausser Acht gelassen! Velofahrer haben dort schon seit Jahrzehnten die Möglichkeit über Asphaltierte Feldwege zu fahren fern ab vom Motorisierten Verkehr und das notabene ohne Umwege! Warum stellt man Velos über alles andere?

    • am 11.09.2023 um 20:29 Uhr
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      Herr Schätzle, natürlich ist es unangenehm, wenn man als Autofahrer durch solch drastische Ausdrücke an reale Gefahren erinnert wird. Genau an solchen Stellen geschehen Unfälle mit «Fleisch-» und sogar Knochenschäden. Dadurch, dass Sie solche Bezeichnungen aus Pietät- oder andern Gründen nie verwenden werden, garantieren Sie eben gerade nicht, dass sie hoffentlich nie geschehen werden, leider.

    • am 14.09.2023 um 15:20 Uhr
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      Der Begriff bezeichnet die damit verbundene Aufgabe im Verkehrsgeschehen übrigens seit Jahrzehnten, er stammt aus der Terminologie von Verkehrsplanern und Polizei und ist somit weitherum inhaltlich akzeptiert. Warum auch um den Brei herumreden!?

      Schlimmer sind wirklich die Geschwindigkeitsdifferenzen, die innerorts noch möglich sind. Obschon mit den Elektrovelos Tempo 30 wirklich für beide erträglich wäre – und vor allem für Velofahrende viel sicherer.
      Und natürlich sind die Stosszeiten schlimm, wenn alle mit ihren Autos und dem von diesen beanspruchten Raum gleichzeitig unterwegs sein wollen.
      Es gäbe hier ein paar Hebel, die man betätigen müsste: Arbeitszeiten flexibilisieren, Fahrzeuge nach Gewicht und Grösse besteuern usw….es gibt noch Arbeit genug.

  • am 11.09.2023 um 12:57 Uhr
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    Diese Inseln sollten alle verboten werden! In der Landwirtschaft werden teilweise Maschinen eingesetzt die Konstruktionsbedingt eine Maximalbreite von 350cm haben. Da bleiben nach dem katastrophalen Beispiel von Zürich auf jeder Seite noch 12.5cm Platz für ein Durchkommen. Eine Fahrbahnbreite für motorisierte Fahrzeuge muss mindestens 450cm betragen ansonsten ist ein sicheres durchkommen für LKW`s und andere grosse Fahrzeuge kaum möglich! Zuweilen auch noch unerklärlich scharfkantige Randsteine verwendet werden. Diese müssten so gestaltet sein, dass man Sie wenigstens befahren kann.

    Ich hoffe, dass irgendwann jemand im Astra sitzt der ein wenig mit dem Kopf bei der Arbeit ist und das solche Fälle wie Zürich nicht Schule machen!

  • am 11.09.2023 um 13:50 Uhr
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    Alle haben es bekanntlich eilig. Wenn es eng wird, wählt der Mensch den kürzesten Weg von A nach B. Die Velofahrer, die sich ohnehin an keine Verkehrsregeln halten, werden demzufolge in der Regel auf die Fussgängerzone ausweichen. Die Leidtragenden der sog. Fleischbremse werden zweifellos einmal mehr die Fussgänger sein. Offenbar werden die Fahrradfahrer und die Fussgänger als gleichwertige Verkehrsteilnehmer behandelt. Die Realität sieht jedoch anders aus. Die Fussgänger haben kaum noch Zonen, in denen sie sich gefahrlos bewegen können.

  • am 11.09.2023 um 15:14 Uhr
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    Generell ein Dorn im Auge sind mir Strassen mit Radstreifen und ohne Mittellinie, wo breitere Fahrzeuge zum Kreuzen auf den Radstreifen gezwungen werden. Unglaublich was hier den Velofahrern zugemutet wird. Es gibt zwar in der Schweiz kein bindendes Gesetz zum seitlichen Mindestabstand beim Überholen, aber die Empfehlung und entsprechende Gerichtsentscheide gehen von 1 bis 1.5m aus, was ich draussen in der «Kampfzone» leider viel zu selten Umgesetzt sehe. Was mich als Busfahrer hier in Wolhusen immer wieder entsetzt ist, wie knapp ! (ich rede von 20-30cm bei einem Geschwindigkeitsunterschied von 50 km/h ) LKWs, Cars und breite Traktoren an kleinen 6-jährigen Schulkindern vorbeischrammen, die mit ihren Trottis und Velos auf dem vermeintlich sicheren Trottoir entlang der Kantonsstrasse unterwegs sind, da gibt es anscheinend gar keinen Mindestabstand. Leider sind sich viele Fahrer, Gemeinden und Verkehrsplaner der möglichen Folgen ihres unüberlegten Handelns viel zu wenig bewusst.

