Jake Tapper interviewt Joe Biden

Jake Tapper (links) im Oktober 2022 bei einem Interview mit dem früheren US-Präsidenten Joe Biden. © The White House, via Wikimedia Commons

Bidens vertuschte Demenz  –  und der ertappte Vertuscher

Martin Born /  Ein neues Buch beschreibt, wie Ex-Präsident Bidens Niedergang verheimlicht wurde. Der prominente Buchautor half selbst dabei mit.

Jake Tapper ist der Star beim Nachrichten-Sender «CNN», «Ankermann» in Washington, Moderator zweier Polit-Sendungen, die seinen Namen im Titel tragen («The Lead with Jake Tapper» und «State of Union with Jake Tapper»), und Emmy-Preisträger. Zusammen mit Dana Bash hat er im letzten US-Wahlkampf die für Joe Biden desaströse Fernsehdebatte mit Donald Trump moderiert. 

Nach dem Debakel der Demokraten (denen Tapper nahesteht) bei der Präsidentenwahl war es für ihn als fünffachen Bestsellerautor wichtig, die Hintergründe der Wahlschlappe in einem sechsten Buch darzulegen. Nach eigenen Angaben führten Co-Autor Alex Thompson und er Interviews mit 200 Personen, um dem Debakel auf die Spur zu kommen. 

Verfall, Vertuschung und Joe Bidens verhängnisvolle Entscheidung

Der ungekürzte Titel des Buches: «Original Sin: President Biden’s Decline, Its Cover-Up, and His Disastrous Choice to Run Again». Oder auf Deutsch: «Hybris. Verfall, Vertuschung und Joe Bidens verhängnisvolle Entscheidung». Der Deutsche Taschenbuch-Verlag DTV preist das Buch so an:

«Zwei der angesehensten Journalisten Amerikas liefern eine schonungslose und dramatische Abrechnung mit einer der schicksalhaftesten Entscheidungen der amerikanischen Politikgeschichte: Joe Bidens Kandidatur zur Wiederwahl – trotz Anzeichen seines körperlichen und kognitiven Verfalls, trotz verzweifelter Bemühungen, das Ausmass seines Zustands zu verbergen. Jetzt kommt zum ersten Mal die ganze, beunruhigende Wahrheit ans Licht. Jake Tapper und Alex Thompson nehmen uns mit hinter verschlossene Türen und in private Gespräche zwischen den wichtigsten Personen und enthüllen, wie gross das Problem war und wie viele Leute davon wussten. Bidens Entscheidung, erneut zu kandidieren, hatte eine Kampagne der Verleugnung und Vertuschung zur Folge, die direkt zu Donald Trumps Rückkehr an die Macht geführt hat – und zu allem, was in der Folge geschehen ist.»

«Biden hat Demenz und all dieser Quatsch«

Die Satzteile «…wie viele Leute davon wussten» und «hatte eine Kampagne der Verleugnung und Vertuschung zur Folge» machten Kritiker hellhörig. Sie fanden schnell heraus, dass auch Tapper zu den Verleugnern und Vertuschern gehörte. In Aufzeichnungen von Tappers Sendungen wurden sie fündig und machten die heiklen Stellen auf X öffentlich. Diese zeigen etwa, wie Tapper Bidens Aussetzer in der Debatte als «Stottern» abtat. 

In einem «CNN»-Interview betätigte sich Tapper als Suggestiv-Frager: «Er ist geistig fit, ich denke, die Frage ist eher, ob er körperlich fit ist, oder?» 

Tapper in einer anderen Sequenz: «Die Russen versuchen, … uns und die Öffentlichkeit dazu zu bringen, der Integrität unserer Wahlen zu misstrauen, Joe Biden hat Demenz und all diesen Quatsch.»

«Joe Biden leidet an Demenz. Wow! Wer hätte das gedacht?»

Für den mainstream-kritischen Journalisten Paul D. Thacker, der während Jahren die Korruption im US-Senat untersuchte, für viele grosse Zeitungen arbeitete, jetzt aber wegen seiner impfkritischen Haltung in der Covid-Pandemie bei Wikipedia als Verschwörungstheoretiker geächtet wird, sind diese Zusammenhänge ein Festessen. 

Auf seiner Website «The Disinformation Chronicle» schreibt er genüsslich: «Jake Tapper von CNN ist derzeit in den Medien unterwegs, um ein Buch mit exklusiven, sensationellen Insider-Informationen über eine nie zuvor enthüllte Vertuschungsaktion zu verkaufen: Joe Biden leidet an Demenz. Wow! Wer hätte das gedacht? Ausser allen, die Augen und Ohren haben und ein funktionierendes zentrales Nervensystem.»

Oder: «Tappers These lautet, dass ‹die Demokraten die Öffentlichkeit über Bidens geistigen Verfall belogen haben›. Na klar. Jeder, der zwei Gehirnzellen hat und die die Debatte zwischen Biden und Trump im Juni letzten Jahres sah, hat längst begriffen, dass wir belogen wurden. Was die Amerikaner jedoch wissen müssen, ist, wer uns belogen hat. Überraschung! Einige der Leute, die uns belogen haben, waren Jake Tapper und CNN.»

Wahlkampfdebatte Trump / Biden
Die Aussetzer von Joe Biden während der TV-Debatte mit Donald Trump waren offensichtlich. Der Moderator Jake Tapper (vorn rechts) half mit, Bidens Niedergang totzuschweigen.

