SpillmannSomm

Markus Spillmann, Noch-Chefredaktor der NZZ, und Markus Somm, designierter Chefredaktor der NZZ © AZ

NZZ: schlimme Befürchtungen werden zur Gewissheit

Christian Müller /  Die «Schweiz am Sonntag» berichtet ausführlich über die Vorgänge bei der NZZ. Das Horror-Szenario scheint wahr zu werden.

Der «NZZ-Verwaltungsrat will Markus Somm als Chefredaktor». So steht es heute über einem ganzseitigen, bereits auf der Frontseite prominent angekündigten Artikel in der Schweiz am Sonnntag. Der Name des Autors, Christof Moser, bürgt für intensive und saubere Recherche. Um blosses Blablabla kann es sich also nicht handeln.

Der Artikel zeigt den Ablauf der Entlassung des Chefredaktors der Neuen Zürcher Zeitung NZZ en détail auf. Danach ist Markus Spillmann, der bisherige Chefredaktor der NZZ, erst am vergangenen Sonntagabend von Verwaltungsratspräsident Etienne Jornod über seine bevorstehende Absetzung telefonisch informiert worden. Spätestens am Montag wurde klar, dass der Verwaltungsrat den jetzigen Chefredaktor der Basler Zeitung als neuen Chefredaktor im Auge hat. Erst dies macht die ganze Geschichte so richtig brisant. Denn wenigstens die Leser der Basler Zeitung wissen es seit langem: Markus Somm ist ein Journalist, der Christoph Blocher politisch sehr nahesteht. Er habe sich, so schreibt die Schweiz am Sonntag, denn auch schon selber als «Statthalter Blochers» bezeichnet.

Christoph Blocher ist das, was östlich von Deutschland als Oligarch bezeichnet wird: Ein schwerreicher Mann, der nicht nur politisch Strippen zieht, sondern auch über Medien-Macht verfügt. Er hat sich, dank seinem Geld, nicht nur die Basler Zeitung unter den Nagel reissen können, er ist auch in der Lage, vor Abstimmungen mehrseitige Sonderzeitungen in sämtliche Briefkästen der Schweiz zu verschicken, so geschehen zum Beispiel vor der Masseneinwanderungsinitiative am 9. Februar 2014, die schliesslich mit einer 0,3 Prozent-Mehrheit der Abstimmenden angenommen wurde.

Das Ende der NZZ

Ein Blocher-Vasall an der publizistischen Spitze der NZZ? Das ist, so es nicht noch verhindert werden kann, das Ende der NZZ als Blatt, wie es sich seit 1780, also seit 235 Jahren, selber verstanden hat: als die liberale Stimme der Schweiz.

Im sehr ausführlichen Bericht der Schweiz am Sonntag ist stets vom «Verwaltungsrat» der NZZ die Rede. Ob da stets der vollständige VR mitdiskutiert und beschlossen hat, scheint offen sein. Dass ein Verwaltungsrat einstimmig Markus Somm zum Chefredaktor der NZZ ernennt, ist schwer nachvollziehbar. Immerhin steht in den Statuten der NZZ unmissverständlich, der Zweck sei «die Herausgabe der Neuen Zürcher Zeitung als ein von Sonderinteressen unabhängiges politisches, wirtschaftliches und kulturelles Organ von hoher Qualität und freisinnig-demokratischer Grundhaltung». Mit einem Chefredaktor, der politisch auf der Linie des Oligarchen Christoph Blocher operiert, wäre dieser Punkt der Statuten klar verletzt. Und damit würde die NZZ für ihre Leserinnen und Leser denn auch wertlos und unzumutbar.

Siehe auch den Bericht auf Infosperber: NZZ-Chefredaktor gefeuert – es verheisst Übles.

Nachtrag vom 16. Dezember 2014: Am 15. Dezember hat Markus Somm der Öffentlichkeit bekanntgegeben, dass er «nach reiflicher Überlegung» beschlossen habe, nicht Chefredaktor der NZZ zu werden. Gleichzeitig bestätigte er expressis verbis die Gespräche. – Zwischenzeitlich haben über 60 Korrespondenten der NZZ VR-Präsident Etienne Jornod einen offenen Brief geschrieben. Dieser ist hier einsehbar und kann downgeloadet werden (siehe weiter unten).


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76 Meinungen

  • am 14.12.2014 um 09:00 Uhr
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    Jetzt sagen alle: «alles ausser Markus Somm». Vielleicht ist das auch nur die Strategie, um René Zeller mehrheitsfähig zu machen? Wer ist schlimmer?

  • am 14.12.2014 um 11:07 Uhr
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    Da muss man viel weiter über den Tellerrand und über die Stadt- oder Landesgrenze blicken, um diese Vorgänge verstehen zu können.

    Es ist übrigens historisch gesehen eindeutig so, dass die heutige SVP die ‹freisinnig-demokratische Grundhaltung› mehr verkörpert als irgendeine andere Schweizer Partei, und ganz sicher mehr als die moderne FDP, die eher wie eine Antithese zum ursprünglichen freisinnig-demokratischen Gedankengut wirkt.

    Was den direkt-demokratischen Geist angeht, so wird dieser ohnehin fast nur noch von der SVP verkörpert, während die meisten übrigen Parteien hinter den Kulissen daran werkeln, die direkt-demokratischen Rechte der Schweizer Bevölkerung auszuhebeln und nach Brüssel oder sonst wo hin zu verschachern.

    Was den freisinnigen Geist des 19. Jahrhunderts angeht, so darf man diesen keinesfalls mit dem modernen «liberalen» Geist verwechseln. Der ursprüngliche Freisinn war eine höchst patriotische Bewegung, die auch mehrmals zu den Waffen greifen musste (so im Sonderbundskrieg) und nicht selten im Konflikt mit den ‹Liberalen› stand. Aus dem Freisinn gingen die Schutzvereine, die Volksvereine und der Schweizerische Nationalverein hervor, die massgeblich an der Gründung des Bundesstaates und der Bundesverfassung beteiligt waren.

    http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D17378.php

  • am 14.12.2014 um 11:12 Uhr
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    2/2

    Die FDP wurde dann erst 1894 gegründet, also 124 Jahre (!) nach der NZZ (übrigens auch acht Jahre nach der Sozialdemokratischen Partei), und war damals bereits ein «Gemischtwarenladen». Durch ihren elitären Anstrich lief sie aber schon kurz darauf im Ersten Weltkrieg und den anschliessenden Sozialstreiks in den Hammer und geriet in eine strategische Abwärtsspirale, aus der sie sich bis heute nicht befreien konnte.

