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Innenräume sollten gut belüftet sein. © inh

Corona: Wissenschaftler fordern Lufthygienecheck in Innenräumen

Red. /  Man könne sich fast nur in Innenräumen anstecken. Dort sollen Restaurants, Läden und Veranstalter für Prävention sorgen.

upg. Es sei eine «wissenschaftlich unumstrittene Erkenntnis», dass «Innenräume die zentralen Infektionsorte» seien. Im Vergleich zu Innenräumen sei die Ansteckungsgefahr im Freien kleiner als 0,01 Prozent. Um einen erneuten Lockdown zu vermeiden, schlagen sechs deutsche Wissenschaftler* deshalb Massnahmen vor, um Ansteckungen in Innenräumen maximal zu reduzieren. Wir geben ihnen hier das Wort**.


Acht konkrete Massnahmen

An der Aussenluft gibt es keine relevante Ansteckungsgefahr (<0,01% im Vergleich zu Innenräumen). Die Ursache ist in dem vom Menschen durch die warme Ausatemluft und die Körperwärme erzeugten Vertikalflow zu finden (bis zu 100m³/h). Dieser verdünnt die abgeatmeten Aerosole stark. Windströmung draussen verdünnt die Konzentration zusätzlich.

Der Lufthygienecheck setzt sich aus den folgenden Parametern zusammen:

  1. Anzahl der Personen, die sich in einem unbelüfteten Raum aktuell aufhalten oder sich bis vor kurzem aufgehalten haben. Mit der Anzahl der Personen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Infizierter im Raum befindet, und je mehr Menschen im Raum sind, umso mehr können sich potentiell infizieren. 
  2. Aufenthaltszeit. Durch eine infektiöse Person im Raum steigt die Konzentration der Viren in der Zimmerluft mit der Zeit und je länger sich nicht infizierten Personen in dem Raum aufhalten, desto mehr Viren inhalieren sie.   
  3. Volumen des Raumes. Je grösser der Raum, umso geringer ist die Konzentration der Viren im Raum. 
  4. Raumhöhe. Dank dem vom Menschen erzeugten Vertikal-Flow sind hohe Räume besonders sicher, denn die abgeatmeten virushaltigen Aerosole bewegen sich nach oben. 
  5. Effektivität der Lüftung. Die Frischluftmenge, die dem Raum zugeführt wird, verdünnt die Aerosole. Bei Fensterlüftung hängt das insbesondere von der Temperaturdifferenz drinnen/draussen und der Windbewegung ab. Je grösser die Temperaturdifferenz, desto grösser der Effekt. Allerdings steigt dann auch der Energieverbrauch durch die Abkühlung.  
  6. Effektivität von Raumluftreinigungsgeräten: Die praktisch aerosolfreie Luft, die von einem Luftreiniger in den Raum abgegeben wird, bestimmt die CADR = Clean Air Delivery Rate oder abgeblasene gereinigte Luft (m³/h). 
  7. Dauerhaftigkeit und Effektivität von Masken, die von den Personen im Raum getragen werden. Schutzschilde sind wirkungslos, da die infektiösen Aerosole dadurch nicht an der Ausbreitung im Raum gehindert werden. 
  8. Atemfrequenz und Atemtiefe der infizierten und nicht infizierten Personen im Raum. Vermehrte Ventilation entsteht z. B. bei körperlicher Arbeit, Sport und Singen. 

Besonders ungünstig sind kleine Räume ohne oder mit wenig Lüftung (kleine Büros und Aufenthaltsräume, Fahrstühle, Toiletten, Kraftfahrzeuge, öffentliche Verkehrsmittel usw.) Hier kann eine konzentrierte infektiöse Aerosolwolke längere Zeit in der Luft stehen bleiben (ähnlich Zigarettenrauch) und dann Personen anstecken, die den Raum betreten (z. B. Reinigungspersonal). Mitunter sind sich Virusspreader und Infizierte nie begegnet.

*Die sechs Autoren

Dr. ing. Achim Keune, VDI, DGUV Test geprüfter RLQ Manager, Hamburg;
Prof. Dr. med. Dieter Köhler (Dipl. Ing. FH), Schmallenberg; 
Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Külpmann, Hochschule Luzern, Technik & Architektur, Institut für Gebäudetechnik und Energie; 
Dr. rer. nat. Gerhard Scheuch, PhD Gemünden; 
Prof. Dr. med. Hendrik Streeck, Direktor des Institutes für Virologie am Universitätsklinikum Bonn; 
Dr. med. Thomas Voshaar, Chefarzt Lungenzentrum Stiftung Krankenhaus Bethanien Moers.

