ArenaausdemAusland

«nur innerhalb der Schweiz» – die «Arena» kann im Ausland nicht live mitverfolgt werden © SRF

SRG: Warum nur gerade bis an die Grenzen?

Christian Müller /  Viele Programme von Schweizer Radio und Fernsehen SRF sind nur gerade in der Schweiz hörbar oder live einsehbar. Warum eigentlich?

Wer mit dem Auto oft auch ausserhalb der Schweiz unterwegs ist, weiss es: Schon zehn Kilometer nach dem Zoll in Basel Richtung Norden ist Aus mit SRF 1 im Autoradio. Wer am Lago Maggiore in Maccagno schwimmen oder in Luino einkaufen geht, nur wenige Kilometer nach dem Zoll in Dirinella, hat keine Chance, SRF 1 zu hören. Nur wer in St. Margrethen Richtung München fährt, kann etwas länger mithören: Der Sendeturm ist irgendwo am Säntis in der Höhe, das reicht dann für etwa 80 Kilometer.

Aber auch wer im Ausland an seinem Laptop das Schweizer Fernsehen sehen will, brennt oft an. Beim Sport ist das nachvollziehbar. Sport ist heute ja vor allem Business und die Übertragungsrechte sind «national» definiert. Pech also für alle, die auch in den Ferien «ihre» Lieblinge kicken sehen möchten.

Wo es dann aber völlig unverständlich wird, ist bei Informationssendungen. Wer als politisch Interessierter oder Interessierte etwa die «Arena» live mitverfolgen möchte, sieht sich geprellt: Siehe das Bild oben. Auslandschweizer haben zwar das Recht, an Abstimmungen in ihrem Heimatland teilzunehmen, aber die notwendigen Informationen dazu live mitzubekommen? Trotz Aufforderung auf der Website von SRF: Nix da!

Infosperber hat sich bei SRF in Zürich dazu erkundigt. Die Antwort war recht technisch:

«Das Video auf der Arena-Homepage ist nicht geogeblockt, d.h. sollte im Ausland abrufbar sein. Was nicht funktioniert – und bei Ihrem Printscreen sieht es danach aus – ist die live-Verfolgung aus dem Ausland zum Zeitpunkt der Erstausstrahlung auf SRF 1. Unsere Livestreams des linear ausgestrahlten Programms sind generell fürs Ausland gesperrt, weil wir auch Fremdinhalte senden, für welche wir die Rechte im Ausland u.U. nicht haben. Die Arena-Redaktion kann nur selber festlegen, ob das im Nachhinein eingefügte Video auf der Arena-Homepage geogeblockt, sprich nur in der Schweiz abrufbar sein sollte, oder nicht. Dies ist nicht der Fall, das Video dort sollte also im Ausland abrufbar sein.»

Also, im nachhinein darf man hinsehen …

Der Autor dieser Zeilen, der mindestens ebenso viel Zeit im Ausland verbringt wie in der Schweiz, vor allem in Deutschland und in Italien, aber auch in anderen Ländern, hat da eine klare Meinung: Die Schweiz müsste ein Interesse daran haben, dass möglichst alle SRF Radio- und Fernseh-Programme so weit wie möglich über die Grenzen hinaus live abrufbar sind, sowohl über die Luft wie auch übers Internet!


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30 Meinungen

  • am 27.12.2017 um 12:00 Uhr
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    jawohl, echt peinlich….
    SF ist aber nicht allein mit dem geoblock unsinn.
    probieren Sie mal Arte aus Italien…:-((
    Luc

  • am 27.12.2017 um 12:00 Uhr
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    Vielleicht müsste sich Präsenz Schweiz mal überlegen, ob sich eventuell für Hotels im Ausland eine Lösung abzeichnet, dass dortige Hoteliers die Schweizer TV- und Radiokanäle gratis (im Sinne von Werbung für die Schweiz) oder – wenigstens – vergünstigt beziehen können. Mein Lieblingshotel in Österreich, respektive dessen Besitzer, verzichtet aus organisatorischen (Originalton Hotelier: «Viel zu kompliziert ….") wie auch finanziellen Gründen auf das Aufschalten der SRF-Kanäle. 64 andere europäische und arabische Sender hingegen kann ich problemlos gucken. Übrigens: Vor kurzem wurde ich von österreichischen Hotelgästen explizit auf das Fehlen der Schweizer TV-Sender hingewiesen. Unsere Freunde hätten sich gerne ein «Schweiz-Bild» ihrer Kanzlerwahl gemacht…

