Caspar_Baader_Markus_Somm

SVP-Nationalrat Caspar Baader: «Desaster»; BaZ-Chef Markus Somm: «Rachegöttin» © Parlament/SRF

BaZ und Weltwoche: Die Sprachrohre der Stromlobby

Kurt Marti /  Vor wenigen Jahren machte die Strombranche Milliardengewinne, heute jammert sie um die Wette, assistiert von BaZ und Weltwoche.

Die Schweizer Energieministerin Doris Leuthard bezeichnete er als «Rachegöttin», die Energiewende als «Irrsinn» und die Folgen der Atomkatastrophe von Fukushima als «tragbar». Durch die Förderung von Solar- und Windstrom werde die Wasserkraft «ausgetrocknet» und «sinnvolle» Pumpspeicherwerke würden verhindert. Welcher Teufel hat wohl BaZ-Chefredaktor Markus Somm geritten, als er am 5. Oktober einen fast ganzseitigen Kommentar mit diesem Inhalt publizierte? In dasselbe Horn blies übrigens am 10. Oktober auch Weltwoche-Redaktor Alex Baur und kredenzte dem kläglichen Jammern der planwirtschaftlichen Stromlobbyisten vier Seiten, was für die staats- und subventionskritische Weltwoche doch eher ungewöhnlich ist.

BaZ & Baader: Attacke gegen Energiewende

Des Rätsels Lösung liegt in zwei aufeinanderfolgenden PR-Aktionen der Stromlobby wenige Tage zuvor: Erstens informierte der Schweizerische Wasserwirtschaftsverband (SWV) im Restaurant Schmiedstube in Bern und zweitens Kurt Rohrbach, der Präsident des Verbandes Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE), auf der Grimsel. Der Tenor war jeweils derselbe: Der günstige Solar- und Windstrom aus Deutschland drücke die Strompreise und gefährde die Rentabilität der Wasserkraft, insbesondere der Pumpspeicherwerke. Deshalb seien Öko-Subventionen aus dem Topf der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) auch für grosse Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke notwendig.

Am 22. Oktober setzte der Wasserwirtschaftsverband seine Jammer- und Betteltour fort und marschierte in der Energiekommission des Nationalrats ein, um dessen Mitgliedern ebenfalls den Subventions-Tarif zu erklären. Schliesslich fuhr die BaZ vom 2. November eine weitere Attacke gegen die Energiewende und die Subventionierung von Solarstrom. Dabei stützte sie sich auf eine Interpellation des Baselbieter SVP-Nationalrats Caspar Baader, der einen Abschreiber von 14 Millionen Franken, den die Industriellen Werke Basel (IWB) mit ihren Investitionen in ein spanisches Solarkraftwerk erlitten hatten, als «veritables finanzielles Desaster» anprangerte. Die «Zeche für dieses Abenteuer» werde nun der Konsument «durch höhere Strompreise bezahlen müssen».

Nicht bloss Millionen, sondern Milliarden in den Sand

SVP-Nationalrat Baader hatte allen Grund für ein solches Ablenkungsmanöver. Doch das wurde aus dem Artikel der BaZ überhaupt nicht klar. Die BaZ-LeserInnen erfuhren nicht, welchen Hut SVP-Nationalrat Baader in dieser Sache trägt. Baader ist nämlich Präsident des SWV und dieser ist hauptsächlich ein politisches Vehikel der grossen Stromkonzerne Axpo, Alpiq, BKW, Repower und EnAlpin. SWV-Vizepräsident ist niemand anders als Rolf W. Mathis, der Präsident der Kraftwerke Linth-Limmern, die mehrheitlich dem Axpo-Konzern gehören und die zur Zeit im Kanton Glarus ein Pumpspeicherwerk für über zwei Milliarden Franken bauen. Dessen Rentabilität steht in den Sternen, bevor es nur eine einzige Kilowattstunde Strom produziert hat.

Nicht nur Baaders Interessenbindung verschwieg die BaZ ihren LeserInnen, sondern auch die wahre finanzielle Dimension von Baaders Ablenkungsmanöver. Denn jene grossen Stromkonzerne, deren Interessen Baader mit dem Wasserwirtschaftsverband vertritt, haben mit ihren Investitionen im Ausland nicht bloss 14 Millionen Franken in den Sand gesetzt, sondern mehrere Milliarden. Allen voran der Alpiq-Konzern, welcher in den letzten zwei Jahren Abschreiber von rund 3 Milliarden Franken vornehmen musste. Allein mit seinem Edipower-Abenteuer in Italien setzte der Alpiq-Konzern eine halbe Milliarde Franken in den italienischen Sand. Geschweige denn die rund fünf Milliarden, welche zurzeit in neue Pumpspeicherwerke ohne Garantie auf zukünftige Rendite verlocht werden und welche auch der Hauptgrund für die aktuelle Betteltour der Stromlobby sind.

Die heutigen Bettler sackten Milliarden-Gewinne ein

Das Wunschkonzert der Stromlobby ist umso frecher, als den mageren Jahren mehrere fette Jahre vorausgingen, wie aus der Schweizerischen Elektrizitätsstatistik eindrücklich hervorgeht (siehe Link unten). In den goldenen Jahren von 2006 bis 2010 machte die Stromwirtschaft total 13 Milliarden Franken Gewinn, d. h. durchschnittlich 2,6 Milliarden Franken pro Jahr. Im Spitzenjahr 2009 waren es sogar 3,9 Milliarden Franken. Der durchschnittliche Gewinn versteht sich nach Abzug von durchschnittlich 1,1 Milliarden Franken Steuern und Abgaben sowie 2,5 Milliarden für Abschreibungen und Rückstellungen. Von den Gewinnen profitierten vor allem die Stromkonzerne selbst und die Aktionäre (Städte und Kantone im Mittelland und der Westschweiz).

