Covid-Impfung von Astra Zeneca: «Da stimmt etwas nicht»
Der britische Premierminister Boris Johnson hatte den Impfstoff «Vaxzevria» als «Triumph der britischen Wissenschaft» gefeiert. Denn diese Covid-Impfung wurde an der Universität Oxford mitentwickelt.
Nun kommt heraus: Allein in Grossbritannien gab es nach der Impfung mit Vaxzevria über 48’000 Meldungen von Herzproblemen und mehr als 6000 Meldungen von Thrombosen oder Embolien. Bei einer Thrombose bildet sich ein Blutgerinnsel in einer Vene, einer Arterie oder im Herz. Wird dieses Gerinnsel mit dem Blutstrom verschleppt, beispielsweise in die Lunge, handelt es sich um eine Embolie.
Schon in den ersten Monaten der Impfkampagne häuften sich solche Verdachtsmeldungen. Bis Ende März 2021 hatte die britische Aufsichtsbehörde fast 24’000 Verdachtsmeldungen zu Herzproblemen erhalten sowie 1050 zu Thrombosen oder Embolien nach dieser Impfung.
Zum ersten Mal die Daten herausgegeben
An die Öffentlichkeit kam das, weil die Professoren Tom Jefferson und Carl Heneghan, zwei weltweit bekannte britische Wissenschaftler, per Öffentlichkeitsgesetz die Daten anforderten – und zu ihrer Überraschung nun erhielten, wie sie in ihrem Blog «Trust The Evidence» schreiben. Dort kann jedermann die Daten herunterladen. Es sei ihres Wissens das erste Mal, dass diese Zahlen öffentlich gemacht würden.
In einer weiteren Folge ihres Blogs zeigen sie die entsprechenden Grafiken.


Unterschiedliche Angaben
Schon am 7. März 2021 hatte die österreichische Aufsichtsbehörde eine Charge des Impfstoffs aus dem Verkehr gezogen, weil nach der Impfung mehr Thrombosen und Embolien aufzutreten schienen. Dänemark pausierte das Impfen mit Vaxzevria am 11. März 2021 vorsichtshalber, nachdem Berichte über Thrombosen eingegangen waren und stoppte es schliesslich. Zwei Tage später kam eine Warnmeldung aus Norwegen. Am 15. März 2021 wies das deutsche Paul-Ehrlich-Institut auf sieben Patienten mit Thrombosen in einer Vene im Gehirn hin. Tags darauf beriet sich das für die Sicherheit der Impfstoffe zuständige Gremium der europäischen Arzneimittelbehörde EMA.
Die EMA konsultierte die entsprechende europäische Datenbank und fand – Stand 11. März 2021 – 224 Verdachtsmeldungen bezüglich Thrombosen oder Embolien aus Grossbritannien. Weitere 30 Verdachtsmeldungen – sechs davon aus Deutschland – seien aus 15 EU-Ländern eingegangen, in denen zu diesem Zeitpunkt über 5,5 Millionen Dosen Vaxzevria verimpft worden waren.
Laut der EMA fand der Hersteller Astra Zeneca in der firmeneigenen Datenbank mit Stand vom 8. März 2021 insgesamt 269 Fälle von Thrombosen oder Embolien weltweit (davon 246 aus Grossbritannien), darunter 34 Herzinfarkte. Zum Herzinfarkt kommt es typischerweise, wenn ein Blutgerinnsel eine Herzarterie verstopft.
Die EMA stufte die Thrombosen und Embolien in ihrem Bericht vom 8. April 2021 als «Signal» ein. Die damalige britische Covid-Impf-Expertengruppe dagegen sah – trotz des starken Anstiegs an Meldungen im eigenen Land – noch am 26. April 2021 keinen Grund zur Besorgnis.
Deutsche Politiker machten sich für den Impfstoff stark
Auch das deutsche Paul-Ehrlich-Institut (PEI) wurde mit Verdachtsmeldungen von Nebenwirkungen zu Vaxzevria überhäuft. Diese hohe Melderate kann auch mit damaligen Medienberichten über Nebenwirkungen zusammenhängen. Allein an einem Tag, dem 19.3.2021, seien beim PEI 1600 Meldungen eingegangen, berichtet der Arzt Alexander Konietzky im Buch «Vereinnahmte Wissenschaft».
Während in Deutschland und Grossbritannien die Verdachtsmeldungen über Nebenwirkungen dieses Impfstoffs bei den Behörden hereinprasselten, weibelten Politiker für Vaxzevria: «Bundespräsident Steinmeier mit Astra Zeneca geimpft.» – «Karl Lauterbach hat sich mit Astra Zeneca impfen lassen.» – «Bundeskanzlerin Merkel und Vizekanzler Scholz mit Astra Zeneca geimpft.» – «Gesundheitsminister Jens Spahn hat sich am Freitag gegen Corona impfen lassen – wie er sagt, ganz bewusst mit Astra Zeneca.» So lauteten Schlagzeilen im April und Mai 2021 (Infosperber berichtete).
«Da stimmt etwas nicht», schreiben Heneghan und Jefferson in ihrem Blog. «Das ist nicht die ganze Story. Aber wir können nicht mehr schreiben, ohne unsere Quelle preiszugeben.» Wer die beiden kennt, kann sicher sein: Sie werden nicht locker lassen. Fortsetzung folgt.
Keine Zulassung mehr in der EU
Im November 2022 wurde die Notfallzulassung von Vaxzevria in der EU in eine reguläre Zulassung umgewandelt – und im Mai 2024 widerrufen. Der Hersteller Astra Zeneca hatte die Widerrufung dem Vernehmen nach «aus wirtschaftlichen Gründen selbst beantragt». Kurz zuvor hatte Astra Zeneca in einem Gerichtsprozess zugeben müssen, dass Vaxzevria selten schwere Nebenwirkungen verursachen kann (Infosperber berichtete).
In der Schweiz war der Impfstoff nie zugelassen. Astra Zeneca hatte im Oktober 2020 bei Swissmedic ein Zulassungsgesuch eingereicht, dieses aber im November 2021 wieder zurückgezogen.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.










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