Warum Israel beim ESC überhaupt mitmacht
Israel darf auch im nächsten Jahr am Eurovision-Song-Contest (ESC) teilnehmen. Das beschlossen die Mitglieder der Europäischen Rundfunkunion (EBU) an ihrer Sitzung in Genf. Gleichzeitig sagten Holland, Irland, Island, Slowenien und Spanien aus Protest ab. Auch Belgien, Finnland und Schweden ziehen in Betracht, den ESC zu boykottieren.
56 Länder gehören dazu
Doch warum ist Israel am ESC überhaupt dabei? Israel liegt nicht in Europa, sondern in Asien. Teilnahmeberechtigt sind am ESC aber alle Länder, die Mitglied der EBU sind. Und dazu gehören neben den meisten europäischen Ländern auch nichteuropäische Länder aus dem Mittelmeerraum und aus Asien.
Insgesamt hat die EBU 68 Mitglieder (Radio- und Fernsehsender) aus 56 Ländern. Dazu gehören unter anderen auch Sender aus Armenien, Aserbeidschan, Georgien, Israel und Zypern, das wie die anderen Länder geographisch zu Asien gehört.

Seit 1973 am ESC
Neben den richtigen Mitgliedern hat die EBU auch assoziierte Mitglieder. Diese sind in der ganzen Welt beheimatet und dürfen am ESC eigentlich nicht teilnehmen. Ausser Australien. «Wegen der Beliebtheit der Show in Australien», wie die SRG schreibt.
Doch zurück zu Israel. Das Land ist seit 1973 beim ESC dabei. Es hat vier Mal gewonnen: 1978, 1979, 1998 und 2018. Seit dem Beginn des Kriegs im Gaza gibt es Diskussionen um einen Ausschluss Israels vom ESC.
Die Asiaten wollten Israel nicht mehr
Israel gehört übrigens nicht nur beim Fernsehen zu Europa, sondern auch in einigen Sportarten. Zum Beispiel im Fussball. Zwar war Israel ab 1956 Mitglied des Asiatischen Fussballverbandes (AFC). 1964 gewann Israel als Gastgeber sogar den Asien-Pokal.
Aber da gab es längst schon Probleme. Indonesien, der Sudan und die Türkei weigerten sich nämlich, gegen Israel die Qualifikationsspiele für die Weltmeisterschaft von 1958 in Schweden auszutragen. Kurz nach dem Jom-Kippur-Krieg wurde Israel 1974 aus dem asiatischen Verband ausgeschlossen.
Bei den Ozeaniern
Gerne hätte sich Israel dem Europäischen Fussballverband (Uefa) angeschlossen. Doch die Staaten des damaligen Ostblocks verweigerten die Aufnahme. Deshalb schloss sich Israel dem Ozeanischen Fussballverband (OFC) an und trug die Qualifikationsspiele für Weltmeisterschaften und Olympische Spiele fortan gegen Australien, Neuseeland und andere Ozeanische Staaten aus.
Seit 1991 in der Uefa
Erst 1991 nahm die Uefa die Isreali provisorisch und 1994 definitiv auf. Seither spielen diese auch um die Teilnahme an Europameisterschaften, und sie machen in der Champions-, der Europa- und der Conference-League mit. Genau so wie auch die aussereuropäischen Länder Armenien, Aserbeidschan, Georgien und Zypern.
Auch in den Sportarten Basketball, Handball, Leichtathletik und Schwimmen gehört Israel den europäischen Verbänden an.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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