    Das Fazit ist klar: Wenn die NZZ wieder zu ihren freisinnig-demokratischen Wurzeln zurückfinden möchte, dann nur mit weniger «liberaler» FDP mehr freisinniger SVP.

  • am 14.12.2014 um 12:21 Uhr
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    Wenn Markus Somm die NZZ wieder zu einer Zeitung macht, welche selber recherchiert statt den Vorgaben von CIA und co. zu folgen, dann kann jedem Leser herzlich egal sei, ob der Mann Herrn Blocher nahe oder fern steht.

    Oh. CIA. Da wird hier wohl gleich wieder einer kommen und mich mit der Verschwörungstheoretikerkeule zusammenhauen.

    Bitte erst mal zum Beispiel Udo Ulfkotte anhören. Danke. Der Mann hat 17 Jahre bei der ach so hochnoblen FAZ genau das gemacht – und alle machen es: Schreiben, was CIA wünscht.
    Bitte sehr, ich erspare das Gockeln:
    http://bumibahagia.com/2014/10/14/udo-ulfkotte-gekaufte-journalisten-das-imperium-schlagt-zuruck/#more-12514

  • am 14.12.2014 um 12:59 Uhr
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    @Voegeli: Exakt. Das NZZ-Aussenpolitik-Ressort ist weitgehend geheimdienstlich unterwandert, angefangen mit Aussenpolitik-Chef Eric «Project for a New American Century» Gujer, den Spillmann drei Monate nach der endgültigen Absetzung des von der USA abgeschossenen Konrad Hummlers als VRP/VR installiert hat: http://www.taz.de/1/archiv/?dig=2006/05/20/a0215

  • am 14.12.2014 um 13:04 Uhr
    Permalink

    Zeitungen verschwinden. Es entstehen neue. Alle offenen, kritischen Geister in unserem Land müssten halt mal über den eigenen Schatten springen und sich zu einer sozialliberalen Partei zusammenschliessen, von der SP über die Grünen, der EVP, der Grünliberalen, den linken Flügeln von CVP, BDP und den liberalen Restbeständen der FDP. Eine solche Koalition könnte 80% der Ständeratsmandate zwei Drittel der Nationalmandate besetzen. Die Rechtspopulisten, die Antimenschenrechtsparteien und Befürwortern einer «sanften» Folter – als das hat sich jetzt die SVP geoutet -, wäre nicht mehr in der Regierung, was ein Segen für die Schweiz bedeutete. Auf dieser Basis könnten sich Medien durchsetzen, die als Leitplanken eine vernünftige Volksmeinung garantierten. Die real längst nicht mehr existierende Grenze zwischen «Bürgerlich» und «Linken» würde entgültig der Vergangenheit angehören.

  • am 14.12.2014 um 13:21 Uhr
    Permalink

    Jede deutliche Abweichung vom Zelebrieren der Einheitsmeinungen innerhalb des Medien-Mainstreams ist für Christian Müller also ein «Horror-Szenario». Wenn man dermassen davon überzeugt ist zu wissen, was für die Allgemeinheit richtig und was falsch ist, dann erstaunen solche reisserischen Klassifizierungen (besser wäre vielleicht Abkanzelungen Andersdenkender – denn beim Lesen von Christian Müller sehe ich ihn immer bildlich als «von der Kanzel herab» vor mir) natürlich nicht.

  • am 14.12.2014 um 14:27 Uhr
    Permalink

    Man muss sich nur einmal die «Kultur"-Spalten von BaZ online anschauen, um zu erahnen, was aus dem Feuilleton der NZZ zu werden droht, wenn Somm Chefredaktor ist: ein Lifestyle-Kommerz-Wellness-Teil. Rechtskonservative verstehen unter Kultur nur Brot und Spiele. Deshalb werde ich mein Abonnement unverzüglich kündigen, sollte Somm gewählt werden.

  • am 14.12.2014 um 14:31 Uhr
    Permalink

    Ach, @Voegeli, nur noch die CIA? Wurden Sie aber bescheiden. Wo bleiben denn die Rothschilds und die anderen «nicht mehr heimlichen Drahtzieher» (O-Ton von Ihnen), die Sie sonst so gerne anführen?

    @Roelli: Haben Sie eigentlich den HLS-Artikel gelesen, denn Sie da verlinken? Josef Munzinger und alle anderen Radikalen würden ja geradezu im Grab rotieren, wenn sie von Ihrer hanebüchenen Theorie wüssten, die SVP wäre freisinnig …

  • am 14.12.2014 um 14:44 Uhr
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    @ Dominik Roelli

    Danke für die Bestätigung. In meinem Gesichtsfeld gibt es nur zwei Blätter, welche, wenn es um Geldsystem und um Internationales geht, eigenständige Recherchen und eigenständiges Denken zelebrieren: Die WOZ CH und die Junge Welt DE.
    Es war zum Beispiel die WOZ, in der ich, vor vielen Jahren, zum ersten Mal davon las, dass die lieben Israeli aus dem Gazastreifen ein KZ machten, indem sie die Mauer errichteten. In allen grossen Kasperlizeitungen war noch jahrelang danach kein Wort davon zu vernehmen.

    Ob es ein neuer Chefredaktor fertig bringt, aus einem Abschreibblatt wieder eine Informationsquelle zu machen? Nicht nur ist es vertrackt, wahre Informationen reinzuholen, mehr noch, der Druck ist gewaltig und die Mittel derer, welche die international zelebrierten Einheits"nachrichten» steuern, enorm, von den Geldmitteln her, um sich durchzusetzen, gar unbeschränkt.

    Ich denke, dass ein redlicher Chefredaktor einer NZZ leicht aus dem Fenster fällt oder einen Autounfall hat, so im Stile von Haider oder Möllemann oder Dyana oder die ganze Phalanx von Spitzenbankern, welche mehr und mehr dazu neigen, unerwarteterweise gestorben zu sein.

    Mögen die Leute aufwachen und redliche Menschen in jeder Hinsicht unterstützen, denn einer allein richtet in der Tat nix aus.

  • am 14.12.2014 um 14:54 Uhr
    Permalink

    Oooch, Herr Gisiger, «NUR» die CIA ist doch ein bisschen bescheiden ausgedrückt. Immerhin wickelt die CIA weltweit den gesamten Drogenhandel ab. Da springt schon mal es bitzeli was raus, habe ich mir sagen lassen.
    Darf ich Sie bitten, vielleicht mal anzuhören, was zum Beispiel Udo Ulfkotte von seinen 17 Jahren bei der FAZ zu berichten weiss?
    Aber ein Udo Ulfkotte ist für Sie vermutlich ein Spinner, von Wahnideen verfolgt?