Am Milliarden-Segen labten sich viele Geldsauger. Zum Beispiel im Jahr 2009: Rund 400 Millionen verwendeten die Stromkonzerne für Gratifikationen, Gewinnbeteiligung des Personals, Zuwendungen an Wohlfahrtsfonds und den Gewinnvortrag auf die neue Rechnung, 570 Millionen wiesen sie den Reserven zu, rund 1,3 Milliarden Franken flossen in die Kassen der Aktionäre und weitere 260 Millionen wurden den Städten und Gemeinden abgeliefert.

«Ist es Sache des Staates, sofort zu subventionieren?»

Wenn jetzt die Stromlobby mit dem Bettelstab in Bundesbern hausiert, dann ist das mehr als scheinheilig. Bundesrätin Doris Leuthard hat dieses Spiel in der Ständeratsdebatte vom 25. September sehr wohl durchschaut und gefragt: «Ist es jetzt Sache des Staates, sofort zu subventionieren, nachdem die Branche jahrzehntelang ja auch Profite hatte und diese Anlagen gut rentierten?» Es gehe nicht an, dass der Staat in jeder Branche, die ein, zwei oder drei Jahre lang vor Problemen stehe, staatliche Gelder einschiessen müsse.

Ob jedoch Bundesrätin Leuthard diese Haltung konsequent durchzieht, ist höchst fraglich. Denn noch in diesem Monat veröffentlicht das BFE eine Studie, die auf Drängen der Strombranche zustande kam und die sich mit der Rentabilität von Wasserkraft- und Pumpspeicherwerken befasst. Im Klartext: Der Bund finanziert der Strombranche eine Studie, die aufzeigen soll, wie sie am besten zu Subventionen kommt.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Kurt Marti war früher Beirat (bis Januar 2012), Geschäftsleiter (bis 1996) und Redaktor (bis 2003) der Schweizerischen Energie-Stiftung (SES)

Zum Infosperber-Dossier:

Stromleitungd

Die Politik der Stromkonzerne

Elektrizitätsgesellschaften verdienen am Verkaufen von möglichst viel Strom. Es braucht endlich andere Anreize.

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37 Meinungen

  • am 14.11.2013 um 18:08 Uhr
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    Sonst sehr geschätzte «Sperber"
    So leid es mir tut: Für einmal haben Baader, BaZ und Wewo Recht – ich muss nur 300 Meter nach Norden auf Deutschlands total verkorkste «Energiewende» schauen. Hierzulande merken immer mehr, dass Bundesrätin Doris Leuthard bloss merkelt.

  • am 15.11.2013 um 13:01 Uhr
    Permalink

    Kann mir irgend jemand erklären, wer die Stromlobby ist und wo sie zu finden ist? Die Elektrizitätswerke gehören in der Schweiz bekanntlich zum grössten Teil den Kantonen und Kommunen, und diese gehören dem Volk. Die Stromlobby wäre demnach das Volk. Und was meine Rolle (als Weltwoche-Redaktor) anbelangt: Ich würde brennend gerne mal über diese ominöse Strom- und Atomlobby schreiben, nur habe ich sie bislang noch nie gesehen. Bisweilen habe ich den Eindruck, ich sei der einzige im Land, der auch über die Vorteile der Kernenergie schreibt und über die unüberwindbaren Nachteile der «Wende". Und dann beschleicht mich jeweils ein diffuser Verdacht, dass ich eventuell diese ominöse Atomlobby sein könnte, ohne dies zu wissen.

  • am 15.11.2013 um 13:20 Uhr
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    Günstiger Solar- und Windstrom aus Deutschland? Solar- und Windstrom ist keineswegs günstig, sondern mit 15 bis 70 Rp/KWh zig-fach teurer als Kernstrom mit etwa 6 Rp/KWh. Den Solar- und Windstrom hat der deutsche Stromkonsument bereits bezahlt, deshalb kann er nun zu Dumpingpreisen auf den Markt geworfen werden und gefährdet die Existenz der langfristig denkenden schweizerischen Versorger. Subventionen sind halt auch hier der Ersatz des Marktes durch den Irrtum. National- und Ständerat können dies für die Schweiz verhindern, in dem Sie die «Energiewende"-Vorlage von Frau Leuthard zurückweisen. Wir brauchen eine Energiewende, aber weg vom Öl, nicht weg von der Kernenergie. Letztere ist Teil der Lösung, nicht Teil des Problems.
    Christian von Burg

  • am 16.11.2013 um 13:27 Uhr
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    An paar spontane Fragen von einem Laien:

    -Was genau an der deutschen «Energiewende» ist so verkorkst?

