Sperberauge

Threema ist Alternative zu WhatsApp

Urs P. Gasche © Peter Mosimann

upg /  Neuer Test der Stiftung Warentest: WhatsApp als «sehr kritisch» beurteilt. Nur «Threema» mit Note «unkritisch».

Seit Facebook für 19 Milliarden Dollar WhatsApp gekauft hat, suchen Millionen Nutzer nach besseren Alternativen. Die deutsche Stiftung Warentest hat jetzt WhatsApp und vier Messenger-Alternativen im Labor getestet und den Datenstrom der Apps überprüft.
WhatsApp erhält für den Datenschutz erneut das schlechte Urteil «sehr kritisch», genauso wie Line und der Blackberry Messenger. Auch die App Telegram sei keine optimale Alternative, ihr Testurteil lautet «kritisch».
Nur Threema bewerten die Prüfer als «unkritisch».

Threema aufs iPhone
Threema für Android

Aus der Medienmitteilung der Stiftung Warentest vm 26. Februar 2014:
Schon im App-Test im Mai 2012 bewertete die Stiftung Warentest WhatsApp als «sehr kritisch». Auch im aktuellen Schnelltest ist die Mängel-Liste lang: Speicherung von Adressbucheinträgen ohne Zustimmung der Betroffenen und fehlende Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Zudem teilt die App die Telefonnummer des Nutzers Dritten mit – ebenfalls ohne Verschlüsselung. Die Android-Version sendet selbst die Daten unverschlüsselt, die der Nutzer eingibt. Darunter können auch Gesprächsinhalte sein.

Der kostenlose Telegram Messenger, der derzeit an der Spitze zahlreicher Appstore-Charts steht, erhält das Urteil «kritisch». Er bietet zwar eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, allerdings muss der Nutzer die Option gezielt auswählen («Secret Chat»). Die App speichert automatisch alle Adressbucheinträge ohne die Zustimmung des Nutzers oder der betroffenen Personen. Ansonsten überträgt sie jedoch keinerlei Daten an den Anbieter oder an Dritte.

«Unkritisch» präsentierte sich im Schnelltest allein Threema. Die Schweizer App bietet eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Sie kann Adressbucheinträge zwar speichern, allerdings nur in pseudonymisierter Form und mit expliziter Zustimmung des Nutzers. Auch wenn der Nutzer dem Auslesen seines Adressbuchs nicht zustimmt, kann er die App verwenden. Einziges Manko: Threema ist keine quelloffene Software. Die Prüfer können ausschliessen, dass die App Nutzerdaten unverschlüsselt überträgt.

Mitteilung der Stiftung Warentest im Wortlaut


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