  • am 14.12.2014 um 15:20 Uhr
    Permalink

    Wer die Verwandlung der BaZ durch Somm erlebt hat, diesen Verehrer der US-Teaparty und aufgeblasenen «Historiker», der nicht einmal weiss, dass Alfred Escher nie Bundesrat war, den kann es nur frieren, wenn der die NZZ übernehmen soll.

  • am 14.12.2014 um 15:20 Uhr
    Permalink

    @Voegeli: Es gibt inzwischen schon noch einige andere unabhängige Medien, einfach nicht im Tagesbereich, der für die aktuelle politische Meinungsbildung zentral und deshalb weitgehend gelenkt ist. Aber im Wochen- und Monatsbereich gibt es z.B. noch eine Junge Freiheit, ein Compact und einige (wenige) andere. Plus natürlich im Internet ein Telepolis von Heise, ein KenFM und andere (ansatzweise auch ein Infosperber).

    Seit November kommt noch RTDeutsch hinzu. Wenn dieses nächstes Jahr über SAT oder gar Kabelnetz empfangen wird, dann beginnen die Mauern zu zittern. Deshalb die ganze Hysterie.

    Die NZZ hat sich natürlich nicht freiwillig dermassen prostituiert und lächerlich gemacht. Der Erpressungs-Druck auf die Schweizer Wirtschaft, und damit direkt auf den NZZ-Verwaltungsrat, ist enorm. Hummler, der schon seit Jahren US-kritisch war, hat dies zu spüren bekommen (http://www.schweizerzeit.ch/cms/index.php?page=/news/konrad_hummler_muss_buessen-525). Und auch der jetzige VRP Jornod ist gewarnt (http://www.bernerzeitung.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/USProduktionsstopp-fuer-TopMedikament-laesst-GalenicaAktie-fallen/story/29849720?track).

    Aber auch die anderen grossen Verleger Ringier, Coninx/Supino und Leuthard/SRF wissen sehr genau, was im Landesinteresse ist, und was nicht.

    Auch Blocher weiss das natürlich.

  • am 14.12.2014 um 15:30 Uhr
    Permalink

    2/2 Die Schweiz kann dieses Spiel nie alleine aufnehmen. Das müsste eigentlich sogar ein Köppel wissen. Viel wichtiger als die NZZ wäre deshalb eine neue bundesdeutsche Tageszeitung (ausser Blocher stösst mit der NZZ nach Deutschland durch), um das US-Regime in Berlin zu Fall zu bringen (oder besser noch zwei: eine im BILD-Stil, eine im NZZ-Stil). Erst wenn Deutschland einmal wieder befreit ist, wird auch die Schweiz wieder atmen können. Hoffen wir, dass dies alles einigermassen friedlich geschehen wird.

  • am 14.12.2014 um 15:55 Uhr
    Permalink

    Falls sich die Befürchtungen über die Blocherisierung der NZZ bewahrheiten sollten, wird das Leit-Medium von der Zürcher Falkenstrasse wohl bald zum Light-Medium.
    Christine Schwyn

  • am 14.12.2014 um 16:27 Uhr
    Permalink

    @Gisiger: «Josef Munzinger und alle anderen Radikalen würden ja geradezu im Grab rotieren, wenn sie von Ihrer hanebüchenen Theorie wüssten, die SVP wäre freisinnig … «

    Wieso? Im 19. Jahrhundert haben die Freisinnigen bzw. Radikalen das erkämpft, was eine SVP heute am ehesten verteidigt. Sicher viel mehr verteidigt als eine FDP.

    Um Wirtschaftsliberalismus im modernen Sinne ging es damals noch nicht, das «Kapital» von Karl Marx war ohnehin noch Jahrzehnte entfernt. Und gesellschaftlicher Liberalismus hiess damals noch Säkularisierung und allgemeines Wahlrecht, wobei die Radikalen im Gegensatz zu den Liberalen ursprünglich gegen das Frauenwahlrecht waren.

    Siehe auch http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D27156.php

    "Die Legitimation für ihre revolutionäre Politik schöpften die Radikalen aus der «Heiligkeit der Nation» und dem Prinzip der Volkssouveränität."

  • am 14.12.2014 um 16:27 Uhr
    Permalink

    @D.Roelli
    Im Internet gibt es viele.
    An Mitleser:
    Mein Einstieg war http://info.kopp-verlag.de/index.html, dann lernte ich die wahre deutsche Geschichte der letzten 100 Jahre in lupocattivoblog.com, ein Muss für jeden Europäer, der aus den Geschichtslügen aussteigen will.
    Ich kann locker ein Dutzend aufzählen – allerdings sind das eben Internetseiten, keine Zeitungen.
    Es gibt Menschen, denen ich mehr Redlichkeit zutraue als meine Nachbarn. Mittlerweile gehört Herr Blocher dazu. Von Wladimir Putin keine Rede. Was DER Mann die letzten 14 Jahre in Russland geflickt hat, ist enorm.
    .
    Zurück zum Thema.
    Nichts Schöneres gäbe es für mich, als wenn NZZ und Tagi sich aus den Krakenarmen entwinden würden und die Journalisten das tun dürften, was die meisten von ihnen in der Tat wollen: Nicht verbrecherische, kriegsstiftende Lüge abschreiben, sondern recherchieren und berichten.

    Du sagst, die Schweiz schaffe es nicht allein. Oben sagte ich, einer schaffe es nicht allein.
    Das sind eigentlich Quarksprüche. Es geht nicht darum, dass wir uns überlegen, ob wir es schaffen. Es geht darum, dass wir wissen, was wir wollen, und dass wir das täglich anstreben, ehrenwerte Gisigers hin oder her.

    Hier lese ich wenig Berauschendes über Herrn Somm. Teapartyfan, klingt wenig eigenständig. Kann er auch anders?

  • am 14.12.2014 um 17:34 Uhr
    Permalink

    @Bregy: Ulfkotte hatte bereits darauf reagiert, die Fehler waren schon in der zweiten Auflage behoben, und das war noch VOR der Rezension durch Niggemeier.

    http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=327458

    Ausserdem betrafen die Fehler nur Nebensächlichkeiten und nicht die zentrale Botschaft des Buches.

  • am 14.12.2014 um 17:42 Uhr
    Permalink

    @ Bregy

    Berichtet der Bote:
    Unsere Armee, unsere 22000 Mann, sie haben gesiegt.
    Sagt der König:
    Ich schmeisse dich ins Gefängnis, du sprichst Lüge. Es waren 21900 Mann.

  • am 14.12.2014 um 17:44 Uhr
    Permalink

    Ich sehe die Aussagen nicht widerlegt. Der Link geht nicht auf die entsprechenden Passagen ein.

