«NZZ»: «Mit Trumps Plan erreicht Selensky sein Hauptziel»
Das erklärt «NZZ»-Chefredaktor Eric Gujer in seinem Leitartikel vom 29. November 2025. Er widerspricht damit anderen Medien, die in Trumps Vorschlag eine Kapitulation der Ukraine sehen.
«Strategische Niederlage für Russland»
Der ursprüngliche 28-Punkte-Friedensvorschlag von Präsident Trump, dem offensichtlich auch Präsident Putin zustimmte, sah für die Ukraine eine EU-Mitgliedschaft. Mit einem souveränen EU-Mitglied Ukraine würde Russland eine «strategische Niederlage erleiden». Denn ohne Ukraine, dem Tor zu Europa, sei Russland kein Imperium. Und eine in der EU verankerte, mit westlichem Geld wieder aufgebaute Ukraine würde als Schaufenster des Westens sogar eine «latente Bedrohung für Moskau».
Putin müsste viele seiner Vorhaben, die ihm Journalisten nachgesagt haben, endgültig begraben: Die «längerfristige Absicht, Deutschland aus der Nato herauszulösen» («NZZ»-Redaktor Georg Häsler), die Absicht, «die Machtordnung in Europa fundamental zu ändern» («NZZ»-Redaktor Andreas Rüesch), oder die Absicht, «die ganze Ukraine zu unterwerfen und ein Ende der liberalen Weltordnung» herbeizuführen («NZZ»-Korrespondent Christian Weisflog).
«Keine Version bedeutet eine Kapitulation»
«Keine (der beiden bisher vorliegenden Versionen des Friedensplans) bedeutet eine Kapitulation.» Jede der beiden sei «besser als das endlose Sterben», erklärt Gujer.
«Doch der Westen streitet, und Putin freut sich», ergänzt der «NZZ»-Chefredaktor. Die «Nörgelei» Europas habe in Genf zu einem revidierten Vorschlag geführt: «Dieser ist aber Makulatur, solange der Kreml nicht mitspielt.» Doch auch der erste Vorschlag sei einem endlosen Krieg vorzuziehen, «auch wenn die Europäer beleidigt die Backen aufblasen, weil sie vor der Präsentation der ursprünglichen Version nicht konsultiert wurden».
Sicherheitsgarantien würden immer nur auf dem Papier bestehen. Dies gelte sogar für die Beistandsverpflichtung der Nato. Entscheidend sei der politische Wille zu reagieren. «Putins Obsession, von der Nato umzingelt zu werden, dürfte einer seiner Kriegsgründe gewesen sein Daher ist der Beitritt Kiews zur Allianz eine rote Linie.» Doch eine Mitgliedschaft in der EU gewähre der Ukraine «faktisch denselben Schutz wie die Nato».
Die meisten Medien schrieben von «Kapitulation» oder «Unterwerfung»
Mit seinem Leitartikel widerspricht der «NZZ»-Chefredaktor den meisten grossen Medien, die in Trumps Vorschlag eine Kapitulation der Ukraine sehen:
«Trumps Plan kommt einer Unterwerfung gleich», titelte Kurt Pelda in der «Aargauer Zeitung» und anderen CH-Media-Blättern.
«Der Friedensplan bedeutet eine Kapitulation», schrieb Frank Nienhuysen in «Bund», «Basler-Zeitung» und «Tages-Anzeiger».
In der «Republik» setzte Daniel Binswanger den Titel «Das inakzeptable US-Diktat».
Und der «NZZ am Sonntag» Gordana Mijuk: «Der Friedensplan gleicht eher einer Aufforderung zur Kapitulation.»
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.









Die Frage ist vor allem: Wird die EU die Integration der Rest-Ukraine wirtschaftlich überleben, nachdem sich Russland und die USA die Filetstücke einverleibt haben werden? Wenn es den Damen und Herren an der Spitze der europäischen Länder und der EU wirklich um die EU ginge, hätten sie längst die Finger von diesem Krieg gelassen und der Ukraine keine Versprechungen gemacht. Ganz offensichtlich ging es ihnen um etwas anderes, und das fliegt ihnen und vor allem uns allen jetzt tüchtig um die Ohren.
zit.(«…Wird die EU die Integration der Rest-Ukraine wirtschaftlich überleben, nachdem sich Russland und die USA die Filetstücke einverleibt haben werden?…») Möge uns die Restvernunft der EU – falls vorhanden – vor dieser Absorption bewahren.
Ich stimme Ihnen vollkommen zu.
Russland hat Trumps Plan bisher nicht zugestimmt. Tatsächlich würde der Plan eine Kapitulation Russlands bedeuten. Kein einziges russisches Ziel wäre erreicht. Von daher hat Gujer schon recht. Das Geschrei westlicher Medien ist nur Ablenkungsmanöver.
