Zwei Söhne von Trump gründen Firma, um vom Vater zu profitieren
Es ist ein Lehrbeispiel, wie man ohne Leistung zu viel Geld kommen kann.
Die beiden älteren Söhne Donald Trump Jr. und Eric Trump haben am 5. August 2025 eine Firma namens «New America Acquisition I Corp.» für einen Börsengang in den USA angemeldet. Falls die 30 Millionen Aktien der Firma beim Börsengang wie geplant mindestens zum Nennwert von je 10 Dollar Käufer finden, beträgt der Emissionserlös 300 Millionen Dollar.
Verwaltungsratspräsident der Firma ist Kevin McGurn. Die Trump-Brüder besitzen Gründeraktien und sind als «Berater» angestellt. Nach Angaben von «IT Boltwise» und anderen Medien hält Donald Trump Jr. zwei Millionen Aktien und Bruder Eric Trump drei Millionen. Mit dem Börsengang werden sie damit zusammen 50 Millionen der 300 Millionen Dollar kassieren.
Die Firma ist eine sogenannte «Special Purpose Acquisition Company» (SPAC). SPACs sind börsennotierte Unternehmen, deren einziger Zweck es ist, ein anderes Unternehmen zu erwerben und dieses ebenfalls an die Börse zu bringen.
Die «New America Acquisition I Corp.» verfügt selber über keine Aktiven und produziert nichts.
Mit dem Erlös des Börsengangs sowie mit damit gesicherten Krediten möchten die Trump-Söhne ein bestehendes Unternehmen kaufen. Natürlich eines mit guten Gewinnaussichten. Und solche versprechen sich die Trump-Söhne von einem Unternehmen, das «politischen Rückenwind» nutzen kann, indem es von «Subventionen, Steuergutschriften, Regierungsaufträgen oder bevorzugten Beschaffungsprogrammen» des Bundes oder der Bundesstaaten profitieren kann. So stand es in den ursprünglichen Unterlagen zum Börsengang.
Rein zufällig wird die Bundesregierung von ihrem Vater geleitet.
Die Nachrichtenagentur «AP» fragte bei der Trump-Familie nach, wie es mit möglichen Interessenkonflikten stehe. Statt zu antworten, löschte die Firma obige Passage aus den Unterlagen für den Börsengang. In den revidierten Unterlagen ist nur noch von einem zu kaufenden Unternehmen die Rede, das «auf amerikanische Werte und Prioritäten» fokussiert sein soll.
Die beiden Trump-Brüder hätten ihre Absichten allerdings bereits offenbart, erklärte Kathleen Clark, eine Expertin für Regierungsethik. Sie sehe darin einen Versuch, das öffentliche Amt für privaten Profit auszunutzen.
Korrupter US-Präsident nutzt sein Amt zur masslosen Bereicherung
Trumps Söhne tun das, was sie von ihrem Vater lernen konnten. So unverschämt wie unter Präsident Donald Trump habe sich noch keine Präsidentenfamilie bereichert. Es sei «normal» geworden, staunte die «New York Times».
«Auf die Liste der korruptesten Präsidenten»
Infosperber vom 4. Juli 2025
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
Wikipedia Ohio Gang: «Als Ohio Gang wurde in den USA zu Beginn der 1920er Jahre eine Gruppe von Politikern und Unternehmern aus dem Umfeld des damaligen Präsidenten Warren G. Harding bezeichnet…Während der Harding-Regierung wurden mehrere Mitglieder der sogenannten Ohio-Gang in Finanz- und Korruptionsskandale verwickelt. Dazu gehörte unter anderem der Teapot-Dome-Skandal, bei dem die Ölindustrie versuchte, Einfluss auf die Politik zu kaufen. Nach Hardings plötzlichem Tod ..im Jahre 1923 wurden viele Mitglieder des Netzwerks vom neuen Präsidenten Calvin Coolidge entmachtet.»
In den Archiven des Kongresses und des Weissen Hauses werden sicherlich noch die Akten über die Ohio-Gang-Affäre zu finden sein. Und wie die verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden konnten. Möglich, dass Donald Trump und seine Söhne den Hoffnung haben könnten: der Präsident der Vereinigten Staaten wird per Begnadigung ein Happy End ermöglichen. Ende gut alles alles gut.
Gunther Kropp, Basel