    Heisst also, wenn ich eine zentrale Botschaft habe, kann ich um diese herum ein paar Geschichten konstruieren, nur um die zentrale Botschaft zu stützen.

    Die im Artikel erwähnten Punkte sind Alles andere als Nebensächlichkeiten.

  • am 14.12.2014 um 17:49 Uhr
    Permalink

    Ulfkottes Vorgehen scheint immer dasselbe: Am Anfang steht der Titel mit einer reisserischen These. Danach ist ihm jedes Zitat recht, die die im Titel aufgestellte These stützt.

    Scholl-Latour hatte eine andere Qualität.

  • am 14.12.2014 um 18:08 Uhr
    Permalink

    Wieder mal Blocher bashing, nun ist er sogar zum „Oligarchen“ avanciert, … grins. Leute das nervt !
    Könnte dies nicht die logische folge einer zu sehr „Links-Lastige-Sonstige-Zeitungslandschaft“ sein (Mainstream),… diese tendiert bekanntlich stets zum hyperventilieren sobald der Name Blocher auftaucht !

    Das Pendel schwenkt (vielleicht) mal wieder auf die andere Seite, na und … ?

  • am 14.12.2014 um 18:10 Uhr
    Permalink

    @Bregy: Ich fand Ulfkottes Buch qualitativ und stilistisch auch nicht gerade berauschend, zudem hat er für Kenner nichts Neues geliefert. Dafür hat er ein sehr breites Publikum auf das Problem aufmerksam gemacht. Für Profis gibt es da wesentlich bessere Literatur von Historikern (Scheil & Co.), ehemaligen Geheimdienstlern (Agee & Co.) und professionellen Geheimdienst-Forschern (Eenboom & Co.)

    Aber Niggemeier hat nun wirklich nur ein paar Nebensächlichkeiten gerüffelt, und Ulfkotte hatte die Hälfte davon ohnehin bereits korrigiert (siehe seine Stellungnahme im Gelben Forum). Welche Kernthese hat Niggemeier angetastet?

    Ich vermute sogar, Niggemeier wollte mit seiner Scheinkritik eigentlich Werbung machen für das Buch, ohne als Ulfkotte-Fan dazustehen. Das war unterm Strich auf jeden Fall der Effekt. Denn Niggemeier hat das Buch meines Wissens als erster rezensiert.

  • am 14.12.2014 um 18:18 Uhr
    Permalink

    @Bregy: Niggemeier bringt übrigens selbst falsche Zahlen, etwa die 9 Millionen Zuschauer der ARD Tagesschau. Unter der Woche reicht es noch knapp zu einem Drittel, die meisten davon über 60. http://meedia.de/tv-quoten/vorgestern/

    Journalisten sind einfach oft Pfuscher die nur an ihre «Story» denken und sich den Rest zusammenbasteln, egal wie.

  • am 14.12.2014 um 18:29 Uhr
    Permalink

    "Dafür hat er ein sehr breites Publikum auf das Problem aufmerksam gemacht."

    Der Zweck heiligt die Mittel nicht. Ulfkotte ist «der Sache» nicht dienlich. Im Gegenteil.

    TV-Quoten, die mit Kästchen in ausgewählten Haushalten gemessen werden, sollte in der Tat kein seriöser Journalist zitieren. Da haben die Smart-TV-Anbieter sicher verlässlichere Zahlen.

  • am 14.12.2014 um 18:37 Uhr
    Permalink

    …kommt dazu, dass Tagesschau und Co heute vermehrt zeitversetzt geschaut werden. So schlecht ist das Ranking der Mediaportale von ard und zdf nicht.

  • am 14.12.2014 um 19:25 Uhr
    Permalink

    @Bregy:

    "Der Zweck heiligt die Mittel nicht.» Nein, aber Ulfkotte’s Mittel sind so schlecht nicht. Zahlreiche persönliche Erlebnisse, die Forschungsarbeiten von Krüger, zahlreiche korrekte Analysen etc. Das ist alles solide.

    «Ulfkotte ist «der Sache» nicht dienlich. Im Gegenteil.» Die Einschätzung überrascht mich. Haben Sie schon mal die Bewertungen auf amazon gesehen? Ulfkotte hat schon weit über 100’000 Menschen erreicht, viele davon kommen zum ersten Mal mit dem Thema in Berührung. Das ist doch ein riesiger Erfolg, sofern Sie unter «der Sache» die Aufklärung über Medienpropaganda verstehen.

    ""Unter der Woche reicht es noch knapp zu einem Drittel, die meisten davon über 60. «» Das Frappante sind nicht die Teenies, sondern der dramatische Einbruch bei den 20 bis 60jährigen. Das ist die politisch relevante Gruppe. Mag schon sein, dass diese noch auf anderen Kanälen infiziert werden, aber die Tagesschau ist es jedenfalls nicht mehr. Und die Tageszeitungen a la FAZ auch nicht mehr.

  • am 14.12.2014 um 19:35 Uhr
    Permalink

    @Bregy: «TV-Quoten, die mit Kästchen in ausgewählten Haushalten gemessen werden, sollte in der Tat kein seriöser Journalist zitieren.» Die Kritik scheint mir nicht berechtigt. Mir ist weder eine systematische Verzerrung bekannt, und erst recht keine systematische Ueber- oder Unterschätzung der Gesamtquote. Die Online-Portale werden separat gemessen und fliessen nicht in die TV-Quote ein.

  • am 14.12.2014 um 19:47 Uhr
    Permalink

    «TV-Quoten, die mit Kästchen in ausgewählten Haushalten gemessen werden, sollte in der Tat kein seriöser Journalist zitieren.»

    Keine Sorge, die Haushalte werden nach strengen Richtlinien bestimmt, heisst es.

    Der Punkt ist, dass die Anzahl Live-TV-Gucker, wenn Sie so wollen, schlecht geeignet sind, um die Reichweite von Tagesschau und Co zu beurteilen. Die Beiträge werden heute in den Mediaportalen (in gekürzten, verlängerten, ergänzten Fassungen) konsumiert. Gerade von den 20 – 60 Jährigen.

    "Die Einschätzung überrascht mich. Haben Sie schon mal die Bewertungen auf amazon gesehen? Ulfkotte hat schon weit über 100’000 Menschen erreicht, viele davon kommen zum ersten Mal mit dem Thema in Berührung."

    Das überrascht nun mich. Ulfkotte betreibt doch einen sehr ähnlichen Journalismus wie die, die er selber kritisiert.

  • am 14.12.2014 um 19:51 Uhr
    Permalink

    …oder ist Shoppen das neue Informieren?