    -Wird der Strompreis nicht an der Strombörse gebildet? (Herr von Burg wirft mit konkreten Zahlen um sich rum)

    – Wieso gehören Stromkonzerne dem Volk, aber ich kann nicht bestimmen, wie sich deren Manager den Gewinn (und die Subventionen!) aufteilen und vor allem, was für einen Lohn sie sich selber auszahlen? (Frage an den nach der Stromlobby Suchenden)

    – Sind AKWs nicht subventionert? (Wie sonst soll ein kW 6 Rappen kosten)

    – Wohin mit den Abfällen? (Ach ja stimmt, es sind die Linken und Netten, die die Lösung der nuklearen Abfälle verhindern…)

    – Was machen wir mit der offensichtlich falschen Berechnung der Wahrscheinlichkeit eines GAUs? Ist da die öffentlich Hand wieder zuständig, wenns ums Aufräumen geht oder übernehmen das die Privaten, die sowieso alles besser können?

  • am 16.11.2013 um 14:29 Uhr
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    Und hier meine Antworten:
    -Was genau an der deutschen «Energiewende» ist so verkorkst?
    Der Strom wird für die Konsumenten immer teurer, obwohl kein Gramm Co2 eingespart wird; das Problem liegt bei der Unzuverlässigkeit von Wind und Sonne, die mit Kohle kompensiert wird.
    -Wird der Strompreis nicht an der Strombörse gebildet? (Herr von Burg wirft mit konkreten Zahlen um sich rum)
    Die Subventionen in Deutschland sind so hoch, dass sie jeden Mark verhindern.
    – Wieso gehören Stromkonzerne dem Volk, aber ich kann nicht mitbestimmen?
    Ich kann auch nicht mitbestimmen, wie hoch der Lohn der Lehrer oder der Stadträte ist – das tun die vom Volk gewählten Gremien
    – Sind AKWs nicht subventionert?
    Nein, das ist lange her. AKW zahlen sogar ihren Rückbau, Steuern etc.
    – Wohin mit den Abfällen?
    Am besten würde man sie wiederverwenden; aber die Entsorgung ist längst gelöst, das Problem ist rein politischer Natur.
    – Was machen wir mit der offensichtlich falschen Berechnung der Wahrscheinlichkeit eines GAUs?
    Entgegen aller Panikmache kam wegen Strahlung eines AKW im Westen (auch nicht in Japan, wo ich kürzlich war) kaum je Menschen physisch zu Schaden (es gibt ganz seltene Einzelfälle). Wegen Fukushima wird mutmasslich kein Mensch sterben. Die künstlich erzeugte Massenhysterie um die nukleare Strahlung (die sich von der natürlichen Strahlung nicht unterscheidet) ist ein schwer erklärbare psychisches (und kein physikalisches) Phänomen.
    Mit freundlichen Grüssen, Alex Baur

  • am 16.11.2013 um 18:08 Uhr
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    Danke, Herr Baur, dass Sie sich Zeit nehmen. Trotzdem frage ich mich:

    >-Was genau an der deutschen «Energiewende» ist so verkorkst?
    >Der Strom wird für die Konsumenten immer teurer, obwohl kein Gramm Co2 eingespart wird; das >Problem liegt bei der Unzuverlässigkeit von Wind und Sonne, die mit Kohle kompensiert wird.

    Ich dachte, es sei paradoxerweise der durch Wind und Sonne **günstiger** gewordene Durchschnittspreis, der die Differenz zur garantierten Einspeisevergütung erhöhe – und die Ausgaben damit erhöhe (plus der unerwartete Ausmass des Booms in Wind- und Sonnenenergie).

    >-Wird der Strompreis nicht an der Strombörse gebildet?
    >Die Subventionen in Deutschland sind so hoch, dass sie jeden Mark verhindern.

    Das ist mir zu hoch, Verzeihung. Meine Frage war: gibt es denn DEN STROMPREIS oder ist das nicht vielmehr eine dynamische, von Angebot/Nachfrage (und ein klein bisschen Manipulation) gesteuerte Grösse?

    >- Wieso gehören Stromkonzerne dem Volk, aber ich kann nicht mitbestimmen?
    >Ich kann auch nicht mitbestimmen, wie hoch der Lohn der Lehrer oder der Stadträte ist – das tun >die vom Volk gewählten Gremien

    Das ist in der Tat so. Inwiefern gehören denn die Stromkonzerne dem Volk, besitzt der Staat Anteile? Kann man diese Gremien benennen und sie bei den nächsten Wahlen (nicht Abstimmungen) in die Wüste schicken?

  • am 16.11.2013 um 18:16 Uhr
    Permalink

    – Sind AKWs nicht subventionert?
    Nein, das ist lange her. AKW zahlen sogar ihren Rückbau, Steuern etc.

    Wurde denn schon ein AKW rückgebaut? Nicht in der Schweiz, wohl. Steuern? Hoffentlich auch! Und die Haftpflichtversicherung? Wird die auch von den AKWs bezahlt? Ihre Antwort überzeugt mich nicht ganz, etc.

    – Wohin mit den Abfällen?
    Am besten würde man sie wiederverwenden; aber die Entsorgung ist längst gelöst, das Problem ist rein politischer Natur.

    Die Entsorgung ist längst gelöst? Das ist mir neu… Anders gefragt: Wo auf der Welt ist die Entsorgung «gelöst"? Im Ural? In der Wüste von Nevada? .. «die Entsorgung ist längst gelöst".. das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen

    >- Was machen wir mit der offensichtlich falschen Berechnung der Wahrscheinlichkeit >eines GAUs?