  • am 27.12.2017 um 12:11 Uhr
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    @Farinelli. Geoblocking ist längst nicht immer einfach ein «Unsinn», sondern häufig rechtlich zwingend. Natürlich nicht bei Sendungen wie der Arena – auch im Livestream. Aber viel Bildmaterial erwirbt die SRG relativ billig, weil unser Land klein ist. Die Bedingung für die niedrigen Preise ist natürlich, dass dieses Bildmaterial ausserhalb der Schweiz nicht kostenlos zur Verfügung stehen darf. Diese Einkaufspraxis der SRG macht kommerziell Sinn. Allerdings müsste die SRG dafür sorgen, dass Eigenproduktionen übers Internet überall auf der Erde zu empfangen sind. Wer zahlt’s, wenn No-Billag durchkäme?

  • am 27.12.2017 um 12:13 Uhr
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    Christian Müller: Beim Geoblocking geht es bekanntlich um Urheberrechte. Sie sind Welt-weit (mehr oder weniger gut) geschützt. Deshalb dieser Ärger mit TV-Sendungen (mit Radio-Sendungen viel weniger).
    – Bei den TV-Sendern geht es um Urheberrechte an den Sendungen selbst + an den Werbe-Anteilen, welche sie pro Sendung mit einschliessen. Das ist Urheber-rechtlich delikat.
    – Gewisse Anteile des Urheberrechts sind zudem per Staatsverträge abgesichert. Jetzt wird die Sache nahezu unüberwindlich …

    Aber: Wie bei fast Allem gibt es ein Gegengift. Bekanntlich gibt es Apps, welche ihnen helfen, diese künstlichen Barrieren zu überwinden.
    – Ich möchte hier keine Werbung betreiben + lasse den Namen einer bekannten App weg.
    – Es genügt etwas zu googeln, Stichwort: «Geoblocking umgehen». Manche Leute sagen sogar, das sei legal …

  • am 27.12.2017 um 13:11 Uhr
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    Als Deutscher mit Standort Hessen (Grossraum Wiesbaden) habe ich mich schon früher gewundert, warum ich über Satellit zwar auch viele nichtdeutsche Sender (auch Algerien und sogar Kuba) empfangen kann – aber eben nicht das «normale» (deutschsprachige) Schweizer Fernsehen. Wer hier etwa «10 vor 10» schauen möchte, kann das nur um Mitternacht auf «3SAT» sehen. RTL-Schweiz z.B. geht dagegen problemlos zu sehen (wenn man den Satellitenkanal findet) und unterscheidet sich vom deutschen RTL-Programm wohl nur durch die andere Werbung zwischendurch. Das ist sehr blöde, wenn man sich im «Grossen Kanton» mal ernsthaft für innerschweizer Nachrichten und Infos interessiert. Ohne «Infosperber» wären Leute wie ich da oftmals ziemlich aufgeschmissen, daher mal ein verdienter Dank an die Macher hier. WE

  • am 27.12.2017 um 14:33 Uhr
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    Ich denke, dass das Schweizer Fernsehen bewusst keine Info Sendungen – wie etwa die Arena, die Rundschau oder 10vor10, etc. – im Ausland abrufbar macht. Denn dann würde wahrscheinlich der Druck zu gross, dass solch vorgenannte Sendungen deswegen in Hochdeutsch ausgestrahlt werden müssen. Obwohl ich dies schon einige Male beim Schweizer Fernsehen kritisiert habe, findet man aber dort immer wieder – wenn auch widersprüchliche – Argumente, gerade solche Sendungen explizit in Schweizerdeutsch abzuhalten (vielleicht hat man beim SRF Angst, dass diejenigen Aus-landschweizer, welche kein Schweizerdeutsch verstehen, sich aber gleichwohl, beispielsweise über die Billag-Initiative, informieren möchten, Argumente zu Ungunsten dieser Initiative erfahren).

  • am 27.12.2017 um 14:40 Uhr
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    Sorry, Leute: Mehrere von Euch stellen das Geoblocking-Problem so dar, wie wenn die SRG selbst darüber befinden könnte.
    – Die SRG kann Staatsverträge nicht aushebeln.
    – Die SRG kann Werbeverbote im Ausland nicht aushebeln.

