Sperberauge

USA: 6,4 Billionen Dollar für «Kriege gegen den Terror»

Tobias Tscherrig © zvg

Tobias Tscherrig /  Die USA haben seit 2001 insgesamt 6,4 Billionen Dollar für die Kriege im Nahen Osten und Asien ausgegeben: 6'400'000'000'000 USD.

Gemäss einer Analyse des Watson Institute of International and Public Affairs der Brown Universität haben die US-Kriege in Afghanistan, Irak, Syrien und Pakistan den US-Steuerzahler seit ihrem Beginn im Jahr 2001 insgesamt 6,4 Billionen Dollar gekostet – in amerikanischer Zahlensprache «6,4 Trillion Dollar». Damit übertreffen die Kriegskosten alle Ausgaben, welche die US-Regierung im kürzlich abgeschlossenen Finanzjahr 2019 getätigt hat, um zwei Billionen US-Dollar.

Die Zahl von 6,4 Billionen Dollar spiegle die Kosten der gesamten US-Bundesregierung wider, da der Preis für diese Kriege der USA nicht allein vom Verteidigungsministerium getragen werde, so Neta Crawford, der die Studie verfasst hat. Laut «CNBC» erklärt Crawford, dass sich die Kriege nach dem 11. September 2001 in Irak, Afghanistan, Pakistan und Syrien auf mehr als 80 Länder ausgeweitet haben – «zu einem wahrhaft globalen Krieg gegen den Terror».

Im März hatte das Pentagon geschätzt, dass die Kriege in Afghanistan, Irak und Syrien jeden Steuerzahler bis zum Haushaltsjahr 2018 7’623 Dollar gekostet haben.

Kosten werden weiter steigen

Ein Umstand für die hohen Kosten sieht der Studienautor unter anderem in der Dauer der Kriege: Je länger sich Kampfhandlungen hinziehen würden, desto mehr Soldatinnen und Soldaten müssten Leistungen von Veteranen- und/oder Invaliditätsprogrammen in Anspruch nehmen.

«Selbst wenn sich die Vereinigten Staaten bis Ende 2020 vollständig aus den Hauptkriegsgebieten zurückziehen und ihre anderen Operationen des Globalen Krieges gegen den Terrorismus, zum Beispiel auf den Philippinen und in Afrika, einstellen, wird die gesamte Haushaltsbelastung der Kriege nach dem 11. September weiter steigen, da die USA die laufenden Kosten für die Versorgung der Veteranen und die Zinsen für die Kreditaufnahme zur Finanzierung der Kriege bezahlen», schreibt Crawford.

Der riesige finanzielle Aufwand ist das eine. Viel gravierender noch sind die Folgen der Kriege in den betroffenen Ländern. Die Studienautoren schätzen in ihrer Analyse, dass insgesamt mehr als 800’000 Menschen als direkte Folge der Kriegshandlungen gestorben sind. Mehr als 335’000 der Opfer waren Zivilisten. Noch viel mehr Menschen wurden verletzt, häufig mit lebenslangen Folgen. Weitere 21 Millionen Menschen wurden aufgrund von Gewalt vertrieben.


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4 Meinungen

  • am 21.01.2020 um 10:06 Uhr
    Permalink

    Wenn ich den amerikanischen Verteidigungs/Kriegsetat in Höhe von 700 Mia pro Jahr mit 20 multipliziere, komme ich auf 14 Billionen.

    Sind die Kriegskosten nur ein Teil davon oder kommen die da hinzu?

    Wo sind die Kosten für Kriegspropaganda durch Medien wie NZZ, Tagi, NGOs etc. ausgewiesen?

  • am 21.01.2020 um 12:01 Uhr
    Permalink

    Vielen Dank fuer den Hinweis auf die Studie!

  • am 21.01.2020 um 14:41 Uhr
    Permalink

    Eine Blutspur durch Gewaltanwendung jenseits jeder Vorstellungskraft und das Zerstörungs-Potenzial ist noch viel gewaltiger – und wozu?

    Für den Systemerhalt der Machteliten.

    Das nennen wir System-Versagen.

    Eine Zukunft haben wir nur gewaltfrei.

    https://www.friedenskraft.ch/

  • am 21.01.2020 um 14:44 Uhr
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    Und wer verdient dann am Tod von Millionen von Menschen? Hatten nicht die «US-Amerikanischen Gerichte» nach dem Zweiten Weltkrieg im Nürnberger-Prozess geurteilt gegenüber der Ermordung von sechs Millionenen Juden von Adolf Hitler? Soll nun die Schweiz einen neuen US-Kampfjet kaufen, wo sowieso alle Daten im Innern dieses «Tötungs-Instrumentes» an die USA geliefert werden? Sind die USA noch glaubwürdig über dieses «Geldverdienens mit dem Tod?"
    Niklaus Berwert

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