  • am 11.09.2023 um 15:50 Uhr
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    An der Hardturmstrasse (Tempo 30) hat es Bürotürme, Zufahrtswege zu Parkplatzarealen, eine Tramlinie, oft viele Fussgänger, Radfahrer, Autos, es ist unübersichtlich. Die umgesetzte Verkehrsberuhigung finde ich hier eine gute Lösung, denn als Autofahrer steht man automatisch hinten an, was hier das vernünftige Verhalten ist. Oft begegnet man zudem Vortritt gewährenden Gegenverkehr und Freundlichkeit. – Diese Art der Beruhigung an schnelleren Strassen wäre aber vermutlich gefährlich: Autofahrer müssten bremsen (an der Hardturmstrasse reicht meist Ausrollen; Radfahrer haben zudem etwa die gleiche Geschwindigkeit, was sie «gleichberchtigter» macht) und dann wird die Versuchung gross, schnell noch Gas zu geben. Ich hoffe darum, dass diese Art der Beruhigung nicht zu einem generellen Modell wird.

  • am 11.09.2023 um 18:44 Uhr
    Permalink

    An die Redaktion: WAS für ein Ausdruck «Fl…bremse»!!!
    Ich erwarte mehr von infosperber – verkommt ihr jetzt auch zu Mainstream? Ich werde mir weitere Spenden vorenthalten..

    • Portrait Marco Diener.1 Kopie
      am 12.09.2023 um 07:35 Uhr
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      Das ist eben gerade nicht Mainstream-Journalismus, wenn wir das Kind beim Namen nennen. «Fleischbremse» ist — zugegeben — ein hässlicher Begriff für eine hässliche Verkehrsberuhigungsmassnahme.

  • am 11.09.2023 um 20:31 Uhr
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    Die Strassen künstlich gefährlicher zu machen ist sicherlich keine Glanzleistung, egal welche Verkehrsteilnehmer bei Unfällen verwickelt werden! Eigentlich sollte es logisch sein, die Strassen für alle sicherer zu gestalten und nebenbei bemerkt stehender Verkehr verschmutzt unnötig die Umwelt. Viele dieser Inseln sind nicht einmal korrekt gekennzeichnet, so fehlt bei den abgebildeten Beispielen der Pfeil, welcher angibt, wie das Hindernis umfahren wird und auch die Vortrittsregelung. Früher oder später könnte jemand auf die Idee kommen, rechts an der Insel vorbeizufahren und vermutlich dürfte dies zulässig sein, aber man wird das ganze bis vor Bundesgericht ziehen müssen um dies zu bestätigen.

  • am 12.09.2023 um 11:44 Uhr
    Permalink

    Schön dass sich Infosperber diesem grossen Missstand annimmt. Selber habe ich die letzten 4 Jahre Europa mit dem Velo erkundet und habe doch einiges Gesehen. Am besten ist die Trennung von Velo und Motorfahrzeugen in Finnland und Holland umgesetzt. Länder wie D, A, DK, S, N, PL folgen mit etwas abstand. Bei Allen halten die Velos bei Rot auch an. Ja und dann gibts noch CH, I, CZ mit leider einer rudimentären Veloinfrastruktur. Es reicht nicht überall Velowegweiser aufzustellen und im ersten kleiner Weiler in einem «Fleischwolf» aufgerieben zu werden.
    Keine Infrastruktur gibts im restlichen Osteuropa aber auch keine «Fleischwölfe»

