Kommentar

Apropos «Klimaskepsis»

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Flurin Jecker /  Sie reden von der «Klimalüge» und schlachten bitterernste Probleme mit Verschwörungstheorien ideologisch aus.

Sie erscheinen in der «Bild»-Zeitung, der «Zeit», oder in der «Weltwoche» so häufig, dass man meinen könnte, sie würden in deren Redaktionshaus wohnen. Die, die sagen, sie sei eine Lüge, die Klimaerwärmung. Eine Lüge, die von Millionen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kollektiv verbreitet werde. Eine, die sie ihnen nicht abkaufen – nein, sie nicht! –, die Klimaskeptikerinnen und Klimaskeptiker, und sich quer stellen – gegen den «Mainstream» – und sich deshalb, wenn sie zu Bett gehen, wie ihre Kindheitshelden fühlen: Den tapferen Wilhelm Tell, zum Beispiel.
Das Rückgrat ihrer Skepsis beruht jedoch auf einer mickrigen Eigenschaft, die zur Wissenschaft gehört, wie Klunker-bestückte Handgelenke zu den «Klima-Querulanten»: Der Korrektheitsanspruch der Wissenschaft. Nämlich, dass zum Beispiel die «Klimaerwärmungstheorie» erst dann keine Theorie mehr ist, wenn bewiesen ist, dass die Klimaerwärmung ohne menschlich verursachten CO2-Ausstoss nicht oder nicht in diesem Ausmass stattfinden würde. Also nie, selbst wenn in Bern ganze Palmenhaine aus dem Boden schiessen würden.
So gilt es, sich die Augen von Begriffsdiskrepanzen zwischen Umgangs- und Wissenschaftsvokabular nicht verwischen zu lassen und lieber ein Auge auf die Plausibilität dieser Theorie zu werfen – diese lässt nämlich keine Zweifel.
Bei der Verurteilung der Klimaskeptikerinnen und Klimaspektiker sollte man den Fokus bewusst wählen: Sich über «klimaskeptische» Leute aufzuregen, die Geld mit Pneus und Kerosin verdienen, ist nämlich eine ebenso müssige Gefühlsverschwendung, wie sich am Nachhaltigkeitsdenken von Solarpanelunternehmen zu erfreuen.
Ganz anders ist es hingegen bei den Leuten, die wissenschaftliche Fakten als «Mainstream» verpönen und mit esoterischen Verschwörungstheorien bitterernste Probleme ideologisch ausschlachten: Diese Leute verdienen einen unruhigen Schlaf; als Strafe für gewissenlosen Populismus.
—-
Dieser Beitrag erschien im Blog von Flurin Jecker und im «Unikum 2012».

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17 Meinungen

  • am 11.04.2012 um 16:54 Uhr
    Permalink

    … und wenn die CO2-Theorie doch nicht stimmt? Dürften dann etwa die Regenwälder gerodet werden, die Reserven fossiler Brennstoffe geplündert werden? Theorie gegen Theorie. Theorien über Verschwörungstheorien werden selbst wieder zu solchen. Dogmatisch «die Andern» verunglimpfen ist einfach und bringt überhaupt nichts. Wo sind die Fakten? In diesem Artikel fand ich leider kein einziges Faktum! Also ein populistischer Artikel gegen Populisten des anderen Pols… 🙁
    PS ich lebe mit 2000 Watt.

  • am 12.04.2012 um 18:05 Uhr
    Permalink

    Wer heutzutage noch Fakten braucht, um den durch uns Menschen verursachten Klimawandel zu begreifen lebt hinter dem Mond.
    Trotzdem: http://www.mongabay.com/images/2006/graphs/ipcc-temp.jpg
    Damit ist eigentlich alles gesagt. Wer diese simple Grafik nicht interpretieren und verstehen kann ist entweder absolut bescheuert oder halt ein Ignorant…

  • am 13.04.2012 um 08:27 Uhr
    Permalink

    @Jay Kay
    Erkenntnisgewinn durch Beleidigungen? Dogmen statt Fakten?
    Für jede Theorie sind irgendwo passende Messreihen zu finden!
    Welche Theorie dient welchem Geschäft? Öl, Atom, Rüstung u.s.w. nicht zuletzt auch das Geschäft mit der Angst und den riesigen Forschungsaufträgen. Sie sagen, wir brauchen keine (weiteren) Fakten? Unser Verhalten betreffend bin ich einverstanden: wir können uns auch ohne gesicherte Theorie verantwortungsbewusst verhalten, das mach› ich.

