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Der Rollrasen im Wankdorf hat nicht richtig gewurzelt. Nun landet er in Gärten und wird in der Landwirtschaft in die Erde eingearbeitet. © SRF

Auch der Wankdorf-Rasen wird zerstückelt

Marco Diener /  Nichts mit Recycling – bloss Downcycling: Der Naturrasen aus dem Berner Wankdorf-Stadion kommt nicht nach Brünnen.

Eigentlich klang es einigermassen überzeugend: Der Naturrasen, der für die Fussball-Europameisterschaft der Frauen in Bern und Thun auf dem Kunstrasen ausgerollt worden war, sollte anschliessend wiederverwendet werden.

Wo er weiterverwendet würde, war lange unklar. Erst unmittelbar vor der Europameisterschaft beschloss die Berner Stadtregierung, dass der Rasen aus dem Wankdorf auf den Sportplatz Brünnen im Westen der Stadt zu liegen kommen sollte, weil der jetzige Rasen in einem schlechten Zustand ist. Stolz schrieb die Stadtregierung damals: «Die Weiterverwendung des Rasens stellt eine ökonomisch und ökologisch optimale Lösung dar.»

In Thun war die Frage, was mit dem Rasen passiert, noch während der Europameisterschaft offen.

Jetzt zeigt sich: Es ist ein Debakel. Bereits im Juli meldete Infosperber, dass in Thun nur 60 Prozent der 8200 Quadratmeter Rasen weiterverwendet werden konnten. Der Rest ging an einen Gemüsebauern. Er hat das Material in die Erde eingearbeitet.

Und nun klappt es auch in Bern nicht. Denn «der Naturrasen kann nicht wie vorgesehen aufgerollt werden», teilt der BSC Young Boys mit. Weil es im Sommer sehr heiss gewesen sei, habe der Rasen zwei Mal täglich bewässert werden müssen. Die Feuchtigkeit an der Oberfläche habe dazu geführt, dass der Rasen nicht richtig gewurzelt habe. Deshalb könne er nicht zu mittleren und grossen Stücken geschnitten und aufgerollt werden.

Die besten Stücke werden nun in Gärten verlegt, die schlechteren landen wie der Thuner Rasen in der Landwirtschaft.

Übrigens: Auf dem Rasen in Bern wurden gerade mal vier Spiele der Frauen-Europameisterschaft ausgetragen. Auf dem Rasen in Thun sogar nur deren drei.


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