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Palliativmediziner Thöns kritisiert, dass Beatmungsmaschinen zu häufig eingesetzt wurden und werden. © zdf

Zu viele Coronakranke in Pflegeheimen kommen in Intensivstation

Urs P. Gasche /  «Wollen Sie wirklich die letzten 14 Tage auf dem Bauch liegend, an einer Beatmungsmaschine und ohne Angehörige verbringen?»

Diese Frage stellte Palliativmediziner Matthias Thöns in der ZDF-Runde mit Markus Lanz. Er sieht auch keinen Nutzen: «Die Chance, dass diese alten Leute nach der Intensivstation selbst nur ihr eingeschränktes, aber gewohntes Leben im Pflegeheim wieder fortsetzen können, gleicht dem Sechser im Lotto». Dies müsse man den Betroffenen sagen, bevor sie oder ihre Angehörigen einwilligen, sie in einer Intensivstation künstlich beatmen zu lassen.

Geringe Überlebenschance

Nach Daten, die in Europa vorliegen, würden nur bis zu zwölf Prozent dieser schwer pflegebedürftigen, meist sehr alten Menschen die künstliche Beatmung in Intensivstationen überleben. Und die restlichen litten fast alle an Folgen der künstlichen Beatmung.
Es geht dabei um viele Betroffene: Die Mehrheit der bisher an Covid-19 Verstorbenen lebte pflegebedürftig in Alters- und Pflegeheimen. Wieviele von ihnen bisher in Alters- und Pflegeheimen gut umsorgt und in mindestens virtuellem Kontakt zu Angehörigen gestorben sind, und wieviele von ihnen auf dem Bauch liegend, künstlich beatmet und ohne Kontakt zu Angehörigen, ist statistisch nicht ausgewiesen.
Unter den ärztlichen Fachgesellschaften gebe es zwei Philosophien, sagte Thöns: Die Intensivmediziner möchten Covid-19-Patientinnen und -Patienten möglichst früh künstlich beatmen, während Lungenärzte eher davon abrieten und empfehlen würden, zuerst mit nicht-invasiven Behandlungen wie Sauerstoffmasken den Betroffenen zu helfen. Palliativmediziner Thöns sprach sich klar dafür aus, zuerst – wie in der Medizin generell angezeigt – alle nicht-invasiven Therapien anzuwenden. Dies sei häufig auch vor Ort in Pflegeheimen möglich. Falls dann doch intensive Eingriffe nötig würden, müsse man diesen Patientinnen und Patienten klar sagen, dass ihre Chance, in ihr altes Leben zurückzukehren, nur so gross wie ein Sechser im Lotto sei.

Hier kann man die vollständigen Ausführungen von Matthias Thöns hören:

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Weiterführende Informationen


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Keine

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15 Meinungen

  • am 3.05.2020 um 12:09 Uhr
    Permalink

    siehe "COVID-19: Beatmung  und dann?

    Wird ein COVID-19-Patient beatmungspflichtig, sind seine �berlebenschancen nach derzeitiger Studienlage schlecht. Auch wer �berlebt, muss mit Folgesch�den rechnen. Hohe Mortalit�t unter invasiv beatmeten Patienten
    Wenn COVID-19-Patienten erst einmal beatmet werden m�ssen, ist ihre Prognose eher tr�be. In einer Studie mit 52 COVID-19-Patienten, die auf der Intensivstation behandelt werden mussten, belief sich die Mortalit�t der Patienten unter invasiver Beatmung auf ganze 86%. on den Patienten, die nichtinvasiv beatmet wurden, starben 78%. Folgesch�den der Beatmung
    Nicht zu vernachl�ssigen ist auch, dass die Patienten wieder vom Beatmungsger�t entw�hnt werden m�ssen. Je l�nger die invasive Beatmung dauert, desto schwieriger ist das sogenannte Weaning.
    Ein Jahr nach Krankenhausentlassung verstarben mehr als die H�lfte der Patienten (58 %).
    Die geplante massenhafte Nutzung der Beatmung bei COVID-19 darf nicht dar�ber hinwegt�uschen, dass diese Methode nur ein Notnagel ist. �

    https://www.doccheck.com/de/detail/articles/26271-covid-19-beatmung-und-dann?utm_source=www.doccheck.com&utm_medium=DC%20Search&utm_campaign=DC%20Search%20content_type%3Aall&utm_content=DC%20Search%20corona%20k%C3%BCnstliche%20beatmung%20und%20dann

  • am 3.05.2020 um 12:47 Uhr
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    Nun reicht es aber langsam, mit den möglichen Corona-Abgangsvarianten, Herr Gasche! Statt 14 Tage ohne Beatmung auf dem Bauch zu liegen, würde ich EXIT oder DIGNITAS anrufen. Aber die haben mir geschrieben, dass das Verfahren Wochen dauern kann und dass sie Notfalldienste nicht anbieten. Also besser nicht bis zur Ansteckung warten.

  • am 3.05.2020 um 13:11 Uhr
    Permalink

    Wahrscheinlich war es ein Fehler, nicht mehr Lotto zu spielen, wenn die Chancen auf einen Sechser bei 12% liegen.

  • am 3.05.2020 um 13:27 Uhr
    Permalink

    @Siegenthaler. Wie oben im Artikel dargelegt: Nur bis zu zwölf Prozent der schwer pflegebedürftigen, meist sehr alten Menschen überleben die künstliche Beatmung in Intensivstationen. Der Vergleich mit dem Lotto-Sechser bezieht sich auf die Chance, in das alte Leben im Pflegeheim zurückzukehren.