**Ausführlicherer Bericht mit einem Punktesystem über die Risiken einer Ansteckung in Innenräumen hier.

Es gibt also eine Reihe von Massnahmen, die man ergreifen kann, um eine Infektion in Innenräumen durch die Aerosolübertragung zu reduzieren:

  • Begrenzung der Anzahl Personen in einem Raum;
  • Begrenzung der Aufenthaltszeit der Personen in einem Raum;
  • Prioritäre Nutzung grosser und hoher Räume (z. B. viele Turnhallen, Aulen brauchen deswegen meist keine zusätzlichen besonderen Schutzmassnahmen);
  • Erhöhung der Frischluftzufuhr. Hier ist eine Kontrolle mittels CO2 Messgeräte eine Option;
  • Einsatz effektiver Raumluftreinigungsgeräte. Hier ist eine Kontrolle über Aerosolmessgeräte möglich.

Im Wesentlichen gibt es zwei Möglichkeiten einen Raum von virenhaltigen Aerosolen zu befreien. Beide sind lüftungstechnische Massnahmen:

  1. Zuführung von Frischluft (Aussenluft) durch geeignete Lüftungstechnik.  
  2. Raumluftreinigung mit geeigneten Luftfiltergeräten. 

Wir schlagen zur Überprüfung der Effektivität der jeweiligen Massnahme eine Kontrolle durch eine Kombination von zwei Messgeräten vor. Zum einen wird eine ausreichende Frischluftzufuhr mittels CO2 Monitor gemessen, zum anderen werden die Luftreinigungsmassnahmen mittels Aerosol-Messgerät überprüft. Beide sollten zentral im Raum aufgestellt sein, ohne direkte Nähe zu Personen, denn die Ausatemluft kann die CO2-Konzentration lokal stark erhöhen. Sowohl Gastgeber als auch Besucher eines Raumes können sich überzeugen, wie gut die Raumluft in einer Einrichtung ist.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
_____________________
Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

Zum Infosperber-Dossier:

Coronavirus_1

Coronavirus: Information statt Panik

Covid-19 fordert Behörden und Medien heraus. Infosperber filtert Wichtiges heraus.

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21 Meinungen

  • am 30.11.2021 um 13:27 Uhr
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    Dieses Thema halte ich für enorm wichtig, besonders da kaum informiert wird über die Güte von vorhandenen Lüftungsanlagen (Austauschrate und/oder Filtereffektivität). Die empfohlenen CO2-Messgeräte messen die Austauschrate im Verhältnis zur Anzahl Personen und die Werte klettern sehr schnell in die Höhe, auch bei einem vorhandenen Umluft-Filtergerät. Ein Aerosolmessgerät scheint zielführender, misst aber sämtliche Aerosole. Eine Kerze im Raum würde die Werte vermutlich extrem hoch treiben. Bezüglich Feinstaub gut zu wissen, aber ich sehe nicht, wie ein solches Gerät identifizieren könnte, ob sich mit Viren beladene Partikel in der Luft befinden. Weiss das jemand?

    Hingegen lassen sich Schätzungen und vor allem Vergleiche machen. Dieser sehr gelungene Online-Rechner des Zeit-Verlags https://www.zeit.de/wissen/2021-11/aerosol-rechner-delta-variante-innenraeume-geimpft-ungeimpft ist kaum sehr genau, wegen mehreren groben Annahmen, lässt aber rasch die Wirkung verschiedener Parameter vergleichen. Z.B. bei einem mit Ungeimpften vollen unbelüfteten Raum, bei dem eine ansteckende Person (immer die Annahme), in zwei Stunden drei weitere Personen anstecken würde, sind es mit Kippfenstern zwei Personen, mit 2 x Stosslüften eine Person, und mit einer Lüftungsanlage niemand. Dann kann der Impfstatus, die Sprechdauer und Lautstärke und das Tragen von zwei Sorten Masken oder keinen eingestellt werden. Mit interaktiver Grafik, Info und Beispielen sehr zu empfehlen.