    Ich rede von der Wahrscheinlichkeit eines GAUs und da ist 1 Vorfall alle 10’000 Jahre absolut falsch angesetzt. Auch wenn die Strahlung so ungefährlich ist, wohnt jetzt trotzdem niemand mehr in Prypiat (Tschernobyl) oder in der Nähe von Daiichi 1-6.. Aber Ihrer Meinung nach ist also ein GAU kein Problem, da kann man ja weiter machen wie bisher.

    Bin beruhigt. Freundliche Grüsse

  • am 17.11.2013 um 01:14 Uhr
    Permalink

    Sehr geehrter Hr. Matti, fangen wir bei Fukushima an – eine gewaltige Sauerei, wird Japan etwa 70 Milliarden Dollar kosten, doch selbst wenn es das doppelte wäre – fällt die Kernenergie weg, muss Japan ZUSAETZLICH jährlich fossile Brennstoffe im Betrag von 50 Milliarden Dollar importieren. Man rechne. Kohle und Öl hinterlassen übrigens auch eine gewaltige Sauerei, gesundheitsschädlichen Stoffen und Unmengen von CO2. Die Gefährlichkeit der Strahlung, die es auch in der Natur gibt, wird dabei krass überschätzt.
    Preis von Wind und Sonne: Wenn diese Energieträger so günstig wären, könnten wir ab sofort auf alle Subvenziuns verzichten. Tatsache ist: Das Hauptproblem stellt die Unzuverlässigkeit von Wind- und Solaranlagen dar, die nur 20 bzw. 10 Prozent ihres Potentials liefern; die meiste Zeit produzieren die Anlagen nichts. Doch man muss immer genau so viel Strom ins Netz einspeisen, wie man rausnimmt. Und weil man den Strom ganz schlecht speichern kann, ist man trotzdem aus thermische Kraftwerke angewiesen.
    Versicherung: Staumauern, die ein ungleich höheres Gefahrenpotential aufweisen als AKW, sind noch schlechter versichert. Aber das macht Sinn – statt die Versicherungen mit unnötigen Zahlungen zu füttern, übernimmt die Allgemeinheit das so genannte «Restrisiko". Schliesslich profitieren auch alle vom Strom.
    Und last but not least: Die Nagra hat den Nachweis eines sicheren Endlagers erbracht.
    Das alles können Sie detailliert und mit Quellenverweisen in der Weltwoche nachlesen.

  • am 17.11.2013 um 16:53 Uhr
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    Einmal mehr hat Kurt Marti einen sehr aufschlussreichen Artikel publiziert. Und er trifft leider die üble Wahrheit.
    Mit nur wenig Interesse ist jedermann/ jedefrau in der Lage die Aussagen von Kurt Marti zu überprüfen.
    Mit allen Mitteln versucht die (Atom)Stromlobby den Systemwechsel zu verhindern. Dass rechtsbürgerliche Realitätsverweigerer auf allen Wegen versuchen diese Entwicklung zu verhindern und die Probleme Tschernobyl’s und Fukushima’s klein reden ist ein Teil dieses Verhaltens. Dass die Gegenden um die beiden AKW’s verseucht und unbewohnbar sind wird negiert.
    Aber, egal was die Schönschwätzer sonst noch schreiben und erzählen: Die Kernschmelze in Fukushima hat uns drastisch vor Augen geführt dass eine Havarie in einem AKW nicht beherrschbar ist. Von den für x-tausende von Jahren strahlenden Abfällen, die wir grosszügig nachkommenden Generationen überlassen, ganz zu schweigen.

  • am 17.11.2013 um 16:53 Uhr
    Permalink

    Als nächstes werden, wie dies hier getan wird, Alternativen lächerlich gemacht, verteufelt und als zu teuer dargestellt. Natürlich kein Wort zu den effektiven Kosten der seit Anbeginn subventionierten Atomkraft. Und mit einem Blick nach Deutschland ist auch festzustellen, dass das Geld das die hiesigen AKW’s für den Abbruch haben (müssten) kaum reichen wird. Wie üblich (UBS, Swissair) wird das fehlenden Geld dann über die Steuern erhoben – oder der Strompreis entsprechend erhöht.
    Über Jahrzehnte hat die Stromlobby es verstanden die Entwicklungsgelder in ihre Bahnen zu leiten. So konnte und kann die Entwicklung von Alternativen bestens unterwandert werden. Auch nach dem Meinungsumschwung der Bundesrätin Leuthard fliessen noch Gelder in die sinnlose „Weiterentwicklung“ des Atomstroms – Gelder die weit sinnvoller eingesetzt werden könnten.
    Dass Energie nicht gratis ist wird langsam klar. Dass sie bis anhin zu billig – weil subventioniert – war ist vielen noch nicht klar. Deshalb schwätzt die Stromlobby ungeniert vom teuern Strom und malt den Teufel bezüglich allfälliger Stromlöcher an die Wand.
    Dass da die dienende Presse nicht fernstehen kann und will verwundert eigentlich nicht.