  • am 27.12.2017 um 15:44 Uhr
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    Nochmals sorry, Leute! Dann soll die SRG bitte diese Staatsverträge, die sie behindern offenlegen. Mit meinem Swisscom-TV erhalte ich alle europäischen Sender online. Aber meine Freunde im Ausland kriegen SRF nicht. Offenbar braucht es ein Ja zu No-Billag, um bei der SRG zu befriedigenden Antworten zu kommen. Noch regiert die Arroganz.

  • am 27.12.2017 um 16:17 Uhr
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    Ich denke es wäre sinnvoll die Programme von SRF im Ausland empfangen zu können. Mich stört auch, dass bei informativen Sendungen Dialekt gesprochen wird. Für die vielen Ausländer in unserem Land und auch für die Welschen und Tessiner ist dies eine unmögliche Sache.

    Wie Yle in Finnland könnte die Schweiz auch eine Nachrichtensendung im leichten Deutsch produzieren, fünf Minuten mit den wichtigsten Meldungen die auch Ausländer, Romands und Tessiner verstehen, mit kleinen Deutschkenntnissen. ttps://yle.fi/uutiset/osasto/selkouutiset/

    Ein weiterer Tipp für die SRG auch zu No Billag, wäre die Empfehlung an die Chefs des Schweizer Radios und Fernsehens, sie sollten ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern endlich erlauben über die Terroranschläge vom 11. September 2001 kritisch zu berichten. Über dieses schreckliche Ereignis in den USA wurde inzwischen sehr viele Fakten zusammengetragen, die man dem Publikum von SRF nicht länger vorenthalten sollte. http://www.ae911truth.ch/ (http://pilotsfor911truth.org/) (http://www.ae911truth.org/)

    Auch über die Terrorattacke vom 19. Dezember.2016 auf den Weihnachtsmarkt in Berlin müsste man den Radio- und Fernsehleuten erlauben über all die Seltsamkeiten dieser Attacke zu berichten, wie sie inzwischen dokumentiert wurden, siehe dazu:

    Teil 1: https://www.youtube.com/watch?time_continue=957&v=-oXGe-LE29E

    Teil 2: https://www.youtube.com/watch?v=J_rqugNuB9M&list=PLWymMC4i_d6v5WAzCjbb_3A09huDV_CRa

  • am 27.12.2017 um 18:52 Uhr
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    Genau Walter Schenk, deshalb stimme ich auch JA zu No-Billag. Wisst ihr eigentich wieviele Verwaltungsräte an den Gebühren von Billag mitverdienen 10 Verwaltungsräte und ca. 35 Regional-Delegierte. Ausweisen tut SRG 1’217’000’000.- Gebühren-Einnahmen plus 326’000’000 Werbe-Erträge, übriger Ertrag 90’000’000.-. Wenn ich aber ausrechne, wieviel 3’700’000 Haushalte in der Schweiz mit 450.- Gebühren einbringen, dann komme ich auf 1’665’000’000.- Einnahmen – ohne Werbung. Wohin fliessen also 450 000 000 Millionen? Steht in keiner Rechnung der SRG. Fette nicht ausgewiesene Ausgaben. Also nochmals weg mit der Billag und JA zu No-Billag. In Italien wird die Radio und TV-Gebühr mit der Stromrechunung erhoben (etwa Fr. 100.- – also kaum administrativer Aufwand) . Nehmt Euch ausnahmsweise ein Vorbild an Italien.

  • am 27.12.2017 um 21:14 Uhr
    Permalink

    Liebe Leute, lest doch bitte Eure Kommentare nochmals kritisch durch, bevor Ihr auf «senden» klickt! Z. B. Rolf Burri: Wieso sollte man beim SRF Angst davor haben, dass man im Ausland Argumente GEGEN die No-Billag-Initiative erfährt? Oder Carlos W. Schenkel: Sind Ihnen bei den 450 000 000 MILLIONEN nicht mind. sechs Nullen zuviel in den Text gerutscht?