  • am 30.11.2021 um 15:23 Uhr
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    Guten Tag. Mich würde interessieren, weshalb konsequent ignoriert wird, dass auch naturreine ätherische Öle gemäss Studien einen signifikaten Beitrag zur Reduktion von Keimen in der Raumluft beitragen können. Mit der ÖGWA, der österreichischen Gesellschaft für wissenschaftliche Aromatherapie & Aromapflege, beschäftigen sich namhafte Wissenschaftler mit diesem Thema. M.E.n. würde es sich lohnen, da mal einen geneaueren Blick draufzuwerfen. https://oegwa.at/influenza-corona-und-co/

    • am 1.12.2021 um 09:36 Uhr
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      Diese Seite von Bauhygiene.ch und auch die Seite https://bauhygiene.ch/corona-special/schutzmasken finde ich extrem gut, wenn auch etwas schwer lesbar (leserfreundliche Kurzfassungen in Auftrag geben?). Daraus scheint mir der technische Lösungsansatz klar: Es braucht für öffentliche Räume ab einem gewissen Verhältnis von Belegung mal Zeit zu Volumen eine Anlage, welche einen Teil der Luft erneuert und allfällig befeuchtet, und auch die Wäme der Abluft zurückgewinnt, damit sagen wir 900 ppm CO2 nicht überschritten wird. (Wobei es hier gar nicht um’s CO2 geht, denn wir atmen mit 40-50’000 ppm aus, d.h. 900 ppm wird in der Lunge schon nach Sekundenbruchteilen erreicht.) Zusätzlich soll die gesamte Umluft durch wirksame Filter zirkulieren. Wie rasch ist ein Kompromis zwischen dem Hygieneziel und Energieverbrauch, Lärm, Optik, Kosten, sowie auf der Seite gut beschriebenen möglichen kontraproduktiven Wirkungen. Und wie es scheint, nicht wirklich messtechnisch regulierbar. (?)

      So einfach die Forderungen, so kompliziert und teuer scheint das Ansinnen in der Praxis. Aber doch lösbar in unserer reichen hitech-Schweiz. Und viel weniger kompliziert und problematisch als z.B. die Vorgänge beim Impfen. Deshalb wundert es mich schon sehr, wie wenig von der Lüftungslobby zu hören ist, während die Pharma- und Maskenlobbies, teilweise gegen elementare logische Überlegungen, welche fast nur Infosperber nüchtern thematisiert, extreme Erfolge verbucht haben.

  • am 4.12.2021 um 02:25 Uhr
    Permalink

    Das mit den Luftreinigungsgeräten ist gut zu überlegen und unter Umständen kontraproduktiv. Ich erinnere mich an so ein Gerät in einem kleinen Büro. Die Kollegin wollte so eines, weil wir nebst Drucker auch noch das Kopiergerät darin benutzten. Dass sich feiner Staub in der Luft befinden könnte zum Strassenstaub – Büro lag an einer verkehrsreichen Strasse – waren ihre Befürchtungen. Die Luft war aber mit dem Gerät nicht unbedingt besser. Eher schwülwarm und muffig. Die regelmässig, in der heutigen Situation mind. täglich auszuwechselnden Filter, sind sehr teuer.
    Im heutigen 3-er Büro, empfinde ich regelmässiges Lüften und ätherische Öle zerstäubt, viel angenehmer und sicherer.

  • am 5.12.2021 um 09:04 Uhr
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    Hallo Ihr infosperber
    ich denke nicht, dass Ihr das veröffentlichen werdet, darum schreibe ich Euch direkt an. Ihr schreibt von acht konkreten Massnahmen, listet aber acht Gründe auf, warum Massnahmen etwas erwirken sollten, und nennt dann fünf Massnahmen, welche Ihr auf zwei gekürzt habt. auch denke ich, Ihr solltet mal Aerosole aus der Sicht der Thermik anschauen, denn entgegen Eurer Behauptung können sich Aerosole nicht verdünnen.
    Das ist Punkt 1. Punkt 2 ist, dass Aerosole beim ausatmen nicht ganz Körpertemperatur haben, und sich unmittelbar nach dem ausatmen durch Abkühlung nur nach unten bewegen können. Dies gilt vor allem in geschlossenen Räumen, weil es keinen Wind gibt, der die Aerosole in der Luft halten könnte.
    Die Theoretische Schwebung von Aerosolen in geschlossenen Räumen ist also nur möglich, wenn die Raumtemperatur ungefähr Körpertemperatur hat, damit sich die Aerosole nicht absenken.