  • am 17.11.2013 um 17:57 Uhr
    Permalink

    Meine lieben Blogger, gerne melde ich mich auch wieder zu Wort.
    Fukushima ist nicht verseucht und unbewohnbar. Verstrahlung ist geringer als die natürliche Strahlung im Wallis. Ein Umzug von Fukushima nach Tokio führt zu einer Verkürzung der Lebenserwartung, wegen dem viel gefährlicheren Feinstaub. Schicken Sie mir ein Mail an christian.vonburg@sunrise.ch, und ich maile Ihnen die entsprechende Dokumentation.
    Die Havarie von Fukushima hätte in der Schweiz nicht passieren können. Bin mir bewusst dass man mir vorhalten wird, dies habe man nach Tchernobyl auch gesagt, ist aber trotzdem wahr. Unsere KKW verfügen über Einrichtungen zum gesicherten Druckablass.
    Alternativen zu Kern werden nicht lächerlich gemacht. Wasser ist beste Stromquelle, kollidiert aber mit dem Gewässerschutz. Wind in Nordeuropa oder an den Hängen in Südspanien ist sehr gut, die Schweiz jedoch ungeeignet. Sonne in Südeuropa super, bei uns unvernünftig. Vernünftig ist bei uns jedoch die Nutzung der Sonnenenergie für Warmwasser.
    Selbst wenn die Kosten derKernenergie doppelt so hoch angenommen würden wie heute, so wäre dies immer noch die mit Abstand billigste Energie (mit Ausnahme von Wasser, das nicht mehr relevant ausgebaut werden kann).
    Die Weiterentwicklung der Kernenergie ist sehr sinnvoll: Der Molten Salt Reaktor (findet man im Internet) als Beispiel kann nicht durchschmelzen, gibt kaum noch Abfälle, hat mit Thorium unbeschränkte Brennstoffvorräte und hilft dem Klimaschutz. Deshalb am nachhaltigsten.

  • am 17.11.2013 um 21:22 Uhr
    Permalink

    Danke Christian von Burg – offenbar sind noch nicht alle gleichgeschaltet und brainwashed.

  • am 18.11.2013 um 17:17 Uhr
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    Tolles Argument: «die Andern» haben ein gleichschaltig gewaschenes Hirn.
    Wozu auch Fakten und Argumente…

  • am 19.11.2013 um 06:27 Uhr
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    Wär noch spannend zu erfahren, wie sich der Herr hier, der für das klimaneutrale, aufgeklärte, demokratische und sowohl finanziell, als auch politisch und religiös unabhängige Revolverblatt schreibt von der CO2-Diskussion hält.

  • am 20.11.2013 um 10:21 Uhr
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    Lieber Urs Lachenmeiner – da bin ich mit Ihnen einig; man sollte vor allem seine eigenen Dogmen, Vorurteile und vermeintlichen Gewissheiten immer wieder überprüfen, mehr als jene der andern – und seine eigene Meinung ändern, wenn sie den Argumenten nicht mehr standhält. Völlig Ihrer Meinung. Nur schaffen das leider die wenigsten Menschen. Hzl. axb.

  • am 20.11.2013 um 15:06 Uhr
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    Die Aussage, eine Atomkatastrophe sei «verkraftbar", ist doch kein Argument!? Mittels Plausibilitäten bilden wir alle unsre Meinungen, ob Laien oder Experten. Dies alles unterliegt unsrer subjektiven Wahrnehmung, Wissenschaft eingeschlossen. Objektiver wird es für die direkt betroffenen Menschen, Evakuation, Verlust der Heimat, vermehrt chronische Krankheiten, Kulturlandverlust….
    Ich finde es schlimm, wenn wohlhabende und unbetroffene Menchen solche Sarkasmen vertreten. Noch unerträglicher wird es, wenn im Zusammenhang behauptet wird, ein Verzicht auf Atomstrom sei NICHT VERKRAFTBAR! Nebst der unmenschlichen Bosheit, die ich da subjektiv empfinde… erkenne ich auch das Eingeständnis oder die Angst, dass der Markt doch nicht in der Lage sein könnte, den Ausfall von 2,5 bis max 5% des weltweiten End-Energieverbrauchs kompensieren zu können.

  • am 20.11.2013 um 16:13 Uhr
    Permalink

    Wenn Herr Lachenmeier recht hätte, müssten wir sofort alle Stauseen leeren (glauben Sie etwa zehntausenden von Toten, die bei einem Bersten der Grande Dixence zu erwarten wären, seien verkraftbar?), sofort alle thermischen Kraftwerke stillegen (auch die zehntausenden von Toten, welche die Umweltverschmutzung verursacht – sind die verkraftbar), ja auf jede Energie verzichten (Solarpanele enthalten jede Menge Giftstoffe, Windräder töten jährlich hunderttausende von Vögeln und Fledermäuse – finden Sie das verkraftbar?). Wir würden dann ins Mittelalter zurückfallen (durchschnittliche Lebenserwartung: 30 Jahre) – aber das wäre für Hrn. Lachenmeier dann wohl verkraftbar weil politisch korrekt.

  • am 20.11.2013 um 16:53 Uhr
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    @Hzl. axb
    was heisst schon «Wenn Herr Lachenmeier recht hätte.."? Beurteilen Sie meine Worte oder Ihre eigene Interpretation davon? Bitte lesen Sie meinen Beitrag nochmals.

