SSS-DAS-SPIEL

Patrick Jerg: Das Spiel © zvg

Das Spiel: Ein flotter Zahlenspass

Patrick Jerg /  Wenn es mal schnell gehen muss und noch ein wenig Zeit bleibt: Eine Partie «GAP» liegt in 10 Minuten immer drin.

Kleine Kartenspiele sind äusserst beliebt. Man nimmt sie überall hin mit, sie brauchen meist nur wenig Spielzeit und sind schnell erklärt. Damit habe ich die Randdaten von «GAP» bereits genannt. Auch die Spielerzahl ist bei diesem Spiel ziemlich offen. Ob man es zu zweit oder zu sechst spielt, man sammelt Karten und sorgt in seiner Sammlung für eine möglichst grosse Lücke.

Da das Spielmaterial nur aus einfachen Zahlenkarten besteht, bringt «GAP» wenigstens seinen eigenen Glanz mit. Dadurch besitzen die Karten einen hohen Wiedererkennungswert. 50 Karten sind es übrigens insgesamt, in 5 Farben und den Werten von 0 bis 9. Auf jeder Karte sind noch etwas kleiner die Nachbarzahlen aufgedruckt, für das Sammeln von Karten werden sie hin und wieder benötigt.

Sammeln nach Zahlen

Je nach Anzahl der Spielenden erhalten alle 5 oder 6 Handkarten. Auf dem Tisch entsteht eine Auslage mit 4 zufälligen Karten. Gespielt wird reihum und immer nach demselben Muster. Wer an der Reihe ist, legt eine seiner Handkarten vor sich aus. Liegt ein gleicher Wert in der Mitte aus, muss man diese Karte zu sich nehmen. Gibt es mehrere Karten mit demselben Wert, nimmt man sie alle. Liegt kein gleicher Wert aus, sucht man nach Nachbarzahlen. Spielt man eine 1 aus, holt man sich eine 0 und eine 2 vom Tisch. Gibt es nur eine Nachbarzahl, erhält man nur eine Karte.

Die Auslage auf dem Tisch wird immer vom Nachziehstapel auf 4 Karten aufgefüllt. Im schlechtesten Fall gibt es keine passende Karte in der Auslage zu holen, also kein gleicher Wert und keine Nachbarzahl. Dann legt man die eben gespielte Karte zusätzlich in die Auslage, es liegen 5 Karten aus. Ganz wichtig: Die Handkarten füllt man nie auf. Es wird bis zur letzten Karte in der Hand gesammelt.

Wertung mit Farben

Gesammelte Karten legt man am besten schön nach Farben sortiert vor sich aus. Nun spielen die Werte keine Rolle mehr. Um an viele Punkte zu kommen, orientiert man sich an den Farben. Am Ende zählt man die Karten der Farbe, von der man am meisten hat. Das sind die Pluspunkte. Abgezogen werden die Karten der Farbe, von der man am wenigsten besitzt. Gibt es mehrere Farben mit den meisten oder wenigsten Karten, addiert man die Summen. So sind sogar negative Punktzahlen möglich.

«GAP» fordert also zu einer möglichst differenzierten Sammlung auf. Viele blaue Karten und wenige rote, das bringt Punkte. Besitzt man von einer Farbe keine Karte, wertet man sie nicht mit. Bei diesem Kartenspiel liegen Freud und Leid nahe beieinander. Da meint man, dass es gut läuft, und holt sich mit der letzten Karte noch ungewünschte Farben in die Sammlung. Oder man erreicht gleich mit mehreren Farben eine hohe Anzahl und punktet kräftig.

Das kleine «GAP» ist kein rein glückslastiges Spiel. Mit ein wenig Erfahrung weiss man, wie man mit seiner Kartenhand spielen muss. Der geübte Jasser zählt auch gerne Karten mit, um genau zu wissen, welche Farben noch im Spiel sind. Trotzdem gehen nicht alle Pläne auf. Mit der kurzen Spielzeit liegt aber immer eine Revanche drin.

____________________

GAP
GAP

GAP

Ein Kartenspiel von Frank Noack und Rico Besteher
Illustrationen: Ronny Libor

Für 2 – 6 Personen | Ab 8 Jahren | 10 Minuten
Verlag: Funbot | ca. 15 Fr. / 12 Euro


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Patrick Jerg betreibt seit 12 Jahren die Webseite brettspielblog.ch und veröffentlicht regelmässig Spielkritiken über Brett- und Kartenspiele.
_____________________
Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

Zum Infosperber-Dossier:

Portrait Patrick Jerg 2

Das Spiel: Alle Beiträge

Spielen macht Spass. Und man lernt so vieles. Ohne Zwang. Einfach so.

War dieser Artikel nützlich?
Ja:
Nein:


Infosperber gibt es nur dank unbezahlter Arbeit und Spenden.
Spenden kann man bei den Steuern in Abzug bringen.

Direkt mit Twint oder Bank-App



Spenden


Die Redaktion schliesst den Meinungsaustausch automatisch nach drei Tagen oder hat ihn für diesen Artikel gar nicht ermöglicht.