    • am 5.12.2021 um 20:04 Uhr
      Permalink

      @ Wyss: Wie kommen Sie darauf, dass sich Aerosole nicht im Raum verteilen? Das ist ersichtlich wenn jemand in einem Raum raucht. Auch ersichtlich ist, dass der Rauch zunächst nach oben geht, weil er eben wärmer ist als die Umgebungsraum. Ausserdem stellt jeder ruhende Mensch eine Heizquelle von grob 100 W Leistung dar, es entsteht also eine ständige Thermik nach oben. In grossen belegten Sälen kommt da eine rechte Strömung zusammen und es entstehen Wirbel, welche die mit Aerosolen beladene Luft mit der restlichen Luft mischen. Diese Strömungen sind schneller als die Sinkgeschwindigkeiten der Aerosolpartikel, so dass sie sich im Raum verteilen. Auch ohne die thermischen Wirkungen sinken die Aerosole nur extrem langsam, hier ein kurzer Artikel zum Thema: https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/wie-sich-coronaviren-in-der-raumluft-ausbreiten/

    • am 6.12.2021 um 09:57 Uhr
      Permalink

      @ Wyss: Das aerogene Mikrotröpfchen wird nicht verdünnt, die «Aerosolwolke» jedoch schon. Das kann man z.B. mit Theaternebel gut demonstrieren. Solange das ausgeatmete Aerosol wärme als die Raumluft ist, hat es einen thermischen Auftrieb. Solange dieser grösser als die Schwerkraft, die auf das Mikrotröpfchen ist, strebt dieses nach oben. Auch wenn der thermische Auftrieb nicht mehr überwiegt, fällt das Mikrotröpfchen noch nicht gleich nach unten, es wird durchaus noch von der Luft getragen, respektive mit der Luftströmung verfrachtet. Komplett stehende Luft gibt es auch in Innenräumen nie, nur schon die Thermik sorgt für eine Luftumwälzung im Raum. Je kleiner die Tröpfchen, um so länger verweilen sie in der Luft. Feuchte Luft schwängert die Aerosole quasi, trockene Luft lässt einen Teil des Tröpfchens verdunsten und das Tröpfchen wird kleiner. Im Winter halten sich die Menschen nicht nur mehr in Innenräumen auf, auch ist in diesen typischerweise die Luft im Winter trockener. Deshalb ist auch eine rel. Raumluftfeuchtigkeit von min. 40% zu empfehlen, 30% keines Falls zu unterschreiten. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit (60% bei neueren Bauten, 50% bei schlecht gedämmten älteren Bauten) sollte im Winter jedoch auch vermieden werden, um ein Schimmelrisiko zu minimieren.

  • am 6.12.2021 um 06:52 Uhr
    Permalink

    @ Schmidt: Ich komme darauf, weil Physik neben Mathematik Sachen sind, die sich nicht schönreden lassen, wenn man die Formeln begreift. Aber wie kommen Sie drauf dass Aerosole wie Rauch wirken? Denn Rauch ist vergleichbar mit Atemluft, beide enthalten Aerosole, aber sind keine.Aerosole sind z.B die Tropfen, die Sie sehen wenn jemand niest. Und die verfliegen innert Sekunden. Im Weiteren sagte ich nicht, dass sich Aerosole nicht verteilen, ich sagte dass sich Aerosole nicht verdünnen lassen, aus dem einfachen Grund dass Aerosole Tröpfchen in der Luft sind, entweder verdampfen sie, dann sind sie nicht mehr in der Lage Viren zu halten, oder sie kühlen ab und setzen sich nach unten ab.
    Auch muss ich ernsthaft Ihe Aussage in Frage stellen, da Sie von 100 Watt Heizleistung eines Körpers reden. Um 100 Watt zu produzieren ist eine Energie von 85’984,52 Kalorien pro Stunde notwendig das ergibt einen Energiebedarf von mehr als 2 Millionen Kalorien am Tag sprich 2865 Pizza Margherita sind nötig um einen ruhenden Mensch am Leben zu erhalten? Nicht ganz, villeicht meinten Sie ja milliwatt, dann wären es immer noch 2,8 Pizzas um den Wärmeverlust des Körpers auszugleichen, auch das kann nicht stimmen, da nach Nährwertabellen 3 Pizzas ausreichen, einen arbeitenden Körper zu versorgen. Also ist Ihr Vergleich falsch und irreführend. auch kann es in einem Saal keine Strömung geben, da die verschiedenenen Strömungsquellen gegeneinader arbeiten. Sie haben keine Ahnung, sorry.