  • am 28.12.2017 um 10:56 Uhr
    Permalink

    Obwohl für mich in sämtlichen ausländischen Medien eine negative Haltung gegenüber der No-Billag-Initiative erkennbar ist, habe ich in meinem Kommentar das Wort «vielleicht» verwendet.
    Es ist aber richtig, dass ein jeder seinen Kommentar nochmals kritisch durchlesen sollte, bevor er auf «senden» klickt. Nur, so denke ich, sollte diese Einsicht auch für die Kommentar-Kritiker gelten, oder Herr Franz Peter Dinter?

  • am 28.12.2017 um 15:31 Uhr
    Permalink

    Selbstverständlich, Herr Burri, gilt meine Aufforderung auch für mich! Mir ist aber nach wie vor nicht einsichtig, warum Sie vermuten, dass die SRG – vielleicht – Angst davor habe, dass im Ausland Argumente zu UNGUNSTEN, also gegen die No-Billag-Initiative verbreitet werden? Dies könnte doch eventuell dazu führen, dass Auslandschweizer diese Initiative ablehnen, was doch durchaus im Interesse der SRG läge?

  • am 28.12.2017 um 15:32 Uhr
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    Sorry Herr Burri, ja das Wort Millionen ist mir da noch reingerutscht – wollte eigentlich nur die Zahl hinschreiben.

  • am 29.12.2017 um 10:47 Uhr
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    Dann ist doch die logische Schlussfolgerung, das ich mich vor jedem Urlaub bei der Billag abmelde, wer zahlt den für Leistungen die nicht erbracht werden? No Billag, selbverständlich! Komme mir keiner mit dem Radio Swiss International, wenn ich im Ausland bin, bekomme ich genügend „internationale“Nachrichten, da möchte ich was von der Heimat hören,was aber sehr defizitär gehandhabt wird, No Billag, selbverständlich.

  • am 29.12.2017 um 14:08 Uhr
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    Ich werde Nein stimmen zu dieser No-Billag Initiative. Bei privaten Radio- Fernsehanstalten würde der Druck auf Radio und Fernsehmitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr gross werden kritiklos über die grossen Konzerne zu berichten, Unternehmen die dann die privaten Medien finanzieren, mit Reklamespots für die Beschaffung von neuen Kampfjets, für Drinks, für Zigaretten, für Autos, für Kopfwehtabletten, Schokolade, Versicherung, Reisen usw. Das ist heute schon bei den Zeitschriften und Zeitungen der Fall. Erinnert sei an den mehrmonatigen Inseraten Boykott der Autobranche gegen den Tages Anzeiger, als diese Zeitung es wagte kritische Auto Artikel zu publizieren.

  • am 29.12.2017 um 15:56 Uhr
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    @ Heinrich Frey
    Erwarten Sie vielleicht das heil aus der falschen Richtung? Heute lese ich auf infosperber vom für mich unverdächtigen Herr Gasche:
    …auch das Schweizer Fernsehen hat die Hysterie erfasst. Sie berichten und kommentieren Vierteljahresabschlüsse von grösseren Unternehmen. Damit leisten sie dem kurzfristigen, auf die Börsenkurse ausgerichteten wirtschaftlichen Handeln Vorschub.
    Warum tut das SRF wohl? Wegen meinem Beitrag via Billag?

  • am 29.12.2017 um 16:41 Uhr
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    Herr Schenk. Hoffentlich dürfen wir Journalisten einzelne Informationsleistungen des Schweizer Fernsehens noch kritisieren, ohne dass damit Propaganda für die kurzsichtige No-Billag-Initiative gemacht wird. Private Medienkonzerne? Diese hinterfragen das Tun und Lassen von Wirtschaftskonzernen höchstens noch, wenn ein Skandal auffliegt. Grosse Medien werden von privaten Konzernen am Gängelband geführt, nicht von politischen Gremien. – SRG ohne Gebühren? Wer soll dann im kleinen Welschland und im Tessin informative Fernseh- und Radioprogramme zahlen? Der Staat? Ich habe noch von niemandem einen realistischen Vorschlag dafür gehört.

  • am 29.12.2017 um 17:42 Uhr
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    @Herr Gasche: Das dürfen und sollen Sie, es wird auch geschätzt. Für Welschland und Tessin bin ich gerne solidarisch, selbst über Billag. Aber bisher gaffe und höre ich Reklame «für die Landesversorgung?» bis zum geht nicht mehr. Den Bestatter (etc.) soll zahlen, wer ihn sehen will. Dazu habe ich noch keinen Vorschlag gehört, von der SRG schon gar nicht.

