USA hofieren den grössten Terroristen-Finanzierer
Die «NY-Times» geisselt Kritiker des Iran-Abkommens: Die Saudis würden den fundamentalistischen Islam ungleich stärker verbreiten.
Letzten Freitag empfing Präsident Barack Obama den saudischen König Salman zu einem pompösen Staatsbesuch in Washington. Laut NZZ wurde ein Hotel in Georgetown ausschliesslich für die mitgereiste Entourage des Königs reserviert und mit extra viel Blattgold und roten Teppichen bis in die Tiefgarage aufgemöbelt.
Aus diesem Anlass erinnerte Editorialist Thomas L. Friedman in der «New York Times» daran, dass saudische Milliardäre im Nahen und Mittleren Osten seit Jahren die fundamentalistische und terroristische Variante des Islams unterstützen und verbreiten.
Bereits 2010 war auch für die damalige Aussenministerin Hillary Clinton klar, dass «Geldgeber in Saudiarabien die grössten Finanzierer von terroristischen Sunniten-Gruppen weltweit» sind. Zu den finanzierten Gruppen gehören Al-Kaida, die Taliban oder die Lashkar-e-Tauba – eine islamistische Terrororganisation in Kaschmir – hatte Clinton präzisiert. Das geht aus geheimen Memos hervor, welche Wikileaks kürzlich veröffentlicht hat.
Hillary Clinton identifizierte in einem geheimen Memo im Jahr 2010 die Saudis als «grösste Finanzierer von terroristischen Sunniten weltweit». (Bild: The Guardian)
Iran als Teufelsland und Saudiarabien als Verbündeter behandelt
Trotzdem behandeln die USA Saudiarabien nach Israel als zweitengsten Verbündeten in der Region und rüsten diese sunnitische Diktatur, welche fundamentale Menschenrechte systematisch verletzt, mit US-Waffen auf.
Dagegen verteufelten die USA bisher den schiitischen Iran. Vor der Abstimmung im US-Kongress über den Atomvertrag mit dem Iran schrieben 200 pensionierte Generäle und Admirale der US-Armee den Kongressmitgliedern und empfehlen Ablehnung. Gegen die US-Unterstützung für die Saudis haben diese Generäle und Admirale nie öffentlich protestiert.
Besonders exponiert hat sich der frühere Vize-Kommandant der US Air Forces in Europa, Thomas McInerney: «Die wichtigste radikale islamische Kraft sind die Iraner. Sie verbeiten den radikalen Islam auf der ganzen Welt.»
«Entschuldigung Herr General», schreibt Friedman in der NYT, «mit Abstand der grösste Verbreiter des radikalen Islams sind unsere angeblich verbündeten Saudis».
Thomas McInerney, früherer Vizekommandant der US Air Forces in Europa. (Bild Fox News)
Der General habe in den Tagen von 9/11 «wohl geschlafen», als 15 von 19 Flugzeugentführer aus Saudiarabien stammten. Seit über fünfzig Jahren hätten Saudis x-Milliarden Dollar investiert, um den Pluralismus und die Toleranz im Islam auszurotten und einen puritanischen, antimodernen, frauenfeindlichen und fundamentalistischen Islam durchzusetzen.
Als Folge davon würden Tausende Saudis mit dem IS kämpfen und saudische Wohltätigkeitsorganisationen den IS unterstützen. Die sunnitischen Dschihadisten-Gruppen wie IS, Al Kaida, oder die Nusra Front seien «ideologische» Kinder des saudischen Wahabismus, der von Saudis in Moschehen von Marokko bis Indonesien gepredigt würde.
Dagegen hätten die USA deshalb nie gross protestiert, geschweige denn etwas unternommen, meint Friedman, weil sich die USA vom saudischen Erdöl abhängig gemacht hätten.
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