    • am 6.12.2021 um 19:54 Uhr
      Permalink

      @ Wyss: Besten Dank für die fachliche Auseinandersetzung, und Infosperber für’s «Hosten», auch wenn ich Ihren letzten Satz für unverschämt halte. Als Physiker liebe ich Formeln, wenigstens diejenigen, die ich verstehen kann. Ein Aerosol ist definiert als ein Gemisch aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen in einem Gas. Der Eintrag https://de.wikipedia.org/wiki/Aerosol gibt weitere Einzelheiten aber definiert nicht die Grösse der Teilchen. Geläufig sind jedoch die Bezeichnungen PM10 für Teilchen mit unter 10 μm Durchmesser und feinen Teilchen PM2.5 entsprechend < 2.5 μm. Dazu gehören auch Rauchteilchen, mit typischerweise 25 μm), die aber schnell nach unten fallen oder austrocknen und kleiner werden, wie Sie sagen. Übrig bleiben also Viren in Fett, usw, und die Frage ist, wie viele es braucht, um eine Infektion auszulösen, und wie viele eingeatmet werden.
      Die Sinkgeschwindigkeit von Aerosolpartikeln kann z.B. hier ausgerechnet werden: http://www.calculatoredge.com/new/stroke.htm#terminal Für die Viskosität von Luft kann 0.000018 kg/(m s) eingesetzt werden. Ein 10 μm Teilchen mit Wasserdichte fällt mit 0.003 m/s, schwebt also bereits, kleinere fallen noch viel langsamer.
      Ihre Kalorienrechnung stimmt, aber es sind 2.9 Pizzas pro Tag, das reicht für einen ruhenden oder leicht arbeitenden Mann. Frauen brauchen etwas weniger und leisten z.B. 80 W.

      • am 6.12.2021 um 20:02 Uhr
        Permalink

        Ich schrieb: «…Rauchteilchen, mit typischerweise < 1 Mikrometer. " Die Website publizierte 25 Mikrometer! Bitte korrigieren.

    • am 6.12.2021 um 20:31 Uhr
      Permalink

      @ Wyss: Besten Dank für die fachliche Auseinandersetzung, und Infosperber für’s «Hosten», auch wenn ich Ihren letzten Satz für unverschämt halte. Als Physiker liebe ich Formeln, wenigstens diejenigen, die ich verstehen kann. Ein Aerosol ist definiert als ein Gemisch aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen in einem Gas. Der Eintrag https://de.wikipedia.org/wiki/Aerosol gibt weitere Einzelheiten aber definiert nicht die Grösse der Teilchen. Geläufig sind jedoch die Bezeichnungen PM10 für Teilchen mit unter 10 μm Durchmesser und feinen Teilchen PM2.5 entsprechend < 2.5 μm. Dazu gehören auch Rauchteilchen, mit typischerweise < 1 μm. Der Article https://en.wikipedia.org/wiki/Wells_curve zeigt typische Grössen von Atemtröpfchen (die meisten grösser als 25 μm), die aber schnell nach unten fallen oder austrocknen und kleiner werden, wie Sie sagen. Übrig bleiben also Viren in Fett, usw, und die Frage ist, wie viele es braucht, um eine Infektion auszulösen, und wie viele eingeatmet werden.
      Die Sinkgeschwindigkeit von Aerosolpartikeln kann z.B. hier ausgerechnet werden: http://www.calculatoredge.com/new/stroke.htm#terminal Für die Viskosität von Luft kann 0.000018 kg/(m s) eingesetzt werden. Ein 10 μm Teilchen mit Wasserdichte fällt mit 0.003 m/s, schwebt also bereits, kleinere fallen noch viel langsamer.
      Ihre Kalorienrechnung stimmt, aber es sind 2.9 Pizzas pro Tag, das reicht für einen ruhenden oder leicht arbeitenden Mann. Frauen brauchen etwas weniger und leisten z.B. 80 W.

    • am 6.12.2021 um 21:45 Uhr
      Permalink

      Lieber Herr Wyss,

      Sie verstolperten sich etwas bei den Zahlen:
      1 kWh = 860 kcal
      100 Wh also knapp 90 kcal

      Wobei die 100 Watt Heizleistung von «Menschen im RuheZustand» etwas hochgegriffen war. Im Durchschnitt-Mix beim Ruhe-Zustand sind es eher nahe 50 Watt. Bei 24 Stunden liegend/sitzend also insgesamt etwa 1,2 kWh (etwa 1 bis 2 kWh) bzw etwa 1 000 kcal .

      DAS lässt sich leicht -annäherungsweise- auch privat nachvollziehen,

      wenn man in kühler Jahreszeit
      einmal misst, wieviel Menschen in welcher Zeit
      einen Raum um wieviel Grad Celsius aufheizen –

      und tags drauf im gleichen Raum (bei sonst gleichen Bedingungen) -vergleichsweise- einen 1 kW-Heizkörper eine Stunde lang heizen lässt –
      und die «so» erreichte Temperatur-Erhöhung feststellt .