  • am 13.04.2012 um 16:44 Uhr
    Permalink

    Einspruch, Euer Ehren.

    Zitat Dr. A. Korhola, Prof. für Umwelt, Universität Helsinki: «Wenn spätere Generationen über Klimawissenschaft lernen, werden sie den Beginn des 21. Jahrhundert als das `beschämende Kapitel der Wissenschaft` betiteln. Sie werden sich über unsere Zeit wundern und sie als Warnung verstehen; nämlich wie es möglich war, dass die Kernwerte und die Kriterien der Wissenschaft in Vergessenheit geraten konnten, und wie sich die Forschung über den Klimawandel in ein politisches und soziales Tummelfeld verwandelte. »
    Und wer übrigens eine von IPCC getürkte (oops), simplifizierte Grafik nicht lesen kann, ist weder bescheuert, noch ein Ignorant (Jay Kay). Der hat dann vielleicht über den Tellerrand geschaut und gemerkt, wohin die Reise gehen könnte. Polemik ist selten zielführend. Tatsache scheint hingegen immer mehr zu sein, dass das vom Menschen verursachte CO2 verschwindend klein ist, das Business mit CO2-Zertifikaten aber umso grösser ist. Klimawandel? Ja! So, wie es diesen immer wieder gab und auch geben wird. Ob mit oder ohne den Menschen. Ich halte mich lieber an die Fakten, als an Schöngeister und Apokalypse-Prediger. Gruss aus Korea.

  • am 15.04.2012 um 21:01 Uhr
    Permalink

    Das Zitat von Korhola ist wohl ziemlich aus dem Zusammenhang gerissen. Dazu genügt ein Blick auf seine Publikationen. Aber logisch: Wo gemotzt wird, dass die Linken, Grünen und Netten (bzw. Dummen) einem das Autofahren verbieten und die Ölheizung abdrehen wollen, entsteht Polemik. Leider auf beiden Seiten der Debatte. Die ist zumindest wissenschaftlich ungefähr an einem ähnlichen Ort wie Lamarck vs. Darwin.

  • am 15.04.2012 um 22:08 Uhr
    Permalink

    … genügt «ein Blick» auf Professor’s Publikationen…? Kann ich nicht beurteilen.
    Mit Suchbegriffen wie Klim-/CO2- Schwindel oder – Lüge findet sich eine Fülle von Beträgen. Polemik ist gut vertreten, jedoch auch Fakten.
    Die Pro-CO2-Polemik kam erst mit Aufspringen der Atomlobby so richtig in Fahrt, nicht gerade vertrauensbildend! Kennt jemand verlässliche Messungen der Meerespegel? Ich fand bei der ICPP nur Schätzungen. In Grönland (Grünland) soll es vor 1’000 Jahren Landwirtschaft gegeben haben…
    Keine Angst vor Fakten wie auch immer, her damit!

  • Flurin_Jecker
    am 16.04.2012 um 00:25 Uhr
    Permalink

    Fakten gibt es mehr als genug; bloss ist die Aufbereitung deren nicht immer professionell. Wer wissenschaftliche Publikationen sucht, sich die Mühe macht, Primärpublikationen durchzuackern, wird mit ungeschminkten Ergebnissen belohnt. Dass sich diese Mühe die allerwenigsten machen, ist verständlich – zumal viele das Wissenschaftsvokabular nicht kennen -, hingegen den Schluss zu ziehen, es gäbe keine Fakten, ist lächerlich.

    Suchportale für wissenschaftliche Publikationen:
    http://portal.isiknowledge.com/
    http://scholar.google.ch/

    Natürlich nur auf Englisch.

    Tobt euch aus.