  • am 14.12.2014 um 19:55 Uhr
    Permalink

    Habe eben die Nachrichtensendung Echo der Zeit gehört. Im Moment sieht es ganz so aus, dass Somm nicht zur NZZ kommt; die dezidiert ablehnende Haltung der Redaktor_innen scheint ihre Wirkung nicht zu verfehlen. Die NZZ würde sowieso auf Blochers Klientel passen wie eine Faust aufs Auge. Seine Anhänger gehören doch eher zur intellektuellen Unterschicht. Ein guter Teil von ihnen dümpelt an der Grenze zum funktionalen Analpabetismus und die verköstigen sich höchstens an Boulervardpostillen. Dazu kommt, dass politisch die NZZ bislang alles andere als einen Linkskurs steuerte. Sie hat sich einigermaßen über Wasser halten können, weil das linksliberale Lager an ihrem Niveau im Kultur- und allenfalls Wirtschaftsteil Gefallen fand. Dieses Niveau vermöchten die rechtspopulistischen Holzacker nach Herrliberger Stil mit Sicherheit nicht weiterzuführen. Eine Somm-NZZ dürfe den nächsten Sommer nicht überleben.

  • am 14.12.2014 um 20:03 Uhr
    Permalink

    TV’s werden heute nicht mehr für Informationssendungen gekauft. Niemand kauft sich einen 50 Zoll-TV für die Tagesschau.

    Darum sind TV-Quoten irrelevant um die Reichweite der zur Hauptsendezeit verbreiteten Beiträge zu bestimmen. Und die Tagesschau muss sich sicher nicht mir GMX oder Amazon messen.

  • am 14.12.2014 um 20:07 Uhr
    Permalink

    Wenn aus dem Hacker ein Acker und aus dem Analphabet ein Analpabet wird, ist das dann wohl funktionaler Analphabetismus.

  • am 14.12.2014 um 20:11 Uhr
    Permalink

    @Bregy:

    "Der Punkt ist, dass die Anzahl Live-TV-Gucker, wenn Sie so wollen, schlecht geeignet sind, um die Reichweite von Tagesschau und Co zu beurteilen. Die Beiträge werden heute in den Mediaportalen (in gekürzten, verlängerten, ergänzten Fassungen) konsumiert."

    Haben Sie da Zahlen zu? Es würde mich überraschen, wenn jemand am Folgetag noch die gestrige Tagesschau gucken würde. Die grosse Mehrheit dürfte live sein, und das ist eben nicht mehr viel. Aus bei den über 60jährigen.

    "Das überrascht nun mich. Ulfkotte betreibt doch einen sehr ähnlichen Journalismus wie die, die er selber kritisiert. » Durchaus. Aber damit hat er trotzdem ein breites Publikum auf die Medienmanipulationen aufmerksam gemacht. Worum sonst geht es Ihnen? Warum glauben Sie, er schadet «der Sache"?

    "ja, und jetzt filtern sie mal Online-Shops und Co raus. Dann stehen rtl und ard sehr gut da.» => Auf dem Link sehe ich keine Zahlen. Vorne sind keine Shops, sondern facebook, youtube, google, twitter etc. Die TV-Newsportale sind nicht mehr relevant.

    "Darum sind TV-Quoten irrelevant um die Reichweite der zur Hauptsendezeit verbreiteten Beiträge zu bestimmen.» => Das denke ich nicht (siehe oben). Da müssten Sie Zahlen bringen.

    «Und die Tagesschau muss sich sicher nicht mir GMX oder Amazon messen. » => Doch natürlich. Die Leute weichen ins Web aus, und dort gibt es Informationsmonopol.

    Also: Bitte Zahlen bringen.

  • am 14.12.2014 um 20:16 Uhr
    Permalink

    @Bregy: Das Plus von Ulfkotte ist doch vor allem seine FAZ-Vergangenheit. Er ist damit ein Whistleblower. Davon gibt es immer noch extrem wenig, eigentlich fast nur ihn, Eva Herman und Christoph Hörstl. Die Angst unter den Medienleuten muss riesig sein, sich die Karriere, das Leben und die Familie zu ruinieren.

  • am 14.12.2014 um 20:17 Uhr
    Permalink

    @Beutler: Keine Sorge, wenn Somm kommt, sind diese Redaktoren ohnehin nicht mehr lange da…

  • am 14.12.2014 um 20:21 Uhr
    Permalink

    @Bregy: Hier haben wir die Fakten zur ARD Tagesschau:

    http://www.ard.de/home/intern/fakten/ard-mediendaten/Reichweitendaten/409224/index.html

    Pro Monat ca. 30 Millionen Visits. Das ist eine Million pro Tag. Das ist weniger als am TV. Zudem sind es pro Benutzer mehrere Visits, also noch weniger Benutzer. Und davon werden einige die Sendung schon live gesehen haben. Also sind es noch ein paar hunderttausend. Soviel erreicht inzwischen auch KenFM.

  • am 14.12.2014 um 20:37 Uhr
    Permalink

    Diese Zahlen sind auf jeden Fall aufschlussreicher als TV-Quoten. Die Beiträge von ard, zdf und den Dritten werden aber breiter gestreut. Erstens in verschiedenen Sendungen und auch ausserhalb der eigenen Portalen. Es gibt zum Beispiel unzählige youtube-Veröffentlichungen von betrifft, monitor, aspekte usw. die geradezu youtube-Hits sind.

    Es stimmt auf jeden Fall, dass Live-TV fast nur noch mit Sport transportiert werden kann.

    Und ja, natürlich holen die alternativen Medien auf. Jebsen hat sich etwas gezügelt in seiner Ausdrucksweise, das freut mich noch mehr als sein Erfolg an und für sich. Wenn er jetzt noch etwas kürzer und prägnanter in der Fragestellung wird…

  • am 14.12.2014 um 20:42 Uhr
    Permalink

    KnFM hat sich übrigens kürzlich gegenüber Ganser über die Hits der Interviews geäussert. Es trifft vor Allem auf solche Interviews zu, laut seiner eigenen Aussagen, dass sie mehrmals von den gleichen Usern geclickt werden.

  • am 14.12.2014 um 20:50 Uhr
    Permalink

    @Bregy:

    Jaja, monitor & Co. findet man schon auf youtube, aber doch nicht die tagesschau. Wir sprechen hier ausschliesslich von den täglichen Hauptnewssendungen und der politischen Kontrolle dieser.

    Und das Resultat: Diese sind noch tiefer als die Live-TV-Quoten, die bei den unter 60jährigen ebenfalls schon tief sind . Sie haben bislang keine Argumente gegen die TV-Quoten gebracht.