      Die weitergehende Umrechnung in Wh/Mensch und Pizzas überlasse ich Ihnen gerne.

      Freundliche Grüsse !
      Wolf Gerlach
      scheinbar.org

      • am 7.12.2021 um 10:59 Uhr
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        @ Herr Gerlach Ich möchte darauf hinweisen, dass ich sehr wohl einen Kommafehler gemacht habe als ich die Pizzen ausrechnete. aber ich verstolpere mich nicht in den Zahlen. Sie sowie auch ich benutzen die richtigen Zahlen Sie schreiben 100 Wattstunden sind knapp 90 kCal ich sage 85’984,52 Kalorien sind 100 Wattstunden. Da sind wir uns schon mal einig. Kilo heisst tausend also sind 85’984,52 Kalorien 85,98425 Kilokalorien. Also bin nicht ich es der sich verstolpert. Es ist Herr Schmidt der von Watt (W) und Leistung schreibt, statt von Wattstunden (W/h) und Energie.
        Aber auch sie verwechseln da etwas nämlich die «Heizleistung» des Menschen. Der Mensch hat keine Heizleistung, er hat einen Wärmeverlust wenn er arbeitet. Der Mensch heizt nicht, er wird wärmer wenn er arbeitet darum schwitzt man beim rennen. Wenn ein Mensch voll arbeitet bringt er eine Leistung von 100 Watt hin, im Ruhezustand ist viel weniger Energie notwendig. Ich möchte nur an den Militärgenerator in Luftschutzbunkern erinnern, wo man mit einem «Fahrrad» Strom für Licht produzierte. Wenn Sie schon mal auf einem solchen sassen, wissen Sie wieviel man strampeln muss, um 75 Watt zu produzieren. Das ist die Nennleistung des Generators.
        Um noch den Kommafehler bei den Pizzas zu berichtigen. Es sind 0,28 Pizzas notwendig um den Wärmeverlust am Tag zu kompensieren. Somit hatte Herr Schmitt auch recht, und ich bitte ihn meine Arroganz zu entschuldigen.

      • am 8.12.2021 um 10:06 Uhr
        Permalink

        Herr Wyss, Sie verwechseln da immer noch etwas. (Ich bin auf diesem Gebiet ein Fachmann, sogar Spezialist. Beim Schreiben am Kapitel 2 «Human Power Generation» des Buchs https://mitpress.mit.edu/books/bicycling-science-fourth-edition habe ich diese Dinge sehr gründlich studiert und beschrieben.) Energie pro Zeit ist Leistung, also entsprechen die typischen 1500-2500 kcal (Nahrung) pro Tag verschiedener passiver Menschen gerundet 75-120 W durchschnittlicher Leistung. Ohne jegliche körperliche Arbeit ist es etwas weniger, erscheint aber restlos als Abwärme. Wenn Sie aber auf dem Velo oder Pedalgenerator mit 75 W Nutzleistung pedalieren (mögliche Dauerleistung durchschnittlicher Menschen), müssen sie rechnerisch mindestens zusätzlich das vierfache an Nahrungsleistung zu sich nehmen (Annahme: 25% Wirkungsgrad der Muskeln), also ca. 260 kcal pro Stunde, zusätzlich zum Grundbedarf, und generieren also grob diesen plus 3 x 75 W, also 300-345 W als Abwärme . (Sie müssen die zusätzliche Nahrung nicht sofort zu sich nehmen, da der Körper vielfache Energiespeicher bereit stellt.)
        Zusammenhang zum Corona-Lüftungsthema: Medien und sogar Fachleute machen dauernd ähnliche rechnerische oder Interpretations-Fehler wie hier diskutiert, auf Grund derer dann aber wichtige politische Entscheidungen getroffen werden, die dann ebenfalls falsch sein können.