  • am 16.04.2012 um 07:50 Uhr
    Permalink

    Es gibt nat�rlich tausende von Fakten. Ich pers�nlich bezweifle die Aussagekraft der langfristigen Klimamodelle. Nicht nur, weil die IPCC klare Interessen hat und unter dem Schutzmantel der UNO �usserst tendenzi�s berichtet. Aber mit den stark vereinfachten Gleichungen in der Hydrodynamik (Meeresspiegelh�he Voraussagen) lassen sich f�r kleine Raumbereiche und kurze Zeitintervalle keine numerischen L�sungen bestimmen. Sie aber sollten die physikalischen Grundlagen f�r die Computermodelle sein. Also gilt es mehr denn je, neben der wissenschaftlichen Richtigkeit, auch die Psychologie zu bem�hen. Es kommt wieder auf die banale Frage an: Wem kann/soll ich glauben? Dass dazu der viel zitierte `gesunde Menschenverstand` heute sehr strapaziert wird, ist eine Folge der vielen psychologisch geschulten Interessensvertreter. Es geht darum, wie eine Meldung professionell f�r das Volk aufbereitet wird. Fakten spielen eine untergeordnete Nebenrolle. So gesehen, ist es h�chstens f�r Menschen mit gen�gend Freizeit m�glich, allen Fakten hinterherzurennen. Ich selber habe diese M�glichkeit, durch meinen diesbez�glich vorteilhaften Beruf, genutzt und in meiner grossz�gig bemessenen Freizeit ein Buch geschrieben, welches ein relativ grosses Kapitel �ber die Umwelt enth�lt. Ich habe versucht, die Sprache der Wissenschaft in menschenfreundliche Prosa zu �bersetzen, um auch dem wissenschaftlich unge�bten Publikum die komplexe Materie zu erkl�ren. Das geht �brigens. Ich habe nat�rlich auch versucht, so professionell wie m�glich die aktuellsten Daten zusammenzutragen und mit wissenschaftlichen Publikationen zu vergleichen. Das Ergebnis ist nicht wissenschaftlich, aber dennoch �berraschend. Dass das Klima sich �ndert ist eine Tatsache, aber eben �berhaupt nichts Neues.
    Nur die wichtige Tatsache, dass die technischen Kohlendioxid-Emissionen (vom Menschen verursacht) nur etwa 1,2% dr nat�rlichen Emissionen betragen, wird von IPCC verschwiegen.
    Das meiste Kohlendioxid wird n�mlich von Bodenbakterien und vom Meer produziert. Als Biologie-Studiosus (Flurin Jeker) weisst du das nat�rlich bereits. Das heisst, wenn du Gl�ck hast und deine Professoren differenziert dozieren.

    Buch: �vorne links", vom Drachenflieger zum Jumbo-Kapit�n (Renato Stiefenhofer). Novum Verlag, Amazon.

    So gesehen bin ich nicht etwa Klimaleugner, sondern IPCC-Skeptiker. Es war mir ein pers�nliches Anliegen, meinen eigenen CO2 Footprint herauszufinden. Beruflich verbrate ich schliesslich jede Flugstunde zehn Tonnen Kerosin mit meiner B747, und da ist es naheliegend herauszufinden, was denn da genau mit den Emissionen geschieht. Ich lebe nicht mit 2000 Watt. Und werde es auch nie tun k�nnen.

    Gruss aus Amsterdam.

    .

  • am 16.04.2012 um 08:25 Uhr
    Permalink

    Jää hallo, der fragwürdige Autor meldet sich zu Wort – wie entzückend! Er sagt, wir sollen uns austoben. Schon dieser kurze Satz beinhaltet Stoff genug, sein Psychogramm zu erahnen. Weshalb denn so überheblich?
    Natürlich gibt es Fakten, aber nicht in Ihrem Artikel! Dieser setzt sich aus Worthülsen zusammen, welche einzig geeignet sind, Feindbilder zu verstärken. Dazu braucht es gewiss keine Fakten, das ist der Grund ihrer Absenz in Ihrem oberflächlichen Pampleth. Zwei Fragen bleiben offen: weshalb machen Sie das? – und weshalb lässt der infosperber solche Dogmatik zu?

