Das Spiel: Mäuse helfen der Zahnfee

Ein aussergewöhnliches Thema steht über dem Kinderspiel «Die Mäusebande». Gemeinsam sammelt man im Wald bei den Tierkindern Milchzähne ein. Der Grund ist ganz simpel: Die Zahnfee ist krank. Damit niemand auf seine Belohnung warten muss, sucht sie nach Hilfe. Eine tapfere Gruppe junger Mäuse stellt sich zur Verfügung und macht sich auf in den Wald, um die Tierkinder zu suchen.
Das kooperative Spiel des Schweizer Verlags Game Factory hat es dieses Jahr auf die Nominierungsliste zum «Kinderspiel des Jahres» geschafft. Die schöne Umsetzung des Themas und eine wandelbare Spielmechanik waren dafür verantwortlich. Zum Titel hat es schliesslich nicht ganz gereicht. Ganz abstrakt ist das Thema übrigens nicht, denn in Frankreich holt nicht die Zahnfee die Milchzähne ab, sondern eine kleine Maus.
Für kleine Mäuse
Die Spielvariante für Kinder ab 4 Jahren gleicht einem klassischen Merkspiel. Aus einem Raster mit 3×3 Karten sucht man Tiere, die dem aktuellen Auftrag der Zahnfee entsprechen. Auf die Zahngrösse muss man dabei auch achten. Es gibt kleine, mittlere und grosse Zähne, die von Tieren in der entsprechenden Grösse stammen. So muss man sich nicht nur die Position der Tiere im Kartenraster merken, sondern auch ihre Grösse.
Das Besondere an «Die Mäusebande» ist aber, dass man sich in jeder Runde Tipps geben darf. Mit einer kleinen Mausfigur zeigen alle eine Reihe oder Spalte an, in der man das gesuchte Tier vermutet. Erst dann muss man eine Karte aufdecken. Zu Beginn des Spiels dürfen sich nämlich alle eine Karte geheim ansehen. Mit diesem kleinen Vorwissen gelingt der Spieleinstieg ganz bestimmt. Schafft es die Gruppe, zuerst alle Zähne zu finden, bevor die Sonne aufgeht?

Mehr Abenteuer für grössere Mäuse
Mit älteren Kindern vergrössert man das Spielfeld auf ein 4×4 – Kartenraster. Zudem mischt man einen Bösewicht unter die Waldkärtchen, der die Mäusebande bei ihrer Arbeit ausbremsen will. Die grundsätzliche Aufgabe während des Spiels bleibt gleich: Tiere suchen und Zähne in der passenden Grösse abholen. Wieder gibt es von allen Mitspielenden in jeder Runde einen Tipp für eine Spalte oder eine Reihe im Raster. Mit dem Aufdecken einer Karte sucht man nach Zähnen. Da das Spielfeld grösser ist, gibt es auch mehr Hilfe. Mit magischen Gegenständen kann man gegen den Bösewicht vorgehen. Mit der Kerze darf man sich einmalig ein verdecktes Plättchen anschauen. Es warten einige Überraschungen im Wald.
Kommuniziert wird bei «Die Mäusebande» nur über die Tipps der Mäusefiguren. Das sorgt für eine geheimnisvolle Spannung am Spieltisch. Gerade im grossen Raster weiss man nie genau, was die Mäusegruppe im Wald erwartet. Die Mischung aus Abenteuerspiel und Merkspiel ist in diesem Fall wirklich gelungen und animiert auch Erwachsene gerne zu einer Partie mit den Kindern.
____________________

Die Mäusebande
Ein Merkspiel von Christophe Lauras
Illustrationen: Marie Desbons
Für 2-5 Personen
Ab 4 oder 6 Jahren | ca. 20 Minuten
Verlag: Game Factory | ca. 23 Fr. / 20 Euro
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Patrick Jerg betreibt seit 15 Jahren die Webseite brettspielblog.ch und veröffentlicht regelmässig Spielkritiken über Brett- und Kartenspiele.
_____________________
➔ Solche Artikel sind nur dank Ihren SPENDEN möglich. Spenden an unsere Stiftung können Sie bei den Steuern abziehen.
Mit Twint oder Bank-App auch gleich hier:
_____________________
Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
Ihre Meinung
Lade Eingabefeld...