  • am 1.01.2018 um 13:47 Uhr
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    @Walter Schenk: Völlig korrekt. Die SRG vermeidet jeden Vorschlag für gegenüber der heute erhobenen Mediensteuer alternative Bezugsmöglichkeiten von Gebühren auch nur anzudenken. Die technischen Möglichkeiten dazu sind vorhanden. Die SRG kapriziert sich auf das Alles-oder-nichts-Szenario und lamentiert, ein JA zu No-Billag sei das definitive Ende der SRG, produziere tausenden von Arbeitslosen und das Auseinanderfallen der vielsprachigen Schweiz. Das ist natürlich Quatsch. Das notwendige JA zu No-Billag wird schnell zeigen, dass es sehr wohl Gebührenmodelle gibt, die der personalisierten Konsumation von SRG-Programmen Rechnung tragen. Aber mit der obstinaten Weigerung, dem betonierten Modell des aktuellen Gebührenbezugs eine Alternative gegenüber zu stellen, schneidet sich die SRG ins eigene Fleisch. Ihrer Arroganz ist per Volksabstimmung Einhalt zu gebieten.

  • am 1.01.2018 um 18:34 Uhr
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    Halt, Halt – bevor diese Diskussion wieder in die unsägliche No-Billag-Geschichte abschwirrt hier die relativ einfache Erklärung, warum die SRG-Programme nicht «einfach so» im Ausland und anderswie (z.B. ab Satellit) empfangen werden können: das hat einerseits mit dem Urherberrecht zu tun (SUISA usw.), andererseits mit den Marktforschungszahlen resp. mit der Anzahl möglicher Zuseher bei den TV-Programmen. Via Satellit können die SRG-Programme über den Satellit Hotbird jederzeit und europaweit empfangen werden, Voraussetzung ist eine viaccess-Card, die für einen kleinen Unkostenbeitrag (ca. CHF 30) bei der SRG bezogen werden kann. Das gilt genauso für meine Ferienwohnung im Berner Oberland wie für Interessenten im Ausland. So weiss die SRG, wie viele Zuseher sie via Satellit hat und das hat auch einen Einfluss auf den Preis von zugekauften Sendungen/Serien usw. Ein digitaler Sat-Empfänger bringt so auch die Radioprogramme samt Musikwelle überall hin, wo der Hotbird emfangbar ist. Also nix mit Trickserei, Staatsverträgen oder weiss was alles noch. ORF macht das übrigens genau gleich und aus den gleichen Gründen. Auch ORF gibts via Satellit nur mit einer entsprechenden Accesscard. Und noch etwas: das Ganze hat mit No-Billag gar nichts zu tun. Bei dieser von SVP-Jungspunden lancierten Initiative gehts einzig und allein um die Frage, ob wir in der Schweiz den öffentlich-rechtlichen Rundfunk abstellen wollen oder nicht. Wohl kaum, Leute!

  • am 1.01.2018 um 19:06 Uhr
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    @R. Bleuer: Ob «wir» das wollen, wird sich im März dann ja zeigen. Folgende falsche Info muss korrigiert werden: Der Hauptinitiant der No-Billag-Initiative ist kein «SVP-Jungspund», sondern Vertreter einer liberalen Politik.
    Aber es ist schon richtig: Es geht hier nicht um diese Initiative und darum folgende Frage zur Erklärung bezüglich Viaccess-Card: Warum muss ich eine solche kaufen, wenn ich ausserhalb meiner Wohnung aber innerhalb der Schweiz die Programme der SRG sehen oder hören will? Ich zahle ja bereits die obligatorische Konzessionsgebühr!! Ihre rechtlichen Argumentationen zeigen nur, wie bürokratisch verstockt das ganze SRG-System ist. Denken Sie, die deutschen Sendeanstalten, die im Ausland problemlos zu empfangen sind, würden sich um Autorenrechte und andere rechtliche Belange foutieren? Warum funktioniert dort, was hier angeblich nicht möglich ist? Dieser Zustand ist mit dem Volksvotum im März zu ändern.