  • am 3.05.2020 um 13:28 Uhr
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    zuerst wäre anzumerken, dass es heute viele gesunde Alte gibt, die an Corona erkranken; noch lange nicht jeder, selbst über 80, ist ein Pflegefall, der in einem Heim dahinsiecht. Er läuft aber Gefahr, dass man ihm mit Spritzen «unnötige» Schmerzen erspart. Ich glaube nicht, dass in der bestehenden Stress-Situation zuerst alle nicht invasiven Behandlungen angewendet werden. Lungenfachärzte beanstanden deshalb, dass zu häufig und zu schnell invasiv beatmet wird.

  • am 3.05.2020 um 14:30 Uhr
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    Guter Beitrag. Leider wird sowohl den behandelnden Ärzten, als auch der breiten Bevölkerung immer noch verschwiegen, dass bei genügend hohen Vitamin D und C Werten die Wahrscheinlichkeit einer schweren Erkrankung markant gesenkt werden kann. Eine Behandlung mit intravenösem Vitamin C zur Reduzierung eines Zytokinsturms wurde meines Wissens hier in der Schweiz gar nicht erst thematisiert. Einmal mehr zeigt sich hier die fragwürdige Kooperation zwischen Politik und Pharmaindustrie. Den Gesundheitsbehörden aller Länder muss leider vorgeworfen werden, dass sie Hand bieten zum Genozid.

  • am 3.05.2020 um 19:07 Uhr
    Permalink

    12% überleben die Beatmung und die restlichen leiden an den Folgen? An beengten Verhältnissen bei der Beerdigung oder weil das Einverständnis zur Beatmung der Todsünde der Eitelkeit entspringt und mit Höllenqualen bestraft wird?

  • am 4.05.2020 um 03:05 Uhr
    Permalink

    @Elisabeth Heer Danke, Sie sprechen mir aus der Seele. Alternative oder integrale Behandlungsmethoden waren bei dieser Corona-Kriese nie erwägt worden. Ich rede hier nicht von Homöopathischen Medikamenten, sondern davon, was z.B. in Luxemburg und Schweden von Aerzten mit 40 Jahre Berufserfahrung angewendet wird. Alte, makrolide Antibiotika gegen den Zytokinsturm, in Kombination mit Blutverdünnern, das vermeiden von hohen Eisenspiegeln durch Medikamente gegen Hämachromatose, alles Medikamente welche es den Viren schwer machen, sich schnell genug vermehren zu können. Niedrige Eisenspiegel machen es Viren schwer, ihre Arbeit zu tun. Eingriffe in den Stoffwechsel, z.B. mit Phospatidilserin, um den körpereigenen Cortisolspiegel zu senken, damit Helfer-T Zellen die Proteinhüllen der Viren besser erkennen können. Soll mal einer nach Luxemburg anrufen, nur 90 Tote in 3 Monaten, und die Aerzte dort fragen, was die den tun. (Ich habe das getan) Es gibt in der Schweiz eine medizinische Oberschicht, welche Vorgaben erstellen die einzuhalten sind, sonst ist die Karriere hinüber. Es gibt keine Kommunikation von den Aerzten von Unten mit 40 Jahren Berufserfahrung nach Oben zur medizinischen Entscheidungsgruppe, nur von Oben nach Unten. So wird es gemacht, und nicht anders. Es wird nicht öffentlich Fachdiskutiert in einem Onlineblog. Es wird nur regiert. Andere Erfahrungen zählen nicht, nicht mal Hyperthermie. Wir werden die Sterberekorde am Schluss zählen können die wir haben.

  • am 5.05.2020 um 23:51 Uhr
    Permalink

    Lungenentzündung oder Pneumonien

    Und jetzt kommt’s.

    Die Letalität wird durch einen Prognosescore der sich CURB-65 nennt, berechnet.

    Dieser Score ( Letalität ) ist bei Lungenentzündungen, Pneumonien OHNE Covid19
    in einem Notstandslosen Land, Höher als wenn wann es auf die Covid19 Fallzahlen inkl. den ganzen Hospitalisierung und den daraus Folgenden Mortalität rechnet.
    Ja sogar bei einer kompletten Durchseuchung der Bevölkerung ist dieser Score immer bei 10–12% !!!

    Schafft dies der Covid19 auch ? In sämtlichen Hochrechnungsmodellen ?
    Ich bezweifle es gewaltig.
    Das ist definitiv eine Influenza mit dem Krankheitsbild Worstcase Lungenentzündung.

  • am 9.05.2020 um 22:09 Uhr
    Permalink

    Ich stell mich mal extra dumm und frage: könnte es nicht auch sein, dass wenn man diese Beatmungsgeräte schon rumstehen hat (unser lieber Bundesrat Johannisbeerlikör hat ja höchstpersönlich 2 Stück herangeschleppt mit dem Staatsmercedes, er -als ehemaliger Kantonsarzt- hat ja (durfte ?) sonst nichts beigetragen), dass man die Geräte dann auch amortisieren muss ? Es ist schon seltsam, dass der einzige Arzt im Bundesrat keine medizinische Meinung hat und an den BR-Pressekonferenzen, wo er nur von den Rückholflügen referierte, wie wenn er selbst mitgeflogen oder pilotiert hätte. Zählt die berufliche Qualifikation nicht mehr, wenn im Bundesrat sitzt ? Ist Herr Koch wirklich besser qualifiziert, um die verschiedenen Widersprüche zu erläutern ? Ich schrieb ja eingangs >ich stell mich mal extra dumm< und da es bekanntlich keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten gibt, warte ich jetzt auf gescheite Antworten und danke im Voraus.

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