      • am 8.12.2021 um 20:52 Uhr
        Permalink

        Hallo Herr Schmidt, als erstes Danke schön, dass Sie von nun an mit dem nötigen Respekt schreiben. Ich verwechsle nichts und werde Ihnen auch erörtern, weshalb Sie es sind die Probleme mit den Worten haben. Ich sage nicht, dass Sie nicht wissen, wie es geht, aber Sie verwechseln diverse Worte. Darum erlaube ich mir, Ihnen an einem Beispiel Ihre Denkfehler klar zu machen.
        Nehmen wir einen Staubsauger, der 1000 Watt Leistung hat. Auf dem Staubsauger steht Leistung, er benötigt also 1000 Watt, damit der Motor dreht. Da auf dem Gerät Leistung und nicht Energie steht, muss das richtig sein. Er benötigt diese Leistung nur, wenn er läuft. Also ist Leistung mal Zeit der Energiebedarf. Das ist die erste Doppelformel der Erweiterung des ohmschen Gesetzes. Strom mal Spannung gibt die Leistung (I*U=P) und nicht die Energie. Um die Energie zu bestimmen, welche nötig ist damit der Staubsauger eine Stunde läuft, muss die Leistung von 1000 Watt während einer 1 Stunde berechnet werden, Leistung mal Zeit = Energie. Also benötigt der Staubsauger in einer Stunde eine kiloWattstunde, das ist die Energie. Und jetzt kommt Ihr Knackpunkt, läuft der Staubsauger nur eine halbe Stunde arbeitet er er immer noch mit einer Leistung von 1000 Watt, aber weil er nur eine Halbe Stunde läuft, benötigt er nur eine halbe Kilowattstunde, weil er die andere halbe Stunde ausgeschaltet ist. Also ist der Stromzähler wenn mans genau nimmt der Energiezähler denn auf den Rechnungen stehen kW/h und nicht A/h.

      • am 9.12.2021 um 09:49 Uhr
        Permalink

        Hallo Herr Wyss, bitte entschuldigen Sie meine Kürze, aber ich denke es ist Zeit dieses Nebengleis zu verlassen. Alles richtig, was Sie hier schreiben, ausser dies: Die Abkürzungen für Kilowattstunden und Amperestunden sind kWh und Ah. kW/h würde Kilowatt pro Stunde bezeichnen. Aber wie Sie Schreiben ist Energie Leistung *mal* Zeit, nicht *durch* Zeit.
        Warum dies wichtig ist: Viele Journalisten verwechseln Energie und Leistung und deren Einheiten. Meistens macht es nichts, aber manchmal entstehen dadurch Fehlinformationen. Und ja, umgangsprachlich wird oft fälschlicherweise von Strom gesprochen wenn Energie gemeint ist.

      • am 9.12.2021 um 20:51 Uhr
        Permalink

        Hallo Herr Schmidt Ich denke Sie verstehen da was Falsch. Sie sollen nicht mir Schreiben, dass ich recht habe, Sie müssen offiziell zugeben, dass SIE sich irrten, und nicht davon ablenken, indem Sie mir Honig ums Maul schmieren.
        Ich habe keine Probleme damit dies zu zu geben, und bin Ihnen wirklich dankbar, dass Sie mich auf meinen Fehler mit den Kilowattstunden pro Stunde aufmerksam machten, denn dadurch habe ich schon wieder etwas gelernt, was mir bis anhin nicht aufgefallen wäre.
        Auch müssen Sie nicht den Journalisten das Unverständnis in die Schuhe schieben. Ich führe solche Diskussionen mit Elektrikern, welche das falsch gelernt haben. Es handelt sich hierbei um selbst gelerntes aus falschen Schlüssen. Es funktioniert, aber man weiss nicht wieso, weil man was anderes glaubt. Genauso glauben alle, es gebe eine Pandemie, aber niemand sieht, dass nahezu 100% der Pandemie aus Massnahmen besteht. Die Intensivbetten können noch weiter heruntergefahren werden. «Wir» können den Preis erhöhen, weil die Nachfrage nicht besteht wenn wir die Betten nicht runterfahren. Der Rest ist schweigen ausser dass ich Ihnen ein schönes Fest und einen guten Rutsch wünsche.