  • am 20.11.2013 um 21:58 Uhr
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    Herr Lachenmeier der Herr der dienenden Presse, der andern vorwirft eine Gehirnwäsche hinter sich zu haben, zeigt das Niveau auf dem sich die Handlanger der Atomstromlobby bewegen. Die Realität wird so zurechtgebogen und gar verleugnet bis sie in deren billiges Argumentarium passt.
    Und wie schon geschrieben wird versucht Alternativen lächerlich zu machen. Es mag bei deren Klientel verfangen. Freie Menschen haben jedoch die Möglichkeit sich aus den verschiedensten Quellen eine eigene, den abgestumpften Realitätsverweigern nicht genehme Meinung zu bilden.
    Der gute und aufschlussreiche Artikel von Kurt Marti (ich weiss, ich wiederhole mich) zeigt halt schonungslos das Vorgehen der Atomstromlobby mittels der ihnen Dienenden. Da kann der Herr vom rechtsaussen Blatt noch so abstrus schreiben.
    Dass sich die bürgerliche Mehrheit im Parlament, die sich vielfach Volksvertreter nennt, weigert alle ihre Mandate und Verbandelungen offenzulegen spricht in diesem Kontext ebenfalls Bände.

  • am 21.11.2013 um 10:15 Uhr
    Permalink

    Herr von Burg, sie verstehen, dass ich Ihnen meine EMail-Adress nicht aushändige. Jedoch interessieren mich die wissenschaftliche Studien, wonach ein Umzug von Fukushima nach Tokyo die Lebenserwartung verkürzt. Bin immer offen für spannende neue Ansichten. Nicht jedoch für kindliches Geschmolle à la «Ihr seid alle blöd", (ersetze «blöd» durch brainwashed, gleichgeschaltet et al.). Man hat es schon schwer heutzutage: es gibt nur noch wenig Pressefreiheit und der einzige Ort, wo man sich so frei auskotzen kann ist ein Tabloid, das sich intellektuell gibt.

  • am 21.11.2013 um 16:51 Uhr
    Permalink

    Liebe «Sperber"
    Darf ich hoffen, diese unsägliche Diskussion – die ich offenbar und leider angestossen habe – auch abklemmen zu können? Mit der Bemerkung nämlich, dass Baader, BaZ und WeWo ausnahmsweise Recht baben.

  • am 21.11.2013 um 17:38 Uhr
    Permalink

    Liebe Blogger
    Natürlich hat Herr Widmer recht, man muss auch mal aufhören können. Wenn sich Herr Matti aber um Fakten bemüht, was eine löbliche Ausnahme unter AKW-Gegnern ist, so will ich auch antworten.
    Ich entnehme die Zahlen einem Fachbericht von Dr. Walter Rüegg, ehemals Chefphysiker der Armee. Der Bericht kann bei mir angefordert werden unter obiger Mailadresse.
    In Zürich werden 94% der Bevölkerung Feinstaubwerten ausgesetzt, die zu einer statistischen Verkürzung der Lebensdauer um 7 Monate führen. Der Feinstaub verursacht jährlich in der Schweiz 3000 bis 4000 Todesfälle (Stellen Sie sich mal vor, die Kernkraft würde so was bewirken!!!)
    Eine Strahlungsdosis von 1 Sievert (Sv) hätte ähnliche Auswirkungen. Ein Daueraufenthalt in der Evakuierungszone von Fukushima setzt die Bewohner einer durchschnittlichen Dosis von 0,4 Sv aus. Also nicht mal die Hälfte des Risikos, das ein Aufenthalt in Zürich bildet. Natürlich soll jede zusätzliche Belastung vermieden werden. Aber die Hysterie um die Strahlung (leider kann man es nicht anders sagen) ist vollkommen unverhältnismässig.
    Zitat aus Fachbericht: «Fliehen die Bewohner der …Evakuierungszone nach Tokyo, kommen sie vom Regen in die Traufe. Die Luftverschmutzung……ist wesentlich schlimmer als die Strahlung in der Evakuierungszone von Fukushima".
    Notabene: Auch im Wallis ist eine Strahlung von 0,4 Sv, niemand spricht von Evakuierungsnotwendigkeit (natürliche und technische Strahlung sind gleich).

  • am 21.11.2013 um 21:03 Uhr
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    Ich glaube nicht, dass die Leserschaft des Infosperbers mit simpel-autoritären «Richtig/Falsch-Urteilen» beeindruckt werden kann. Auch nicht mit «ausnahmsweise richtig"…

    Es dürfte dieser Leserschaft zudem bekannt sein, dass auch die Natur Gefahren birgt vom Knollenblätterpilz bis zur kosmischen Strahlung. Den meisten Lesenden hier dürfte gar der Unterschied zwischen äusserer Strahlung und Strahlung durch inkorporierte Isotopen bekannt sein. Also bitte – (liebe Bloger…ho ho) das Niveau nicht zu tief ansetzen!
    Es ist ferner unnütz die Gefahr durch Strahlung gegen jene von Feinstaub ultimativ abzuwägen und den Kritikern des einen Übels gleich die Unterstützung des andern Übels zu unterstellen.

    Für jede Behauptung kann bekanntlich eine «beweisende» Expertise gekauft werden. Es wundert daher niemanden, dass die Anzahl der Tschernobyl-Geschädigten von 6 bis 60’000’000 Personen variiert. http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=37523

    Schade ist, dass die Tokyoter vom Gesundheitsgewinn durch einen Umzug in die Sperrzone nichts wissen, man müsste sie informieren! Das wird für die gebeutelte Zone wirtschaftlichen Aufschwung geben, mindestens die pensionierte Bevolkerung würde gerne vom gesundheitlichen Vorteil profitieren, den Verantwortlichen wäre die freiwillige Umsiedlung eine Riesenfreude! Üble Sache Meloni….

