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Es geht und ging stets um die Verschonung und Bevorzugung des Finanzsektors © zdf

«Griechenhilfe» ist Hilfe für europäische Banken

Red. /  Fast 90% der bisherigen Griechenlandgelder gingen an ausländische Gläubiger, um diese vor einem Abschreiber zu verschonen.

«Hilfspakete für Griechenland« verkaufen sich der Öffentlichkeit besser als «Milliardenhilfen für Banken und Hedge-Funds». Doch von 252 Milliarden Euro «Hilfe» gingen 242 Milliarden in Form von Schuldenrückzahlungen und Zinsen direkt an Griechenlands Gläubiger in Deutschland, Frankreich, Italien und heute an die Troika.
Warum heute an die Troika? Weil die privaten Grossbanken und Hedge Funds seit 2010 fast alle ihre risikoreichen griechischen Staatsobligationen an die öffentlichen Institutionen des «Euro-Krisenfonds», die «Europäische Zentralbank», an nationale Notenbanken oder den Währungsfonds IWF abtreten konnten. Damit haften jetzt bei einem längst fälligen und unvermeidlichen Abschreiber auf Griechenlands Staatsobligationen im wesentlichen die Steuerzahler der EU-Länder, wie folgende Grafik zeigt (ZDF):

Sie fragen sich, wie das alles funktioniert? Die Sendung «Die Anstalt» vom ZDF erklärt es anschaulich und verständlich in einer erst noch unterhaltsamen Real-Satire. Wenn man diese Sendung gesehen hat, versteht man gut, was Politiker, Bankvertreter und manche Medien verschleiern.



Unsere Leserin Ruth Obrist machte uns auf die Sendung aufmerksam. Vielen Dank.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine

Zum Infosperber-Dossier:

Tsipras

Griechenland nach der Kapitulation

EU, EZB und IWF erzwangen Rückzahlungen an die fahrlässigen Kreditgeber – auf dem Buckel der Bevölkerung.

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3 Meinungen

  • am 23.04.2015 um 21:14 Uhr
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    Sensationell!

  • am 24.04.2015 um 14:18 Uhr
    Permalink

    An der Griechenlandkrise wird – nicht zum ersten Mal übrigens – deutlich sichtbar, dass unser Geld- und Finanzsystem extrem undemokratisch und ungerecht ist, und v. a. von einer kleinen Minderheit dominiert wird. Diese Minderheit, die meist an der Wallstreet loziert ist, sind Großbanken und Fonds, die weitestgehend US-amerikanischen Interessen dienen. Sie sind neben der politischen und militärischen die dritte Säule, auf der das Imperium ruht.
    Es wird Zeit, ein neues System aufzubauen, ohne Zinsen und ohne Dollardomination, um allen Staaten wieder eine Chance zu geben, ihren demokratischen Grundsätzen nachzuleben. Die Schweiz könnte hier eine tragende Rolle spielen, die auch ihrer humanitären Tradition entsprechen würde.

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