Novartis-Tochter Sandoz wirbt im Kindergarten

Mireille Mata /  Eine Sandoz-Werbung für Wachstumshormone, die in Wartzimmern und Kindergärten aufliegt, hält das Arznei-Telegramm für «bedenklich».

«Ihr Kind ist kleiner als Sie in seinem Alter waren?…dann «sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen», rät den Eltern ein fünfseitiger Bericht über Wachstumshormone der Pharmafirmen Sandoz und Novo Nordisk. Eltern sollen sich dadurch «verunsichern lassen», vermutet das von Pharmafirmen unabhängige Arzneimittel-Telegramm.
Die PR-Zeitschrift «ü3» verfasst die PR-Firma Biomedpark im Auftrag von Pharmafirmen und verteilt sie in Wartesälen von deutschen Kinderärzten, Kindertagesstätten sowie in Kindergärten. Die Auflage habe rund 10’000 Exemplare erreicht, erklärt die Sandoz. Mit dem Slogan «Informierte Eltern. Gesunde Kinder» wenden sich die Pharmafirmen an Eltern und Kinder gleichzeitig. Beiden stellt Sandoz ein Begleitprogramm vor: «The Sproutz – das neue Compliance-Programm» während einer «Wachstumshormontherapie».
Das Arzneimittel-Telegramm meint dazu: «Ein Begleitprogramm mit einer Kinder-Rockband zu bewerben, erachten wir als verharmlosend.» Die Pharmafirmen wollten damit «das Werbeverbot für verschreibungspflichtige Medikamente unterlaufen».

«Kampagne richtet sich an Kinder vor der Behandlung»
Sandoz-Sprecher Alan Schweingruber streitet dies ab, weil das entsprechende Sandoz-Produkt «weder direkt genannt wird noch findet sich irgendein Verweis darauf». Und weiter: «Die ‹The Sproutz›-Kampagne richtet sich an junge Patienten, die bereits mit Wachstumshormonen behandelt werden oder bei denen eine Behandlung unmittelbar bevorsteht.» Das wird jedoch bei den meisten Leserinnen und Leser in Wartesälen und Kindergärten nicht der Fall sein.
Sandoz behauptet weiter, dass die Hormonseiten im «ü3» «eindeutig als Werbung gekennzeichnet» sind und sich «deutlich von den redaktionellen Seiten unterscheidbar» seien.
Anhand der obigen Bildstrecke können das Leserinnen und Leser selber beurteilen. Jedenfalls ist das Arzneimittel-Telegramm anderer Ansicht: Die als «Sandoz Biopharmaceuticals spezial« bezeichneten Seiten seien im Inhaltsverzeichnis «wie ein normaler Artikel aufgeführt» und würden sich in der Aufmachung «kaum vom redaktionellen Text unterscheiden». Das ganze PR-Magazin wecke den Eindruck, «es sei fast normal, Wachstumshormone zu bekommen».
Die Hormone können unerwünschte Wirkungen haben
Die unabhängigen Ärzte machen darauf aufmerksam, dass nicht alle Kinder gleich schnell wachsen und viele in der Grösse später nachholen. Kinder sollten nicht leichtfertig mit Somatropin behandelt werden. Denn das Hormon greife in viele Stoffwechselvorgänge ein und könne unerwünschte Wirkungen haben, wie zum Beispiel Ökeme, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen oder Herzerkrankungen.

Mitarbeit: Urs P. Gasche


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Eine Meinung zu

  • am 8.11.2012 um 11:08 Uhr
    Permalink

    Guten Tag,
    …"Die Hormone können unerwünschte Wirkungen haben…» -> nicht «können» sondern «haben» unerwünschte Wirkungen!! Es ist immer wieder das gleiche Schema und wir sollten uns schleunigst gegen jegliche Eingriffe in unsere Gesundheit durch Pharma&Co. zur Wehr setzen.
    Novartis etc. sind Impfstoffhersteller, mit deren Impfstoffe bereits Babies im wahrsten Sinne malträtiert werden. Ich beobachte täglich Kinder und deren Verhalten, Antlitz-Signaturen etc. Es ist deutlich sichtbar. wie verändert im Verhalten, Gesichtsausdruck geimpfte Kinder sind. Hinzu kommt, dass die körperliche Entwicklung bei geimpften Kindern oftmals anders verläuft als bei umgeimpften. Und hier hat Novatis natürlich gleich ein passendes Wachstumshormon parat. Dieser Zusammenhang sollte unbedingt von unabhängiger Stelle geprüft werden. Jegliche Impfungen von Babies und Kleinkindern sollten strikt verboten werden. Stattdessen sollte bereits bei den Kleinsten (ich habe selbst einen 22Monate jungen, quicklebendigen Sohn :-)) auf natürliche und unbelastete Ernährung geachtet werden. Die Qualität unserer Lebensmittel ist in den letzten Jahren rapide schlechter geworden. Ich teste viel kinesiologisch aus. Selbst Bio-Produkte sind oft belastet. Mit welchen Stoffen genau kann ich nicht sagen, da ich leider kein Labor habe. Ich gehe bei der Lebensmittelwahl sehr selektiv vor, kaufe fast alles bei einem heimischen Demeter-Hof und habe damit beste Erfahrungen gemacht. Mein Sohn ist vergleichsweise von stabiler Statur, kaum krank und wenn, dann ist es in zwei Tagen wieder gut.
    Will hier keinen Roman schreiben, aber ich wünschen allen Eltern ein offenes Gespür, was ihren Kleinen gut tut, viel Kritikfähigkeit und lassen Sie sich nicht von der Schulmedizin einschüchtern. Die Angst ist das beste Alibi, was die haben. Aber jegliche Angst ist unbegründet, auch wenn Bezeichnungen wie Masern, Röteln, Polio etc. im Raum schweben!!
    Wenn 70% unseres Immunsystems über unseren Darm geregelt wird, so kann man sich vorstellen, das gute Nahrung hier ebenfalls mindestens 70% Einfluss auf unsere Gesundheit haben.
    Alles Gute
    Lutz

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