Weiterführende Gedanken zum Leitartikel von E. Gujer in der NZZ:vom
29. 11.2025
«Doch eine Mitgliedschaft in der EU gewähre der Ukraine «faktisch denselben Schutz wie die Nato»» (UPG IS 30.11.2025 / E. Gujer NZZ 29.11.2025).
Laut A. Schlünz ist/war Russland nie gegen einen EU-Beitritt der Ukraine Sie zitiert dazu Aussagen von Putin in einem Gespräch mit dem slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico in China (A. Schlünz, Berliner Zeitung 02.09.2025).
Die EU-Mitgliedschaft der Ukraine ermöglicht einen äquivalenter Schutz zur Nato ohne Nato (s.o.). Damit ist das Signal der Nato als «rotes Tuch» schon mal vom Tisch. Ob der EU-Beitritt bei den Russen dennoch als eine «strategische Niederlage» (UPG IS 30.11.2025 / E. Gujer NZZ29.11.2025) wahrgenommen worden wäre? Wie eingangs erwähnt, war Russland nie gegen einen EU-Beitritt der Ukraine.
Unter den angeführten Prämissen wären für die Ukraine „der Fünfer und s`Weggli zu haben“ gewesen.
Ich hoffe das Abkommen gelingt!!!
Warum wehren sich Ukraine und Europa gegen die Abgabe der Donbass Republiken an Russland? Falls die Ukraine diese Gebiete wieder für sich haben will, dann geht der Bürgerkriege Ukraine Nationalisten) vs Donbass (Russofone) wieder los! Die Minsker-Verträge wurden ja nicht eingehalten und die ukrainische Regierung ist heute sehr nationalistisch, wenn man die Gesetze liest, die in den letzten Jahren entstanden sind. Logischerweise müssen also diese russofonen Gebiete zu Russland gehören (militärisch und politisch). Will die EU die Ukraine in ihren Schoss aufnehmen und den Wiederaufbau finanzieren, hat Russland nichts dagegen, aber für die EU heisst das «Gute Nacht»! Es ist Zeit, dass sich die kriegstreibenden EU-Mitglieder und GB endlich zur Realtät zurückfinden – Zum Besten für die Bevölkerungen der EU!
Ich frage mich, wie so die sinnfrei aufgeblähten Rüstungsbudgets so weiterhin gerechtfertigt werden sollen. Oder produzieren wir wieder auf Halde und entsorgen das Zeug dann in Gewässern?
Die sogenannte „Friedensplan“ Geschichte ist absurd grotesk. Offenbar haben alle ausser die direkt Beteiligten da sehr viel mitzureden. Wie soll die Bevölkerung derartiges ernst nehmen wenn hinter den Kulissen bereits dermassen viel vorverhandelt wurde? Es geht nicht um Menschen. Es geht um Geld und Rohstoffe. Alles andere ist Ablenkung.
Einen endgültigen Frieden wird es erst geben, wenn Russland in Europa vollständig Integriert und nicht mit Pufferstaaten isoliert wird und so ewige militärische Konflikte programmiert sind. Russland kann man nicht von der Landkarte ausradieren, höchstens man überlässt das Riesenreich den Chinesen, die werden wohl dann dafür sorgen, dass Russland endgültig von der Landkarte verschwunden ist.
Gunther Kropp, Basel
Angenommen die Ukraine wird in die EU aufgenommen. Was hat das für Folgen? Viele Osteuropäischen Staaten würden dann plötzlich von Nettoempfängern zu Nettozahlern. Ich glaube nicht, dass Polen, Rumänien und Bulgarien so viel Freude daran hätten.
Die UA wurde überfallen. Von Putin unterzeichnete Verträge sind Makulatur. Vae victis…
Das Völkerrecht ist weder für noch gegen Sezession – diese Frage ist ungeklärt. Sollten sich also die Regionen Lugansk, Donezk, Cherson, Saporoschija und die Krim in einem ordentlichen Referendum zum Beitritt zur RF entscheiden, wäre dies zu akzeptieren. Historische Beispiele ließen sich zur Genüge anführen. Ob die bisher dort abgehaltenen Referenden diesen Ansprüchen gerecht geworden sind, wird westlicherseits natürlich angezweifelt. Ein EU-Beitritt der Ukraine sollte bis auf weiteres unbedingt verhindert werden – wir EU-Bürger würden die Kosten für den Wiederaufbau tragen und die korrupten Offiziellen als Parlamentarier und Kommissare vor die Nase gesetzt bekommen. Nein, danke! Die jetzige Führungsschicht der Ukraine ist vollkommen diskreditiert und steht außerdem für den widerwärtigen Bandera-Nationalismus. Solche Leute brauchen wir in der Europäischen Union nicht.