  • am 1.01.2018 um 20:58 Uhr
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    AUSSCHLIESSLICH zum Thema Empfangbarkeit von SRG-Programmen im Ausland:
    Sind folgende Stellungnahmen des Besitzers eines Hotels im grenznahen Ausland (Schwarzwald) mit vielen Schweizer Gästen korrekt?
    1. Wird das Fernsehprogramm über einen Kabelanbieter statt über Satellit bezogen, so ist es auch gegen Entgelt nicht möglich, Schweizer Programme aufzuschalten, weil sie die Kabelbetreiber nicht anbieten (können/dürfen).
    2. Eine Viaccess-Card bei Satellitenempfang gälte nur für EINEN TV-Empfänger; folglich müsste für jedes Zimmer eine Card gekauft werden, was schon bei 40 Zimmer über 1’000 Euro kostet.
    Wer aus der infosperber-Lesergemeinde kennt die korrekten Antworten?

  • am 1.01.2018 um 23:02 Uhr
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    Leute: Ich verstehe gerade nicht, was Ihr hier produziert. Echt: Das nervt.
    – Die SRG ist nicht zuständig für die Spielregeln für die Verbreitung ihrer Programme im Ausland.
    – Dafür gibt es internationale Abkommen, welche das Verbreiten gewisser Sendungen im Ausland verbieten: VERBIETEN.

    Das Aufbauschen von Schein-Problemen + das Anbieten von Schein-Lösungen war bisher die Spezialität der Blocher-Bewegung. Wollt Ihr sie nun übertrumpfen?

    Schaut doch, was viel weiter oben in dieser eDebatte längst steht + macht die SRG für jene Dinge verantwortlich, welche sie zu verantworten hat. Danke.

  • am 1.01.2018 um 23:23 Uhr
    Permalink

    @K. Staudacher:
    Erstens: Wenn’s nervt, kann man sich ja ausklinken – ganz einfach.
    Zweitens: Es geht doch bei der Aussage des Artikels von Chr. Müller exakt um die Frage der Verbreitung von SRG-Programmen im Ausland.
    Drittens: Welches internationale Abkommen verbietet die Verbreitung von Programmen im Ausland? Quelle?
    Viertens: Was hat das mit der «Blocher-Bewegung» zu tun? Immer wenn einem die Argumente ausgehen, wird ein Seitenhieb gegen die SVP platziert. Dann ist man richtig positioniert und die eigene Welt wieder in Ordnung (vgl. Leon Festinger: Theorie der Kognitiven Dissonanz 1957)

  • am 2.01.2018 um 13:41 Uhr
    Permalink

    @A. Fröhlich: Eine Aufzählung von 4 Punkten, aber keine Bereitschaft, den Quellenhinweis weiter oben zu lesen? Wie muss ich das verstehen?
    – Finden Sie die Quelle oben nicht?
    – Soll ich dieselbe Quelle extra für Sie wiederholen + präzisieren?

  • am 2.01.2018 um 16:51 Uhr
    Permalink

    @ K. Staudacher
    Wir können aufhören, sehr geehrter Herr Staudacher. Nur noch soviel:
    In keinem Ihrer Beiträge vom
    27.12.2017; 12.13 Uhr
    27.12.2017; 14.40 Uhr
    01.01.2018; 23.02 Uhr
    findet sich eine IDENTIFIZIERBARE Quellenangabe zum angeblichen «internationalen Abkommen, das die Verbreitung von Sendungen im Ausland verbietet."
    Sie können aber in dieser Diskussion gerne das letzte Wort und die Freundlichkeit haben, den Lesern dieses Blogs anzugeben, wo genau dieses Abkommen nachzulesen ist. Besten Dank.

  • am 2.01.2018 um 19:17 Uhr
    Permalink

    A. Fröhlich: Sie bringen mich in Verlegenheit. Wie ist sowas nur möglich im WEB-Zeitalter? Also:
    – Da oben steht in meinem 1. eKommentar doch das Schlüsselwort ‹Geoblocking›. Richtig?
    – Dazu steht in Wikipedia unter ‹Geoblocking› doch alles, was es zum Thema zu wissen gibt. Richtig?
    — Es geht um Fragen des Urheberrechts (TV: Werbung + fremde ¦ eigene Sendungen – Musik: Zusätzlich Schutz vor Piraterie etc.), aber auch um Schutz gewisser Regimes vor politischer Einflussnahme (zB China).
    — Die SRG darf nicht einfach über fremdes Urheberrecht verfügen.
    – Ergänzend interessant ist, dass zB die EU-Staaten untereinander das Geoblocking inzwischen verbietet + dass sich Staaten gegenseitig das Freigeben von Sendungen zugestehen oder verbieten können.