    • am 9.12.2021 um 09:05 Uhr
      Permalink

      Zur Darstellung der Luftbewegungen in Innenräumen und den darin enthaltenen Aerosolen reichen nicht 3 … 4 physikalische Grundgesetze. Das Mikroklima in Innenräumen ist nicht viel weniger komplex, wie das Klima in unserer Atmosphäre. Dabei haben wir es mit der Thermodynamik zu tun. Der populäre Physiker Prof. Harald Lesch pflegt zu sagen, dass die Physik mit der Berechnung der Bahnen von Himmelskörpern angefangen hätte und dort zu beeindrucken vermochte. Hätte die Physik als erstes sich mit der Thermodynamik befast, dann hätte man wohl schnell es aufgegeben, sich mit der Physik zu beschäftigen.
      Die Dynamik des Klima nennen wir auch Wetter. So wie wir für die Wetterprognosen für Örtlichkeiten im Freien oder global mit komplexe nummerische Modelle mit vielen Parameter, die sich gegenseitig noch beeinflussen, berechnen können, gibt es das auch, um Wärmeverteilungen und Luftbewegungen in Innenräumen zu simulieren. Die Firma AFC Air Flow Consulting AG bietet. solche Simulationen an. Diese zeigen z.B. wie anwesende Personen im Raum durch ihre warmen Körper die Luftbewegungen im Raum mehr beeinflussen, wie die Platzierung des Zuluft- und Abluftdurchlasses einer Komfortlüftungsanlage. Ich greife lieber auf eine Nebelmaschine zurück. Natürlich ist das nicht nur die Körperwärme der anwesenden Personen, die die Luftbewegungen beinflussen, sondern alle Wärmequellen. Aber auch wenn sich Festkörper (Menschen, Maschinen) bewegen und dabei Luft verdrängen.

      • am 9.12.2021 um 19:50 Uhr
        Permalink

        Ich muss schon sagen, man kann ernsthaft über Zeugs philosophieren und millionen Gründe suchen, warum etwas nicht geht, aber es gibt Alternativen. Und ich denke es wäre produktiver etwas zu suchen, das funktioniert. Als normal denkender suche ich zuerst bei dem, was ich habe.
        Oh da liegt ja ein Airbrushkompressor, was bringt der? 20-30 liter pro Minute. Ein Mensch braucht 700 ml pro minute . 20:0,7 lter pro minute ergibt 28,571. mein Kompressörchen bringt mehr luft als 28 Menschen benötigen, der reicht also locker um ein Schulzimmer mit Frischluft zu versorgen.
        Nun mache ich ein kleines Loch in die Türe wo ich den Schlauch meines Kompressors einführe, vom Korridor Richtung Zimmer. dann öffne ich das Fenster, das am weitesten von der Tür entfernt ist, Fertig. nix Luftmessung, nix filtern, einfach die luft ersetzen, erledigt. der Kompressor(chen) erzeugt einen leichten Überdruck mit frischer Luft, Raumluft wird durch den Überdruck Richtung Fenster gedrückt und verflieht. Da der Kompressor mehr Luft in den Raum drückt als alle Schüler gleichzeitig ausatmen können wird die Ausatemluft zwangsläufig Richtung Fenster gedrückt.
        Aber das ist wahrscheinlich zu billig, also kommen die Faktenchecker und basteln Gründe, warum etwas nicht geht. Zu wenig Luft, der Raum ist zu gross keine Strömung in den Ecken, Wirbel und thermodynamik nicht zu vergessen. Ach so ne das wäre ja von Vorteil, also sagen wir nicht, dass Aerosole beim Ausatmen Richtung Decke steigen würden.

      • am 10.12.2021 um 06:36 Uhr
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        Lieber Herr Wyss,
        Nicht ganz so einfach – aber schon im Prinzip «so» könnten wir ES beginnen.

        Aber wir sind ja im «hoch entwickelten» Europa
        Wo wir ja all die über-produzierten Wissenschaftler
        und auch all die überflüssigen Vorschriften-Formulierer und Überwacher auf Dauer voll und gut bezahl beschäftigen müssen.

        Also erarbeiten wir erst mal Richtlinien, dann Vorschriften, dann Normen –
        und anschliessend die dazu passenden Techniken.

        Und – wenn DAS geschafft -und die Schul-Leiter so was mögen, müssen die erst mal Antragsformulare ausfüllen – Monate auf deren Begutachtung warten, nachbessern. Dann muss auch noch die Investition bewilligt werden – schliesslich ein FachUnternehmen. beauftragt werden … … ..

        Wen störts denn schon, wenn die Kinder im Lauf des Werdegangs solcher Technik-Geburten längst schon die eigenen Enkel zur Schule schicken –
        oder gar beschlossen haben, keine Kinder mehr zu zeugen, damit die nicht viel mehr an der «Überverwalteritis» als an allem anderen Übel leiden.

        «Eigentlich» könnte man auch sofort einem SchuLeiter xxx Euro pro Kind für «Massnahmen» genehmigen – mit der Pflicht, ein Fach-Unternehmen mit der technischen Ausführung zu beauftragen ?!

        Aber dann würde ja pro 100 Schüler etwa ein «ParagraphenReiter» arbeitslos ?! Was wir uns NIE leisten werden !!!

        Wolf Gerlach
        scheinbar.org

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