Das Spiel: Eine bissige Angelegenheit

Das kleine Kartenspiel kann ziemlich bissig sein. Dafür lässt es sich überall in wenigen Minuten spielen. Die Piranhas sind die Stars des Spiel auf den doppelseitigen Karten. Und wie beim Würfel muss man sich auf die Zahl 7 einstellen. Vorne und hinten auf den Karten findet man in der Summe immer genau sieben Piranhas. Die Farben der Tiere verändern sich aber. Sind vorne blaue Piranhas zu sehen, gibt es hinten ganz bestimmt keine blauen Piranhas mehr.
Der ganze Kartenstapel wird gut gemischt, alle erhalten genau eine Karte in die Hand. Der Reihe nach legen alle ihre Karte auf den Tisch, die Seite ist dabei frei wählbar. Nun kommt der besondere Kniff des Spiels. Legt man blaue Piranhas auf den Tisch, so muss man alle bereits ausliegenden Karten mit blauen Piranhas auf ihre Rückseite drehen. Dadurch verändert sich die Spielsituation ständig und man muss sich gut merken, welche Farbe offen oder verdeckt auf dem Tisch ausliegt. Kommt eine neue Piranha-Farbe ins Spiel, geschieht nichts.
Vorsicht bissig!
Piranhas sind in der Natur ausgesprochene Schwarmfische. Sind sie alleine unterwegs, geraten sie schnell in Stress und sind ängstlich. Auf dem Spieltisch ist das gut umgesetzt. Im Schwarm greifen die Fische an. Das bedeutet: Liegen 10 oder mehr Fische der gleichen Farbe aus, beissen sie zu. Nach dem Legen einer Karte und dem Umdrehen gleichfarbiger Piranha-Karten prüft man also, ob mehr als 10 Fische einer Farbe ausliegen. Bei einem Angriff muss man die Bisswunden mit Pflastern behandeln. Alle besitzen zu Beginn 5 Pflaster, die man einsetzt, wenn ein Angriff erfolgt.

Die Verletzungen variieren mit der Grösse des angreifenden Schwarm. Je mehr Piranhas es sind, desto mehr Pflaster muss man einsetzen. Ist der Vorrat an Pflastern von jemandem aufgebraucht, endet die Partie sofort. Wer zu diesem Zeitpunkt noch am meisten Pflaster besitzt, gewinnt das Spiel.
Nach einer Bissattacke herrscht erst einmal ein wenig Ruhe, denn die Karten des angreifenden Schwarms verschwinden vom Spieltisch. Erst nach und nach erscheinen wieder neue Fische, mit den dazugehörigen Kartendrehungen.
Einfache Regeln, grosser Merkfaktor
Das klingt bei «Fischfutter» alles sehr einfach. Doch schon nach wenigen Karten kämpft man mit den ständig wechselnden Ausgangslagen auf dem Tisch. Mit fast jeder neuen Karte, die man ausspielt, löst man eine Drehung aus. Und schwupp – verändert sich die Schwarmgrösse in mehreren Farben. Insgesamt gibt es nur vier Farben an Piranhas im Spiel. Während man mit der Anzahl der Fische auf den Kartenrückseiten schnell klarkommt, scheitert es oft am Merken der verborgenen Farben.
Der einfache Spielmechanismus sorgt für einen schnellen Spielspass. Das Drehen der Karten sorgt für Überraschungen, für spontane Aufschreie und manchmal auch üble Bisswunden. Freud und Leid sind oft nur eine Drehung voneinander entfernt. Mit der kurzen Spielzeit verheilen die Wunden aber schnell und oft folgt gleich eine zweite Partie.
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Fischfutter
Ein Kartenlegespiel von Michael Modler
Illustrationen: Bernhard Speh
Für 2-5 Personen
Ab 8 Jahren | ca. 15 Minuten
Verlag: AMIGO | ca. 10 Fr. / 8 Euro
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Patrick Jerg betreibt seit 15 Jahren die Webseite brettspielblog.ch und veröffentlicht regelmässig Spielkritiken über Brett- und Kartenspiele.
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
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