Das Spiel: Von Haien umgeben

Was ist wohl gefährlicher als ein Hai? «Zwai». Nicht von ungefähr erinnert das Cover des Kartenspiels an Steven Spielbergs Klassiker «Der weisse Hai». Der Wiedererkennungswert ist gegeben, doch ganz so schlimm wird es spielerisch nicht. Die hungrigen Haie vertreiben die kleinen Fische zwar aus dem Schwarm, gefressen wird hier aber niemand. Zu Beginn nehmen sich alle einen Kartenstapel mit Fischkarten ihrer gewünschten Farbe. Auf den Karten findet man bis zu vier Fische oder auch gar keine. Einige Karten nimmt man in die Hand und schon ist man bereit für die erste Partie.
Der Reihe nach legen alle eine ihrer Fischkarten auf den Tisch. Ziel ist es, einen schönen Schwarm zu bilden aus einem Raster mit 4×4 Karten. Zudem sollen am Ende möglichst viele Fische der eigenen Farbe im Schwarm übrigbleiben. Neue Karten legt man immer seitlich an eine bereits ausliegende Karte an. Schon mit der ersten Karte riechen die Haie aber den Braten und kommen ebenfalls ins Spiel. Man platziert die Hai-Figuren ausserhalb des Rasters, in der Reihe und Spalte, in der es am meisten Fische gibt. Die Situation wird nach jeder neuen Karte überprüft.
Unterschiedliche Auswirkungen
Die Haie sind äusserst flexibel. Bei einer gleichen Anzahl an Fischen reagieren sie noch nicht. Gibt es in einer Reihe oder Spalte aber mehr Fische, ändern sie ihre Position. Damit hat man beim Legen der Karten alle Trümpfe in der Hand. Legt man viele Fische, lockt das die Haie eventuell an. Spielt man die Nuller-Karte mit den Wasserblasen, verändert das die Situation nicht. Mit geschicktem Anlegen versucht man, die Fische der Mitspielenden in Bedrängnis zu bringen, denn das Ende kommt nach 16 gespielten Karten schneller, als man denkt.

Mit der letzten Fischkarte schreitet man zu einer Zwischenwertung. Sämtliche Fischkarten in der Hai-Reihe und der Hai-Spalte entfernt man von der Auslage. Die Karten erhält man zurück und legt sie unter den eigenen Nachziehstapel. 9 Karten bleiben somit im Schwarm liegen. Diese Fische legt man verdeckt auf einen Punktestapel. Erst jetzt zieht man wieder neue Karten nach und spielt im gleichen Muster eine zweite und eine dritte Runde durch.
Wer rettet die meisten Fische?
Nach der dritten Runde zählt man die eigenen Fische im Punktestapel durch. Wer die meisten Fische vor den Haien in Sicherheit bringen konnte, gewinnt die Partie. «Zwai» erinnert von der Grafik an zwei Klassiker der Filmgeschichte. Während die Haie sich an «Der weisse Hai» orientieren, sind die bunten Fische eher eine Erinnerung an den Animationsfilm «Findet Nemo». Beides ist gelungen und sieht auf dem Spieltisch sehr schön aus. Der Spieleinstieg ist leicht, eine Partie läuft ziemlich flott. Während man die ersten Fische noch ohne Hintergedanken legt, merkt man bald, welche Auswirkungen neue Fischkarten gegen Ende einer Partie haben.
Man sollte die eigenen Fische auch nicht zu dicht in den Schwarm legen, sonst schlagen die Haie gleich mehrfach zu. Und nicht zuletzt entscheidet die Kartenhand, welche Möglichkeiten man in einer Runde hat. So oder so bleibt das Kartenspiel bis zur letzten Fischkarte spannend, denn die Haie sind jederzeit zu einem Wechsel der Reihe oder Spalte bereit. Gut zu wissen, dass den Fischen dabei nichts passiert.
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Zwai
Ein Legespiel von Dirk Baumann
Illustrationen: Lars Besten
Für 2 bis 4 Personen
Ab 8 Jahren | ca. 20 Minuten
Verlag: Piatnik | ca. 15 Fr. / 14 Euro
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Patrick Jerg betreibt seit 15 Jahren die Webseite brettspielblog.ch und veröffentlicht regelmässig Spielkritiken über Brett- und Kartenspiele.
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.









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