Sperberauge

Slowenien zahlte Corona-Bussgelder freiwillig zurück

Sperber © Bénédicte Sambo

Red. /  Es ging um Bussen von 5,7 Millionen Euro, die Ordnungskräfte wegen Verstössen gegen die Lockdown-Vorschriften kassiert hatten.

upg. Ausgeh- und Versammlungsverbote waren von der damaligen konservativen Regierung verhängt worden. Im September beschloss das neue mehrheitlich linksliberale Parlament eine Amnestie für Verstösse gegen die Covid-Vorschriften. Bereits bezahlte Strafen werden samt Verfahrenskosten zurückerstattet. Die neue Regierung will damit das Vertrauen der Bürger in den Rechtsstaat wiederherstellen.

Über diese Amnestie haben grosse Medien in der Schweiz bis heute nicht informiert.

Justizministerin Dominika Švarc Pipan sagte, dass der Staat damit die moralische Verantwortung übernehme: «Möge dies eine Lehre für uns alle sein, damit so etwas nie wieder passiert», erklärte die sozialdemokratische Politikerin. Der Staat übernehme mit diesem Gesetz eine moralische Verantwortung. Damit werde das Unrecht wiedergutmacht, das den Bürgern «durch den Missbrauch des Strafrechts sowie durch verfassungswidrige und übermässige Eingriffe in die Menschenrechte» angetan worden sei, so die Justizministerin.

Zuvor hatte das Verfassungsgericht etliche der damaligen Corona-Massnahmen für verfassungswidrig erklärt. Das Gericht bezog sich namentlich auf das Versammlungsverbot, Bewegungseinschränkungen und Ausgangssperren.

Zwischen März 2000 und Mai 2022 wurden in Slowenien rund 62’000 Verfahren wegen Verstössen gegen die Covid-Vorschriften eingeleitet. Dabei wurden Geldstrafen in einem Gesamtwert von mehr als 5,7 Millionen Euro verhängt. Für die Rückerstattung werden Mittel im Staatsbudget bereitgestellt.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
_____________________
Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

Zum Infosperber-Dossier:

Coronavirus_1

Coronavirus: Information statt Panik

Covid-19 fordert Behörden und Medien heraus. Infosperber filtert Wichtiges heraus.

War dieser Artikel nützlich?
Ja:
Nein:


Infosperber gibt es nur dank unbezahlter Arbeit und Spenden.
Spenden kann man bei den Steuern in Abzug bringen.

Direkt mit Twint oder Bank-App



Spenden


Die Redaktion schliesst den Meinungsaustausch automatisch nach drei Tagen oder hat ihn für diesen Artikel gar nicht ermöglicht.

2 Meinungen

  • am 23.11.2023 um 13:25 Uhr
    Permalink

    Klein und mutig! Mögen sich die anderen europäischen Herrscherhäuser daran ein Beispiel nehmen. So ließe sich ein Teil des verlorenen Vertrauens der Bevölkerung wiedergewinnen.
    So schnell vergisst es nämlich nicht!
    Ge

  • am 23.11.2023 um 18:26 Uhr
    Permalink

    Da beweist die slowenische Regierung Format! Chapeau!
    Mit dem heutigen Personal ist das in der Schweiz leider undenkbar.
    Lieber bestätigen Gerichte sogar jetzt noch Bussen für Verstösse, welche nach heutigem Wissensstand niemandem auch nur den geringsten Schaden zufügten.

Comments are closed.

Ihre Meinung

Lade Eingabefeld...