Gold.Nationalbank.2

Trumps Zölle auf Goldimporte machen Gold für Private in den USA bald unerreichbar. © SRF

US-Zölle auf Goldhandel: Arme Amerikaner

Beat Kappeler /  Man kann die Einfuhr-Strafe auf physisches Edelmetall als weitere Abwertung des Dollars gegenüber Gold ansehen.

Beat Kappeler
Beat Kappeler

Seit der Bankrotterklärung Präsident Nixons 1971 (Ende des Gold-Devisen-Standards) ist der Dollar noch auf ein Prozent seines damaligen Goldwerts gesunken. Mit einem Zollzuschlag wird das Gold in Dollar für US-Bürger und -banken noch teurer, der Dollar kauft noch weniger Gold.

Falls die Administration Trump eine Linie hat, dann die Absicht, das Verbot privaten Goldbesitzes einmal mehr in die Praxis umzusetzen, ohne eigentliches Verbot. Vorderhand noch weicher als das Verbot Roosevelts 1934, damals mit Androhung harter Gefängnisstrafen und gültig bis in die 1970er Jahre.

Die Amerikaner würden dann der Möglichkeit beraubt, sich gegen die laufende Entwertung des Dollar zu wehren. Sie müssten Goldguthaben im Ausland erwerben, beispielsweise auch die Banken, etwa in der Schweiz.

Ähnlich wirken die wohl bald einsetzenden Gebühren vieler Notenbanken oder Banken für den Bezug von Noten am Schalter – auch da werten sie die Buchgeld-Guthaben (als Pseudo-Geld) ab gegenüber «hartem Geld» in Form von Noten und Sichtguthaben. Der bereits geltende «Offenbarungseid» beim Bezug grösserer Summen in Noten wirkt in die gleiche Richtung. Innerhalb der einzelnen Währungen haben wir dann zwei Kurse für «Geld».

Das sieht kein Fiskalist, aber auf die Dauer, zusammen mit dem Vertrauensverlust bei den Bürgern aus Geldschwemme und Fiskaldefiziten, wirkt das systemzerstörend. «Systemische Risiken» profunder Art, die nicht als solche erkannt werden.

Ende 1979 hat Bundesrat und Finanzminister Georges-André Chevallaz, ein Historiker, an seinem letzten Tag im Amt, dem 31. Dezember, die WUST (Warenumsatzsteuer) von 8 Prozent auf Gold eingeführt. Sein Nachfolger hat dies kurz darauf rückgängig gemacht – der Goldhandel war innert Stunden nach London geflohen.

Ainsi va le monde – inkompetente Politiker verursachen «unintended consequences».

Red. Dieser Artikel ist zuerst auf Inside Pararadeplatz erschienen.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
_____________________
➔ Solche Artikel sind nur dank Ihren SPENDEN möglich. Spenden an unsere Stiftung können Sie bei den Steuern abziehen.

Mit Twint oder Bank-App auch gleich hier:



_____________________
Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

War dieser Artikel nützlich?
Ja:
Nein:


Infosperber gibt es nur dank unbezahlter Arbeit und Spenden.
Spenden kann man bei den Steuern in Abzug bringen.

Direkt mit Twint oder Bank-App



Spenden

2 Meinungen

  • am 9.08.2025 um 12:25 Uhr
    Permalink

    Einen Aspekt muss in Bezug auf den ganzen Goldhandel imer wieder betont werden: Die Schweiz ist kein Förderland, was hier eingeschmolzen wird, ist ausländisches Gold und dieses kann man auch woanders Verarbeiten oder eben Verkaufen (Dubai dankt). Die Fördermengen 2023 (42%) waren so aufgeteilt: Volksrepublik China (375 Tonnen), Russland (313 Tonnen), Australien (296 Tonnen), Kanada (198 Tonnen) und USA (170 Tonnen). Trump handelt also auch in diesem Fall, einfach willkürlich und nutzt unsere politische Schwäche aus.

  • am 9.08.2025 um 19:12 Uhr
    Permalink

    SRF Evelyne Schlauri, Marcel Sigrist 06.08.2025, 05:40: «US-Präsident Donald Trump verspricht sich viel vom Zollhammer: Einnahmen von mehr als zwei Billionen US-Dollar in den nächsten zehn Jahren, den Ausbau der amerikanischen Produktion und damit neue Arbeitsplätze.»

    Zur Hauptzeile des Artikels: «US-Zölle auf Goldhandel: Arme Amerikaner» Könnte eine Antwort sein: US-Trump-Zölle sind eine eine indirekte Steuer. Die US-Amerikaner müssen wohl in nächsten zehn Jahren zwei Billionen Dollar aufbringen, das heisst zollverteuerte Importware kaufen, damit der Ausbau der amerikanischen Produktion finanziert werden kann und neue Arbeitsplätze entstehen können. Könnte wohl theoretisch die Möglichkeit bestehen, dass die US-Amerikaner das noch nicht gescheckt haben und aufgeklärt werden könnten von Präsident Trump.
    Gunther Kropp, Basel

Ihre Meinung

Lade Eingabefeld...