Sperberauge

«Der Selbstbedienungsladen Credit Suisse»

Hannes Britschgi ©

Hannes Britschgi /  800 Millionen Gewinn - 40 Milliarden Boni. Diese zwei Zahlen sagen alles über die Abzocker-Mentalität bei der CS.

Heute streitet sich die Politik mit der UBS-Spitze über die Eigenkapital-Quote, die in schwierigen Zeiten der letzten Grossbank der Schweiz eine gewisse Sicherheit garantieren sollte. Unter der Führung der Finanzministerin Karin Keller-Sutter verlangt der Bundesrat zusätzlich über 20 Milliarden Eigenkapital, die UBS-Spitze, Group CEO Sergio Ermotti und VR-Präsident Colm Kelleher, jammern und «lobbyieren penetrant» dagegen (Infosperber, 11. Juni 2025).

Warum die CS, die ehemals zweite Grossbank der Schweiz, kürzlich die Segel streichen musste, erfährt die interessierte Öffentlichkeit aktuell im Kino und in Büchern mit Titeln wie «Game over» oder «Melt down».

Dirk Schütz, Wirtschaftsjournalist und Chefredaktor der Bilanz, hat die Antwort bereits in seinem 2023 erschienen Buch «Zu hart am Wind» mit historischer Tiefe und analytischer Brillanz auf den Punkt gebracht. Die CS-Banker hätten nur ein Ziel vor Augen gehabt: das Bonus-Paradies.

Schütz rechnete nach, wie viel Gewinn die Bank in den 15 Jahren nach der Finanzkrise insgesamt erzielt, und wie viel Boni sie in diesen 15 Jahren ausbezahlt hatte. Das Resultat dieser Rechnung präsentierte er in den letzten Zeilen seines Buches:  «Nach all den Verlusten und Bussen blieben unter dem Strich gerade 800 Millionen Franken – weniger, als die UBS im ersten Quartal 2023 vermeldete. Und wie viel schüttete sie in dieser Zeit insgesamt als Boni aus? Mehr als 40 Milliarden Franken – das Fünfzigfache.»

Die Schlussfolgerung des renommierten Wirtschaftsjournalisten: «Die Credit Suisse war der grösste Selbstbedienungsladen der Bankenwelt.»


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Keine
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Eine Meinung zu

  • am 16.06.2025 um 23:44 Uhr
    Permalink

    In meinen Augen ist ab einer gewissen Summe X das Entgelt Verhältniss sowieso nicht mehr gegeben und ist ein vergütetes Schweigegeld. Was in der Schweiz über die Finma und Weisskittelmentalität nicht mehr legalisiert werden kann, erledigte man seit jeher Offshore.
    Vernetzung und Landesvertretungen braucht man ja Weltweit subsidiär und ennet der Grenze ist die Welt eine ganz andere und die Einstellung dazu.
    Die Globale Vernetzung macht es möglich, auf jeder Stufe und Land den Obolus abzutragen der möglich ist. Koste es Ressourcen, Klima oder Menschenrechte – Egal, es wurde ja noch abgesegnet dass die CS – Helden für das Phantastische Grounding Ihren Bonus verdient haben.
    In der Schweiz ist man als Raser schneller abgestempelt, als ein unfähiger Wirtschaftsboss.
    UPPs da habe ich wohl zu fest auf die Spekulationsknöpfe gedrückt – kann ja passieren…
    Die entsprechenden Manager, Wirtschaftsprüfer und Revisoren können sich wie bei der Swissair profillieren und sagen; Ich WAR dabei !

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