    KenFM bezog sich bei Ganser darauf, dass die User seine Interviews ganz ansehen und teils sogar einzelne Stellen wiederholen. (Ganser vermutete, die User würden nur die ersten paar Minuten schauen). Das ergibt bei youtube aber keine doppelte Zählung.

  • am 14.12.2014 um 20:55 Uhr
    Permalink

    @Bregy: Möchten Sie nicht noch auf die Frage antworten, warum Ulfkotte «der Sache» schade, und welche «Sache» Sie genau meinen?

  • am 14.12.2014 um 21:03 Uhr
    Permalink

    Weil er angreifbar ist/wird. Statt eine These aufzustellen und dann jedes noch so kleine Indiz zusammenzutragen, ist es der «Wahrheit» dienlicher, wenn ein Journalist einfach die Fakten aufzählt. Ulfkotte pflegt teilweise selber Boulevard-Stil, das ist schade. Die Unschärfe beginnt meist schon bei den Titeln seiner Artikel oder Bücher.

  • am 14.12.2014 um 21:06 Uhr
    Permalink

    "Sie haben bislang keine Argumente gegen die TV-Quoten gebracht. «

    Ich schaue Tagesschau und Co auf zattoo oder srfinfo – zeitversetzt. Das wird von den Quoten nicht erfasst.

    Bei youtube nur ein Hit pro IP?

  • am 14.12.2014 um 21:11 Uhr
    Permalink

    Hier noch ein kleines Beispiel, wie die SRF Tagesschau manipuliert, Tag für Tag. Das ist freilich nichts im Vergleich zu den Hardcore-Manipulateuren von der NZZ:

    http://uncut-news.ch/video-news/schweizer-tv-zeigt-reportageaenderungen-die-meinungen-formen-sollen/

    Freilich: Würde ausgerechnet die Schweiz aufrichtig berichten, gäbe es Risse im NATO-Bündnis, und sowas kann die USA nicht akzeptieren, und die Schweiz könnte die Folgen davon nicht tragen. Deshalb den Ball flach halten und schön weiter manipulieren, sei es im Leutschenbach oder an der Falkenstrasse.

  • am 14.12.2014 um 21:18 Uhr
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    @Bregy: SRF-Info wird ja in der TV-Quote wieder separat erfasst (aber ist nicht relevant. Wer schaut schon die Wiederholung von einer Tagesschau? Da gibts ja dann schon 10vor10 etc.). Und die die es live auf zattoo schauen dürften wohl 0.01% sein, also nicht relevant selbst wenn man sie mitrechnet. Sonst auch hier bitte Zahlen liefern.

    Ja Youtube unterscheidet die IPs (https://uk.answers.yahoo.com/question/index?qid=20130128151558AA9pHpo). Aber Jebsen meinte nicht mal, dass sich die Leute die Videos mehrmals anschauen/anklicken, sondern dass sie während des anschauens gewisse Stellen wiederholen.

  • am 14.12.2014 um 21:35 Uhr
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    In Deutschland werden die Daten von 5 – 6000 Haushalten hochgerechnet um die Quoten zu berechnen. Die Auswahl der Haushalte ist umstritten.
    Wichtiger ist aber, dass die Quoten nur TV-Geräte erfasst. Wer die Sendungen am PC schaut, wird nicht erfasst.

  • am 14.12.2014 um 21:46 Uhr
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    Vor 20 Jahren wurde der Fernseher primär für Informationssendungen, Sport und Wetten Dass gekauft. Heute dient er den jüngeren Generationen eher dem Abspielen von Spielfilmen, dem Serien gucken oder dem Gamen.
    Die jüngeren Generationen haben sich was den Informationsbereich anbelangt aufs Internet verlegt. Nun sagen Sie, dort sieht es für die klassischen Medien auch nicht rosig aus. Das stimmt wohl.
    Ich meine aber, dass die TV-Quoten nicht mehr so viel Ausdruckskraft haben, weil die Rolle des TV sich geändert hat.
    Informationssendungen werden heute von vielen auf dem Tablet oder dem PC geschaut. Dieser Konsum hat aber keinen Einfluss auf die Quoten. Was ja folgerichtig ist, weil es sind ja TV-Quoten und nicht «Sendungsquoten».

  • am 14.12.2014 um 22:30 Uhr
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    @Bregy: Ja, aber die Internetquoten haben wir ja oben schon abgehandelt. Sie sind bei den Tages-Newssendungen noch kleiner als die TV-Quoten. Randpunkte wie Zattoo mal ausgenommen. Und systematische Verzerrungen der TV-Quoten sind mir immer noch keine bekannt.

    Und ja, Ulfkotte ist ein reisserischer Schluderi. Aber vielleicht hat er gerade deswegen Erfolg. Die Verkäufe und amazon Bewertungen scheinen ihm jedenfalls recht zu geben. Noch nie war ein Medienkritisches Buch dermassen erfolgreich. Mission accomplished.

  • am 14.12.2014 um 22:34 Uhr
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    Die letzten zwei Titel von Ulfkottes Artikeln:

    "Deutsche Journalisten fallen beim Idiotentest durch"

    "Geheimsache Geschichte: So haben die Geschichtslehrer uns belogen"

    Pauschalurteile boulevardesk verpackt.

  • am 14.12.2014 um 22:37 Uhr
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    Sie haben die Rangliste ja selber geliefert. Da stehen google, Spiegel, Bild, Burda und Co. Kein Jebsen. 200’000 Klicks machen keine Quote.

    google, reuters, ap und Co vs Ken, kopp und co 1’000’0000’0000 : 0.0001

  • am 14.12.2014 um 22:42 Uhr
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    Jaja, aber wir sprachen werden von google noch vom deutschen Print. Wir sprachen von der Reichweite der TV-Tagesnachrichten. Bitte bei der Sache bleiben und nicht immer abdriften.

    Und ja, natürlich ist Ulfkotte Boulevardesk. Deswegen hat er ja so viel Erfolg.

  • am 14.12.2014 um 22:44 Uhr
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    und ich meine 200’000 Klicks und weniger von immer denselben Leuten.

  • am 14.12.2014 um 22:46 Uhr
    Permalink

    Und wie es mit FAZ, Spiegel, TAZ und WELT in ein paar Jahren aussieht, wird sich noch zeigen. Die Auflagen sind im freien Fall. Zudem: Bei denen ihren Online-Portalen sind 90% der Kommentare kritisch bis vernichtend. Man hat den Eindruck, die Leser kommen nur noch, um die Artikel zu zerreisen.