Auch Tony Fauci bei den Vertuschern

Der Fairness halber erwähnt Thacker auch viele andere Mitschuldige. Andere «CNN»-Journalisten, bekannte Kolumnisten wie Paul Krugman, die «Washington Post»-Kolumnisten E.J. Dionne und Jennifer Rubin, den Journalismus-Professor Jay Rosen, und «so ziemlich jeder bei ‹MSNBC›».

Thacker macht sich auch über Anthony Fauci lustig, den leitenden medizinischen Berater Bidens. Er verlinkt das sehenswerte Video in seinem Blog. «Es sah nach einer schlechten Nacht aus», sagte Fauci nach der Aussetzer-Debatte zu «CBS». «Hatte er eine schlimme Erkältung. Hat er ein Antihistaminikum genommen, das ihn benommen gemacht hat? Wir wissen nicht, was los war, und ich denke, es wäre unfair und unangemessen, anhand eines 90-minütigen Clips eine Diagnose zu stellen.»

Thacker zitiert dazu einen Essay von zwei Yale-Fakultätsmitgliedern, die die Frage der Demenz elegant umschifften: «Es wäre eine Tragödie, die Bedeutung einer unglücklichen Nebenwirkung eines Medikaments aufzubauschen – und damit möglicherweise den Lauf der Geschichte zu verändern.»

Schliesslich verweist Thacker auf den Bericht von Sonderermittler Robert Hur über Bidens Besitz von geheimen Dokumenten aus dem Jahr 2020, in dem Biden als «älterer Mann mit schlechtem Gedächtnis» bezeichnet wurde, mit «verminderten Fähigkeiten und Gedächtnisstörungen».

Die grossen Medien reagierten darauf mit Empörung.

«Im Zentrum des Skandals: Jake Tapper»

Das konservative Internet-Portal «The Babylon Bee» bringt Satire – die von Fakten-Checkern auch schon erstgenommen wurde. Die Satire zu Jack Tapper: 

«In einer schockierenden Enthüllung hat CNN-Moderator Jake Tapper neue Beweise dafür vorgelegt, dass Bidens geistiger und körperlicher Verfall jahrelang von Jake Tapper vertuscht wurde. ‹Diese Vorwürfe gegen Jake Tapper sind beunruhigend›, sagte Jake Tapper. ‹Die Vorstellung, dass jemand seine Macht als Journalist missbraucht, um zu lügen und der amerikanischen Öffentlichkeit wichtige Informationen vorzuenthalten, ist unfassbar. Dieser Jake Tapper, wer auch immer er ist, sollte sich schämen.›

Der brisante Bericht wurde in einem neuen Buch von Jake Tapper detailliert beschrieben. Es dokumentiert jahrelange ungeheuerliche Vertuschungen und Absprachen zwischen dem Weissen Haus und einer kooperativen und korrupten Presse, darunter mehrere neu durchgesickerte Gespräche zwischen Mitarbeitern darüber, Biden für seine zweite Amtszeit in einen Rollstuhl zu setzen. Im Zentrum des Skandals scheint jemand namens Jake Tapper zu stehen.

‹Ich kann nicht glauben, dass die Medien uns so belügen›, sagte ein Internetkommentator. ‹Es klingt, als müsste Jake Tapper zur Rechenschaft gezogen werden.›

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung hatte Jake Tapper Pläne für ein neues Buch über seine Ermittlungen zu Jake Tapper angekündigt.»

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2 Meinungen

  • am 13.06.2025 um 13:22 Uhr
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    Was wurde nicht über den todkranken, tablettensüchtigen Breschnew und seine berühmten Aussetzer gelästert. Ganze Witzserien kursierten damals an den Stammtischen. Die heutige Mainstreampresse berichtete genauso devot über Biden wie es die Ostpresse damals über Breschnew tat. Nach dem Zusammenbruch des Warschauer Vertrags gibt es auch im Westen keinen Grund mehr, es mit unabhängige Berichterstattung, journalistischer Sorgfalt und Meinungsfreiheit allzu ernst zu nehmen. Man muss nicht mehr der Gegenentwurf zum dumpfen Osten sein, der die Wacheren nach drüben lockt. Das Leugnen und Schönreden eines für jeden Zuseher offensichtlichen Zustands des mächtigsten Präsidenten der Welt ist ein neuer, aber sicher nicht der letzte Tiefpunkt unserer Medienlandschaft.

  • am 13.06.2025 um 14:09 Uhr
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    Denke dies ist ein gutes Beispiel der 2 verschiedenen, politischen Realitäten. In den Usa ist es Fox gegen Cnn. Beide verfolgen ihre eigene Agenda und würden wohl nie über ein Thema gleich berichten. Dass Biden mehr verwirrte statt fähige Tage hatte,war vielen klar. Aber selbst deutsche Faktenchecker haben noch in der Woche des desaströsen TV Auftritts Bidens berichtet, dass kritische Berichte über Biden Gesundheitszustand, rechte Fakenews seien. Schlussendlich untergräbt diese politische Polarisierung die gesamte Medienlandschaft. Es wäre wünschenswert, wenn Journalisten wieder informieren würden und nicht agitieren. Ansonsten vertieft sich die Spaltung in der Bevölkerung immer weiter.Bleibt leider
    wohl Wunschdenken, denn «Haltung zeigen» ist das heutige Credo in der Medienbranche. Anbei, interessant wäre doch zu wissen, wer den die Usa die letzten Jahre regiert hat. Bei Biden und Harris sind Fragezeichen gerechtfertigt.

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