  • am 21.11.2013 um 22:19 Uhr
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    Naja, ich habs versucht.
    Wer partout nichts hören will was nicht seinem Weltbild entspricht, dem kann auch ich nicht helfen.

  • am 21.11.2013 um 22:42 Uhr
    Permalink

    Herr von Burg, danke für die Unterhaltung. Unabhängig vom Weltbild folgert aus Ihren Aussagen (haben Sie denn keinen Link zu diesem Material?) tatsächlich, dass wir alle einer Hysterie aufsitzen und unserer Gesundheit langfristig einen Dienst erweisen, wenn wir nach Fukushima ziehen.

    Und nun etwas ganz anderes: hysterisch oder nicht, eine Mehrheit des Volkes will keine AKWs! Insofern ist es Volkswille und ich brauch Ihnen nicht zu erzählen, was die zwei im Titel erwähnte Printprodukte vom Gewicht des Volkswillens halten. Da können Sie mit noch so vielen Akademikern kommen, die an Vernunft und Sachlichkeit appellieren!

  • am 21.11.2013 um 23:08 Uhr
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    Ja, im Moment ist es eine Mehrheit die keine AKWs will. Dies deshalb, weil man die Deutungshoheit lange Jahre Linksgrün überliess und die Leute jetzt desinformiert sind. Das war nach Tchernobyl auch so. Es drehte später wieder, und wird auch diesmal so sein. Die Vorteile der Kernenergie, insbesondere neuer Reaktorgenerationen, sind eben so gross, dass man sie über kurz oder lang nicht negieren kann. Fundamentals, sagt der Börsianer zu dem.
    Unter anderem deshalb ist ein Atomausstieg ein rein deutschsprachiges Phänomen. Dass Deutschland vorneran reitet hängt mit dem deutschen Idealismus zusammen und dem dort verwurzelten Wutbürgertum. Dieses hat sich auch an Stuttgart 21 entzündet und fiel in sich zusammen, als der grüne Kretschmar besonnen das Volk befragte.
    Der Weltklimarat empfiehlt einen Kernenergieausbau.
    England hat soeben den Bau eines neuen KKW beschlossen, 15 weitere sollen folgen. Ich lege die Hand ins Feuer dass auch in der CH wieder KKW gebaut werden, aber es dauert etwas.
    Das wissen natürlich auch die AKW-Gegner. Sie spüren den Wind der Geschichte, der bald Gras über ihre Leidenschaft wachsen lassen wird. Deshalb wollen sie das Eisen schmieden, solange noch heiss. Verstehe ich, würde ich auch. Es wird aber immer kälter.
    Und dies noch: Sie meinen doch sicher nicht im Ernst, dass eine Zeitung verpflichtet sei, das zu schreiben was der Meinung der Volksmehrheit entspricht? In so einer gelenkten Demokratie möchten weder Sie noch ich leben.

  • am 22.11.2013 um 09:12 Uhr
    Permalink

    Ich finde auch, die Medien sollten nicht «windschlüpfrig» nach der «Volksmeinung» berichten. Aber noch weniger sollten sie Sprachrohr von irgendwelchen dubiosen Mächten sein! Damit sind wir wieder beim Thema der Titelgeschichte…

    Ohne die mediale Unterstützung der Atomspalter hätte es zu den diversen Atomschutz-Initiativen gewiss immer Zustimmung gegeben. Wie kommt es aber, dass öffentliche Betriebe mit dem «bürgerlichen Geld» überhaupt Abstimmungskämpfe bestreiten? Die Volksmeinung musste und muss immer noch zurechtgebogen werden. Alle wissen, dass auch direkte Demokratien käuflich sind.

    Ohne Staatsgläubigkeit bzw. Unterstützung wäre weder Betrieb noch Bau von AKW möglich. http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/nachrichten/artikel/atomkraft_mit_304_milliarden_euro_subventioniert/
    Kosten für AKW in Finnland verdreifacht – Das Milliardengrab http://www.taz.de/!107662/

    AKW sind mit der liberaler Wirtschaftweise unvereinbar.

  • am 22.11.2013 um 09:46 Uhr
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    Lieber Herr Lachmeier, Sie sind wirklich ein Witzbold. Schauen Sie doch mal beim Bundesamt für Energie rein; da werden Millionen von Steuergelder in die Propagierung der «Energiewende» reingebuttert. Wir (Stromkonsumenten) zahlen jährlich eine halbe und bald eine ganze Milliarde (KEV) um die Windrädli und Solarpäneli zu finanzieren /propagieren. Und Sie reden von einer mächtigen Propaganda für AKW. Wo bitte, wo hat wer wie viel Geld für welchen Abstimmungskampf zu Gunsten von AKW gezahlt? Nennen Sie mir einfach einmal ein ganz konkretes Beispiel. Es ist einfach absurd, was Sie da rauslassen. Doch das traurige ist – und darum habe ich überhaupt auf dieses Pamphlet reagiert (Ausgangspunkt) und mich auf diese Diskussion eingelassen – dass es Tausende von Menschen gibt, die diesen Blödsinn kritiklos glauben und einfach nachplappern, der jemand einmal in die Welt gesetzt hat – ohne genauer nachzufragen und nach Belegen zu verlangen. Und, sorry, Greenpeace ist nun wirklich keine gute Quelle, sondern eine Lobbygruppe, welche die Empörung zu ihrem Geschäftsmodell gemacht hat. Nun gut, ich erkläre meine Debattierlust an dieser Stelle auch für beendet.