    Das Alles steht zugänglich über den Schlüsselbegriff ‹Geoblocking› dort.
    – Wieso muss jemand von uns das im Pestalozzi-Zeitalter (das fing vor ca. 200 Jahren an) noch separat ausdeutschen, wenn doch jeder von uns das einfach im WEB nachlesen kann?
    – Das Urheberrecht ist hoch komplex, mit unterschiedlichen Handhabungsregeln pro Bereich + vielen (auch Länder-spezifischen) Ausnahmen.

    Ich verstehe einfach nicht, wieso diese Gruppe von eKommentare-Schreiber hier über unzählige eKommentare hinweg ein Nicht-Thema debattieren kann.
    – Ist motzen so lustig?
    – Bei NoBillag geht es um ‹die 4. Gewalt im Staat›. Sie ist es, welche mit NoBillag bedroht ist, nicht der legal ¦ illegal jederzeit möglich Zugriff auf Sendungen im Ausland.

  • am 3.01.2018 um 09:25 Uhr
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    K. Staudacher: danke für die klärenden Worte. Die einen wissen wies geht, die anderen muss man manchmal einfach «druflüpfe». Das Geoblocking ist ganz einfach das technische Hilfsmittel, das für die Wahrung der Urheberrechte usw. eingesetzt wird, so einfach ist das. Das verwenden z.B. auch Banken, wenn ich meine Kreditkarte in bestimmten Ländern vorsorglich sperren lassen will. Mit der SRG oder No-Billag hat das gar nichts zu tun.
    A.Fröhlich: die No-Billag-Initiative wurde von der Jungen SVP eingereicht, wobei die Junge FDP da auch aufgesprungen ist. Zum Schrecken von Frau Natalie Rickli (SVP) übrigens. Sie gilt als Urheberin der ganzen Thematik. Sie wollte die Gebühr «nur» halbieren, damit für die Privaten noch etwas übrigbleibt. Da war sie noch bei Goldbach angestellt aber da ist sie vor dem Verkauf an TA Media noch rechtzeitig abgesprungen. So – und jetzt lassen wir das Thema hier – danke.

  • am 3.01.2018 um 11:15 Uhr
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    R. Bleuert: Ihr letzter Satz zum Geoblocking könnte missverstanden werden. Und die Aussagen zum Ursprung der NoBillag-Initiative treffen den Kern der Sache vielleicht nicht so ganz. Ich erkläre mich:

    = Geoblocking ist die primäre Ursache, wieso wir SRG-Sendungen legal nur teilweise im Ausland sehen können: http://www.persoenlich.com/medien/geoblocking-verhindert-den-zugriff-im-ausland-318774 .
    – An der Basis ist das nur eine Technik zur Identifikation des Besitzers per sog. IP-Adresse (und über sie des Standorts) eines Anzeigegeräts (zB Smartphone).
    – Diese Technik lässt sich nutzen, um den Datentransfer zu diesem Anzeigegerät zu blockieren.

    = Am Ursprung der NoBillag-Initiative stehen 3 Jungfreisinnige. Es war im Jahr 2013, als sich sich über die überhöhten SRG-Gebühren am Stammtisch ärgerten + beschlossen, der SRG von de Weck (er hat diese Überteuerung wohl zu verantworten) ‹eins auszuwischen›.
    – Später übernahmen der Jung-SVP-ler Kessler + der Jung-Freisinnige Silberschmidt die Umsetzung, samt den bekannten (neo-liberalen) Hintermännern aus der Blocher-Bewegung: https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Die-NoBillagInitiative-war-eine-Bieridee/story/16257523 .
    – Jetzt ist es an uns zu entscheiden, ob wir aus der Frust der ursprünglichen Initianten über die überhöhten SRG-Gebühren einen ernsthaften Schaden für unsere direkte Demokratie machen wollen: Filetieren der SRG als unersetzbarer Bestandteil ‹der 4. Gewalt im Staat›.

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