  • am 12.09.2023 um 17:16 Uhr
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    Als Viel-Velofahrer mache ich es jeweils so: Ich fahre schon etliche Meter vor der Verengung sanft nach links in die Mitte der Gesamtspur, so dass auch unsichere Autofahrer:innen nicht mehr auf den Gedanken kommen können, sich da noch irgendwie zwischen mir und der Insel durchzuzwängen. Das hat auch den positiven Nebeneffekt, dass der Verkehr etwas entschleunigt wird, was sich für alle Verkehrsteilnehmer:innen nur positiv auswirkt. In Oesterreich gilt übrigens vernünftigerweise für Autofahrer:innen ein seitlicher Abstand von Velos von 1,5 m innerorts und 2 m ausserorts; er darf nur bei Tempo 30 oder weniger unterschritten werden. Bei schmalen Strassen mit Velogegenverkehr bemerke ich als Velofahrer oft, dass mir Autofahrer:innen zu nahe entgegenkommen, obschon sie rechts vom Auto aus gesehen noch einen halben Meter Abstand zum Strassenrand haben – ein Zeichen, dass viele die Breite ihres Fahrzeuges nicht wirklich im Griff haben; andere haben dagegen kein Problem damit.

  • am 12.09.2023 um 22:01 Uhr
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    Warum lässt man die Mittelinsel nicht wie sie ist, und macht den Radstreifen durchgängig?
    Der Vortritt wäre klar geregelt und die zahlenden Verkehrsteilnehmer würde nicht unnötig schickaniert.
    Rollen an Stelle von Stop&Go. Wäre auch Umwelttechnisch die intelligentere Lösung.
    Aber eben ist halt eine Rot/Grüne Zwängerei.

  • am 13.09.2023 um 18:13 Uhr
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    Manchmal scheint mir, dass manche Verkehrsplaner nie Velo fahren. Ich empfehle folgende Punkte, die keine Schikanen für Autofahrer sondern lebensrettende Massnahmen sind.

    – Radstreifen durchgehend führen

    – Radstreifen ausreichend breit führen, Dreiräder und Anhänger sollen Platz haben

    – Platz schaffen, aber nicht auf Kosten der Fussgänger, sondern z.B. durch Enteignungen jenseits des Strassenrands, vor allem bei Fussgängerinseln

    – Ist das nicht möglich, Einbahnlösungen, Verengungen, 30km-Zonen, o.ä.

    – Allenfalls Alternativrouten anbieten, die keine Umwege sind

    – Radstreifen durchgehend rot färben

    – Rumpelmarkierungen auf den gelben Strichen, so dass man merkt, dass man auf dem Radstreifen fährt

    – Vor Fussgängerübergängen drei Blechbremsen vor der Insel und zwischen Radstreifen und Fahrbahn

    – Bei Baustellen Fussgänger und Velofahrer nicht zu Umwegen zwingen, weil sie anstrengend sind, allenfalls Strasse für Autos schliessen

    – Holland als Vorbild nehmen

    • am 14.09.2023 um 08:09 Uhr
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      Hallo Daniel Ly,
      ihre Ideen sind sehr interessant, und würden bestimmt Anklang finden.
      Um das Ganze noch realistischer zu Gestalten, hätte ich ein paar Ergänzungen

      – Eine Strassenverkehrssteuer. Bei dem Platzbedarf den sie haben etwa in der Höhe eines 500PS starken Autos. Ca. 1000.-

      – Eine Radweg Vignette. 40.-

      – Ein Bussenkatalog der auch fleissig durchgesetzt wird, analog Auto.

      – Jährlich Vorführtermine beim Stva

      – Eine Co2 Abgabe, da sie beim Pedalen mehr Sauerstoff brauchen stossen sie auch mehr Co2 aus.
      Auch ihre Darmtätigkeit wird angeregt = Metan. Ca. 1500.-

      Somit wäre die Finanzierung geregelt.

      Das viele Geld könnte man dann, in den Ausbau der Autobahnen investieren. – Theoretisch –

      Das sind natürlich keine Schikanen für Velofahrer.

  • am 14.09.2023 um 11:44 Uhr
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    In den 80er-Jahren war Köniz berüchtigt als Ampelwil. Dann wurde die Gemeinde zur Kreiselvorreiterin und Pionierung gemischter Zonen mit Tempo 30. Jetzt das. Und die Analyse von Marco Diener kündigt bereits die nächste Verkehrsumkrempelung an. Gibt es auch eine Analyse der Verkehrsplanung und ihren inhärenten Mechanismen und finanziellen Verstrickungen auf Gemeindeebene?

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