  • am 22.11.2013 um 10:53 Uhr
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    Herr Baur, Sie können mich schon in die Schublade der Witzbold einordnen. Allerdings beenden Katastrophen jegliche Lust auf sonst doch willkommene Witze. Ich nehme Ihnen keineswegs übel, dass Sie sich infolge Unlust aus der Debatte ausklinken wollen. Demnach beantworte Ich Ihre Frage betreffend Werbeaufwand den andern Lesenden: Ich kann den Werbeaufwand der NOK, der AXPO, BKW, Alpiq, usw. nicht beziffern. Tatsache ist aber, dass diese Gesellschaften im Besitz der Kantone enorme Inseratekampagnen gemacht haben. Ich erinnere mich noch gut an die unglaubliche Serie «Strom ist das ganze Leben". Auf grossformatigen Inseraten waren Säuglinge zu sehen und die Botschaft suggerierte den Tod derselben, falls es nicht genügend Atomstrom gäbe. Diese Kampagnen wurden immer vom Management beschlossen, eine demokratische Legitimation braucht es in diesen Strukturen nicht.
    Dazu sind die heutigen Kampagnen des Bundes ein Klax und zudem sind sie durch den Bundesrat und das Parlament legalisiert. Sie entsprechen dem politischen Willen des Landes. Wir bezahlen entweder über den Strompreis, über Abgaben oder Steuern. Im Katastrophenfall bezahlt niemand! Ich wollte mein Haus gegen Verlust/Unbrauchbarkeit infolge Verstrahlung versichern, ich fand keinen Versicherer… Blödsinn?

  • am 22.11.2013 um 11:13 Uhr
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    Es ist bezeichnend dass die Realitätsverweigerer und Handlanger der Atomstromindustrie Kurt Marti’s guten Artikel als «Pamphlet» abtun und nebenher, wie auch schon beschrieben, versuchen Alternativen lächerlich zu machen; hier im Diminutiv über zukunftsträchtige Alternativen schnöden. Dass natürlich andere Quellen als deren eigene nicht zulässig sind zeigt deren simple Auffassung zur Meinungsbildung auf. Dass dann noch ihre obligaten Feindbilder «Linksgrün» und Greenpeace gepflegt werden weist auf ein sektiererisches Verhalten diese Leute sind; nicht mehr in der Lage Realität und Schein auseinander zu halten. Alles was nicht ihrem Wunschbild entspricht ist offensichtlich falsch und schlecht. Dass ihre (unkritische) Klientel im Alltag auf solch unreflektierte Absonderungen abfahren hat ebenfalls sektenhafte Züge.
    Aber eben: im Geist freie Menschen haben die Möglichkeit sich selber zu informieren. Pro und Contra abzuwiegen, Fakten und Tatsachen zu gewichten und zum eigenen Schluss zu kommen. Das ist halt denen, in diesem Fall der Atomstromlobby und deren Dienenden im Parlament und Rechtsaussenpresse, mehr als nur ein Dorn im Auge…

  • am 22.11.2013 um 17:03 Uhr
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    Ich danke meinem klugen Computer. Erst gestern habe ich geschrieben, dass mir die Galle langsam überläuft, und zwar so: «Darf ich hoffen, diese unsägliche Diskussion – die ich offenbar und leider angestossen habe – auch abklemmen zu können? Mit der Bemerkung nämlich, dass Baader, BaZ und WeWo ausnahmsweise Recht haben. » – Heute habe ich neun neue «Meinungen» erhalten. Der kluge Compi hat sie abgelegt: als SPAM!

  • am 22.11.2013 um 20:33 Uhr
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    sie demontieren sich selbst in Bewunderung einer programmierbaren Maschine…

  • am 23.11.2013 um 12:43 Uhr
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    Lieber Franz Widmer, Diskussionen kann man zum Glück nur in Diktaturen abklemmen.

  • am 27.11.2013 um 15:18 Uhr
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    Das Thema des Artikels ist die Unterstützung der herkömmlichen Stromkonzerne mit ihren zentralen Grosskraftwerken und das Schlechtreden der neuen Erneuerbaren durch die SVP-nahe Presse. Umgekehrt unterstützt die linke Presse eher die Erneuerbaren und kritisisiert den übertriebenen Ausbau der Grosskraftwerke.
    Eigentlich müsste es umgekehrt sein. Die Stromkonzerne gehören mehrheitlich den Kantonen, also dem Staat, und Solaranlagen sowie Kleinkraftwerke mehrheitlich Privaten. Also müsste die SVP dieses wörtliche «Empowerment» der Bürger und KMUs doch begrüssen – und manche SVP Leute tun es auch. Es gibt für freiheitsliebenden Menschen doch kein besseres Gefühl, als z.B. seinen Strom selber zu produzieren und den staatlichen Energieriesen ein Schnippchen zu schlagen! (Und ich weiss, dass die Sonne nicht in der Nacht scheint, aber auch dafür gibt es Lösungen – von und für Private und KMUs.) Nun gibt es aber auch Grossindustrielle in der SVP, welche den Ton angeben und Verlage gekauft haben. Diese haben zwei Seelen in ihrer Brust und vermutlich ist die Wirtschaftsseele stärker als die Freiheitsseele.

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