  • am 14.12.2014 um 22:47 Uhr
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    "und ich meine 200’000 Klicks und weniger von immer denselben Leuten. «

    haha, erstens gilt das bei jeder Zeitschrift, und zweitens ist wohl keiner so schnell gewachsen (und wächst weiter) wie Ken. Sie sind mir ein glatter, immer die selben Leute 🙂

  • am 14.12.2014 um 22:54 Uhr
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    Ich bitte Sie. Sehen Sie sich doch ihre gepostete Rangliste an. AP, reuters und Co ist es doch egal, wer ihre Meldungen verbreitet. Dann sehen die Leute die Meldungen beim Login in ihr Postfach. Ich würde mal sagen, GMX ist stärker gewachsen.

  • am 14.12.2014 um 22:56 Uhr
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    natürlich auch, weil so manch einer mehrere Identitäten betreibt. 🙂

  • am 14.12.2014 um 22:57 Uhr
    Permalink

    Nicht abdriften. Thema sind die Reichweiten der TV-Tagesnews bei den U60 (siehe oben). Von den anderen Kanälen war nicht die Rede, und ich habe dort auch nichts Abrede gestellt. Bitte bei der Sache bleiben. Zu GMX bitte Zahlen liefern.

  • am 15.12.2014 um 06:39 Uhr
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    @ Peter Beutler

    "Ein guter Teil von ihnen dümpelt an der Grenze zum funktionalen Analpabetismus und die verköstigen sich höchstens an Boulervardpostillen."
    Gemeint sind Blocher – Anhänger.

    Gemach gemach, Herr Beutler. Ich kenne zwar nicht viele, aber ich kenne einige CH Zeitgenossen aus den Sozialen Rängen, die Sie meinen. Beispiel Schulhausabwart.

    Was ich da mehrheitlich höre, erstaunt mich immer auf’s Neue. Viel mehr Wissen als ich vermuten würde. Gesunde Intuition für «was ist wahr und was riecht nach Lüge».

    Klassebeispiel: Vor etwa 20 Jahren war ich glühend für EU Beitritt. «Wir wollen gemeinsam. Wir setzen uns zusammen. Wir machen zusammen die grossen Projekte usf. war meine Meinung.» Die «einfachen Menschen», die ich kannte, stimmten allesamt «nein» – und ich schämte mich damals.
    Das Argument der Nein – Stimmer?
    "Wir wollen uns nicht von Vögten in Brüssel befehlen lassen.» DIE haben den Braten gerochen. Ich Schöngeist und Gutmensch lag voll 100%ig falsch.

  • am 15.12.2014 um 08:27 Uhr
    Permalink

    Herr Ramdas, Schulhausabwarte gibt es nicht mehr. Sie heissen Hauswarte. Diejenigen, die ich kenne, und das sind berufsbedingt einige, wählen SP und gehören dem VPOD an. Es sind in der Tat keine Halbschlauen, die, ihre braune Zunge herausstreckend, dem Guru aus Herliberg nachhecheln. Sie wissen zu unterscheiden zwischen Brüssel und Straßburg. Sie kennen den Unterschied zwischen EMRK und Brüssel. Anders diejenigen, aus deren dumpfen Mündern bescheuerte Worte wie «fremde Vögte», «Schöngeist» und die Goebbelskreation «Gutmensch» nur so heraussprudeln. Diese erbärmlichen Leihgaben unserer Rechtsaussen-Strippenzieher, wie satt habe ich sie.

  • am 15.12.2014 um 08:41 Uhr
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    All den klugen und selbstgefälligen Schreibtischtätern ins Stammbuch geschrieben:

    1. Gegen Blocher zu sein, ist kein tragfähiges politisches Konzept.

    2. Würden alle diese eigenverliebten Blocherhasser in demokratischem Sinne auf die Interessen und Bedürfnisse der Bevölkerung – dem Volk – achten, hätten wir eine andere politische Landschaft.

    3. Was sagen Sie zum Tagi, dem einst sozialkritischen Blatt, das derzeit von Irrelevanz nur so strotzt?

    4. Was sagen Sie zu den volksverdummenden Ringier-Blättern?
    Israelfreundlich und kriegshetzerisch?

    5. Wie wäre es mit einer eigenen, von uns, dem Volk getragenen und herausgegebenen Volkszeitung?

  • am 15.12.2014 um 10:45 Uhr
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    Ach Herr Bregy, natürlich ist GMX unter den Top10, es ist der grösste Mailanbieter Deutschlands.

    Aber erstens sprachen Sie vom *Wachstum* (und das ist kleiner als z.B. bei der Einmannshow KenFM), und zweitens sprachen wir überhaupt nicht von GMX, sondern von der Reichweite der TV-Tagesnews (in Abgrenzung zur Tagespresse a la NZZ).

    Sie führten dann die Online-Portale der TV-Sender ins Feld (die angeblich viel wichtiger seien) und lagen auch dort falsch: Die Online-Portale haben eine noch kleinere Reichweite als die Live-Sendungen am TV. Wie ich vermutet habe. Auch Ihre Kritik an der Messung der TV-Quoten konnten Sie nicht belegen. Zudem konnten Sie nicht belegen, welche Kernthese von Ulfkotte durch Niggemeier widerlegt worden sein soll. Und beim erfolgreichsten deutschsprachigen Buch zu Medienpropaganda fanden Sie, es schade «der Sache».

    Lauter Strohmann-Argumente die Sie da gebracht haben. Ich verabschiede mich deshalb an dieser Stelle aus diesem Thread, der leider weniger ergiebig war als erwartet.

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 15.12.2014 um 13:58 Uhr
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    @Beutler. Betrifft: funktionaler Analphabetismus. Für mehr als 90% der heutigen Gymnasiasten ist nach meiner Erfahrung mit Klassenlektüre der Zeitung die NZZ klar «zu hoch».

  • am 15.12.2014 um 14:02 Uhr
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    Herr Roggweiler, es stimmt: Gegen Blocher sein, ist kein tragfähiges politisches Konzept. Aber die weitaus meisten, die Blochers Politik kritisch beurteilen, geben dafür durchaus Gründe an. «Schreibtischtäter» ist eine Floskel aus der Propagandaküche der SVP. Unter einem Täter versteht man jemanden, der etwas Kriminelles anstellt. Die Punkte 3 und 4 könnte ich unter gewissen Vorbehalten unterschreiben. Nicht alles, was in den Rignier-Blättern steht, ist volksverdummend, einiges leider schon. Das mit der absoluten Israelfreundlichkeit stört mich auch. Ganz besonders bei einer kritischen Beurteilung der Politik Jerusalems einfach als Antisemit abgestempelt zu werden. Ein Stein des Anstosses ist auch die Kreigshetze gegen Russland. Man muss kein Putinfan sein, um das daneben zu finden. Dass der Tagi bisweilen durch Irrelevanz glänzt, muss ich zu meinem Leidwesen auch feststellen. Dass diese Zuckerwasserartikel und journalistischen Schleimereien dann auch von drei, vier oder mehr ändern Bättern übernommen werden, das stößt mir ebenfalls sauer auf. Leider ist nicht von der Hand zu weisen: Das langsame Sterben unserer herkömmlichen Presse ist teils selbst verschuldet. Die journalistische Qualität oft unter einem akzeptablen Limit. Die Löhne der Zeitungsmacher allerdings auch. Ich sehe eine Gefahr: Die Printmedien könnten demnächst von einem Lager am rechten Rand kontrolliert werden, wie z.B. in Australien oder Kanada. Damit wäre eine freie Meinungsäußerung akut gefährdet.

