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Unabhängige Medien, welche die grossen Medien ergänzen. © is/wortwolken.com

Luzerner «Zentralplus» führt unabhängige Online-Zeitungen an

Urs P. Gasche /  In der Spitzengruppe folgen «Inside Paradeplatz», «Republik» und «Infosperber».

Journalistische Online-Zeitungen, die von Verlagskonzernen unabhängig sind und die grossen Medien ergänzen, stossen seit Jahren auf ein zunehmendes Interesse. Ihre Unabhängigkeit bewahren sie mit sehr unterschiedlichen Budgets und Geschäftsmodellen. 

Stark steigende Leserzahlen haben im Vergleich zum Vorjahr «Journal-B» (+55%), «Infosperber» (+37%), «WOZ» (+17%) und «Tsüri» (+16%). Der Erhebungszeitraum erstreckte sich über die beiden Monate September und Oktober 2025. 

Insgesamt haben die ergänzenden Medien deutlich zugelegt.

An der Spitze mit den meisten aktiven Nutzern steht ein Quartett : «Zentralplus» 538’415, «Inside Paradeplatz» 467’388,  «Republik» 357’000 und «Infosperber» 300’788.

Die absoluten Zahlen sind nicht genau vergleichbar, weil nicht alle Medien die Leserzahlen mit Google-Analytics erfassen. Nach der Definition von Google-Analytics sind «aktive Nutzer» die Anzahl unterschiedlicher Besucher, die innerhalb eines Zeitraums (hier eines Monats) mindestens 10 Sekunden eine Seite auf der Webseite oder der App besuchten. Eine Leserin oder ein Leser wird nur einmal gezählt, auch wenn sie oder er während des Monats mehrere Male die Online-Zeitung besucht haben.

Die «Republik» misst ihre Leserzahlen mit dem Tool «Plausible». Dieses weist 50 bis 200 Prozent mehr Nutzer aus als Google Analytics. Deshalb sind bei den «Plausible»-Zahlen in der Tabelle 40 Prozent abgezogen.2 

Die Zahlen sind Selbstdeklarationen. Es gibt keine unabhängige Erfassung.


Aktive Nutzer pro Monat, Jahresbudget 2025 und Zahl der Newsletter

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Follower auf Facebook, X, Instagram und Linkedin

Ganz unterschiedlich sind die Online-Zeitungen auf Social Media unterwegs. Besonders viele Follower auf Facebook haben «Antithèse/Bonpourlatête», «Republik», «Tsüri» und die «WOZ». Auf Instagram sind «Tsüri», die «WOZ» und die «Republik» führend. Auf «X» sind «Tsüri», «WOZ» und «Zentralplus» und «Republik» nicht mehr aktiv.

Auf «Linkedin» wiederum ist «Inside Paradeplatz» einsame Spitze.

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Portalvergleich ergänzende Medien Nutzer

Die meisten aufgeführten Online-Zeitungen ergänzen die Zeitungen und Online-Auftritte der vier grossen Deutschschweizer Medienkonzerne Tamedia, NZZ, CH-Media und Ringier und tragen zur Vielfalt der Informationen und Meinungen wesentlich bei. Andere wie «Zentralplus» sehen sich als Alternative zu den Grossen und bieten umfassende Informationen an. 

Angesichts der Marktmacht grosser Verlagskonzerne können ergänzende oder alternative Medien ihren Platz nur behaupten, wenn sie eine besondere Qualität bieten.

Voraussetzung ist ein Geschäftsmodell, das ihre Unabhängigkeit bewahrt. Noch bleibt offen, welche Modelle auf längere Frist Erfolg haben werden. 

Infosperber versucht es mit Spenden der Leserschaft und mit unbezahlten Engagements für nicht-journalistische Tätigkeiten wie Buchhaltung, Spendenmanagement, IT-Unterstützung oder Korrekturen. Andere öffnen ihr Angebot nur für zahlende Abonnentinnen und Abonnenten («Republik» und für ein Teilangebot «Antithese/Bonpourlatête» und seit Mitte 2024 «Zentralplus»). Wieder andere versuchen es mit Werbung, Spenden und Sponsoren. 

«Infosperber» zeichnet sich durch ein sehr gutes Kosten-Leistungs-Verhältnis aus. Mit einem Budget von 570’000 Franken publiziert «Infosperber» gleich viele Beiträge wie die «Republik», die über ein elfmal grösseres Budget verfügt. 

Mit rund 15 neuen Beiträgen pro Tag weist wohl auch «Zentralplus» ein sehr gutes Kosten-Leistungs-Verhältnis aus.


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Der Autor ist Mitglied des Stiftungsrats der Stiftung SSUI, welche Infosperber herausgibt.
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Medien: Service public oder Kommerz

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