  • am 15.12.2014 um 14:58 Uhr
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    … Damit wäre eine freie Meinungsäußerung akut gefährdet …
    Sagt Erfolgsautor P.Beutler …

    Damit ist natürlich (was denn sonst) eine „Links-lastige-Meinungsäusserung“ … gemeint !
    Nun wie erfreulicherweise Heute da und dort festzustellen ist:
    Das Pendel schlägt wieder (versuchtes es zumindest), wieder etwas nach rechts.
    Und der Grund dafür ?
    Die Ur-Volksvernunft scheint wieder die Oberhand zu bekommen, die alt 68iger sind definitiv OUT.
    Deren „Gebetsmühlenartige-Krawall und Aufwühlworte“ … passe’, teils sogar Abstossend und wirkungslos.

    Das „Volk“ (auch das einfachste), hat einen guten Riecher entwickelt und ist dagegen resistent geworden !

  • am 15.12.2014 um 15:04 Uhr
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    Lieber Pirmin. Wenn nicht politisch, aber doch beruflich sind wir aus dem selben Lager. Ja, leider, leider hast du recht. Mit unserer gymnasialen Bildung läuft definitiv etwas schief. Eine Maturaquote von 30, 40 oder wie in Deutschland von 50%, das kann nicht funktionieren. Eine Qäulerei für all diejenigen, die nicht dort hinpassen, ganz zu schweigen von den Lehrpersonen. Ich trauere der alten Zeit nicht nach. Vieles war damals schlecht. Doch der Bildungsstand an den Gymnasien, der war entschieden höher als heute. Damals waren die Zeitungsmacher sprachlich kompetenter, auch wenn sie meiner Meinung nach (häufig) politisch verquere Ansichten vertraten. Nicht alle hatten ein Gymnasiem besucht, aber vielleicht die gute alte Sekundarschule und eine anspruchsvolle Berufslehre. Wie wäre es, diesbezüglich ein wenig zurückzuschauen? Vielleicht könnte das ein wenig dazu beitragen, das Zeitungssterben etwas zu bremsen. Man darf dabei auch die neuen Errungenschaften wie iPad oder iPhon – die ich sehr schätze – mit einbeziehen.

  • am 15.12.2014 um 16:36 Uhr
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    … der Sturm im Wasserglas hat sich gelegt …
    Somm hat abgesagt und Blocher hat sich bei Tele Züri, schmunzelnd, «distanziert», also wozu der ganze Aufschrei ?
    Christian Müller und Anhängerschaft können wieder ruhig durchatmen !

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 15.12.2014 um 22:55 Uhr
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    @Lieber Peter. Das Problem ist, dass es die gute alte Sekundarschule kaum mehr gibt, wobei es mit Jammern nicht getan ist, da sind wir uns einig. Es ist schon viel erreicht, wenn man ehrlich zugibt, dass unser Schulwesen nicht an «Überintellektualität» leidet, wobei die rein abstrakte Intellektualität nicht überzubewerten ist. Das Schlimmste scheint, dass man kaum mehr echte Neugier feststellen kann, weder in den Lehrerinnen- und Lehrerzimmern noch in den Schulzimmern. Bildungspolitisch habe ich mich relativ am besten mit Deinem Kollegen und Parteifreund Hans Widmer verstanden, auf jeden Fall in vielen Fragen. Und das mit dem Lagerdenken ist so eine Sache, darum schrieb ich heute eine Hommage auf den Atheisten Christopher Eric Hitchens, abrufbar auf http://www.textatelier.com. Warne dich vor dem Dummschreiben derjenigen, die Du politisch verabscheust. Bei der SS war das Niveau mutmasslich höher als bei heutigen Rechten, sie hätten Grass nicht genommen, wenn er ein Dummkopf gewesen wäre, will nun aber keine falschen hinkenden Vergleiche machen. Unter den bedeutenden Analphabeten der letzten 1500 Jahre würde ich Mohammed und Klaus von Flüe nicht unterschätzen, wiewohl beide wiederum nicht miteinander vergleichbar sind und auch nicht mit der SS und der SVP. So wie ich Dich kenne, ist aber letztlich intellektueller Dünkel nicht Deine Art. Las heute abend drei Stunden lang die höchst skeptischen und fortschritts- und auch demokratiekritischen Gedanken des Oesterreichers Grillparzer.

  • am 24.12.2014 um 01:44 Uhr
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    Ob die NZZ vom Markt verschwindet, wird für die Zukunft der Schweiz nicht von Bedeutung sein. Und eigentlich genausowenig, wer sie vielleicht kauft. Die politischen Fronten sind relativ klar abgesteckt, was sollte da eine NZZ überhaupt noch für einen Einfluss darauf haben, wie die zukünftige Schweiz wohl aussehen wird ?!

    Ob die SVP wieder auf Erfolgskurs kommt, und bleibt, hängt doch nur davon ab, wieviele Gegner sie hat, und darauf hat die NZZ, in welcher Form auch immer, sowieso keinen Einfluss (mehr). Die SVP sorgt zudem energisch selber dafür, es nicht allzuviele werden zu lassen, bei Initiativen, zum Beispiel, wie die der Verdingkinder, wo sie es wahrscheinlich mit einem einzigen Fraktions-Entscheid schaffte, einige Zehntausend ‹Likes› mit einem einzigen NEIN loszuwerden.

    Die Freisinnigen würden verlieren, zugegeben. Die verlieren aber auch ohne NZZ, denn wer, der/die noch an Freiheit und Unabhängigkeit glaubt, würde wohl noch einen Freisinn wählen, der doch auch nur nach Europa will.

    So schaffen sich halt alle nur noch noch Feinde. Und die, die am Wenigsten Feinde haben, werden dann wohl gewinnen. Auch wenn es vielfach nicht mal Freunde waren, die ihnen dazu verhalfen. NZZ hin oder her.

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