  • am 16.04.2012 um 08:42 Uhr
    Permalink

    Also, Flurin Jecker: Zwei Fragen bleiben offen: weshalb machst du das? – und weshalb lässt der infosperber solche Dogmatik zu?

    Um unaufgeregt und zielführend zu diskutieren, ist dieser Artikel offenbar nicht geschrieben worden. Dein kleiner Fernsehauftritt war ja ähnlich provokant.
    Flurin, wir bitten um Aufklärung. Danke.

    Und übrigens, Flurin, wir toben uns nicht aus.

  • am 16.04.2012 um 14:26 Uhr
    Permalink

    Meiner Meinung nach verliert ihr euch im Detail. Es gibt genügend Fakten zur Klimaerwärmung. Wer zu faul ist sich zu informieren wird das natürlich nie einsehen.
    Was mich beängstigt, ist die Tatsache, dass ihr lieber die IPCC verdächtigt Studien zu fälschen, als zu realisieren, dass es bei diesem Thema um unseren Planeten geht. Wie gehen wir damit um? Die Auswirkungen unserer Handlungen und Fehler wird erst zukünftige Generationen richtig treffen. Und das schlimme ist, dass es einmal mehr die ärmsten Entwicklungsländer am härtesten Treffen wird, obwohl sie den kleinsten Anteil an den Veränderungen haben… Der Klimawandel ist ein langsamer Prozess, der sich natürlich nicht 100%ig voraussagen lässt. Die Modelle sind vereinfacht, aber sie zeigen trotzdem unmissverständlich, dass der Mensch einen Anteil an der Veränderung unseres Klimas hat und dass es ernsthafte wirtschaftliche und gesundheitliche Folgen haben wird. Und genau das müssen wir verhindern. Im Prinzip sollte der kleinste Verdacht reichen, um unser Handeln zum Wohle der Erde zu verändern. Und der Klimawandel ist längst kein kleiner Verdacht mehr…
    Bei einem so ernsthaften Problem, welches die gesamte Menschheit betrifft, zu behaupten die Daten seien alle gefälscht, nur um CO2-Zertifikate (oder was auch immer) zu verkaufen finde ich tragisch.

  • am 16.04.2012 um 15:29 Uhr
    Permalink

    es wir immer besser 🙁
    Meinen Sie eigentlich, Ihre Unterstellungen würden Sie vom Abstieg dispensieren?
    Jetzt wird es offensichtlich wo es fehlt:
    Andersdenkende verlieren sich in den Details, sind zu faul… sie werden es nie einsehen…. Ja, WAS denn???? dass wir verantwortlich handeln sollen? – JA!!!
    Aber dazu braucht es keine heuchlerischen, pseudowissenschaftlichen Zurechtbiegungen. Beachten Sie bitte doch meinen ersten Beitrag, sofern Sie meine Meinung wirklich zur Kenntnis nehmen möchten!
    Ich bin seit den 70ern Mitglied des WWF und fast seit Bestehen Mitglied von Greenpeace, ich lebe sehr gut mit 2000 Watt, habe Ihre primitiven Belehrungen gewiss nicht nötig!
    Zum kotzen, ein Theoretiker, der die Umweltverbände desavouiert.
    Ein Studienplatz für solche Geister zu Lasten der arbeitenden Bevölkerung… eine Verschwendung. Für wen arbeiten Sie nun wirklich? Heraus mit der Sprache! Ich vermisse immer noch Fakten, oder wie Sie wollen auch die Details in welche sich Ihre Feinde verlieren… Sie haben noch kein Wort über das Problem der Abholzung verloren. Ja ich hab’s: Sie arbeiten für die SVP, denn Sie bringen mich dazu, Bildungskosten abzulehnen wo es geht …
    …die Gscheyte mache meh Dumms als die Dumme Gscheyts…
    Immerhin, Ihr idiotischer Beitrag hat die höchste Replikrate im infosperber, Einschaltquotendenken auch hier? – dann hat sich auch der infosperber selbst amputiert.
    shit happens 🙁

  • am 16.04.2012 um 15:33 Uhr
    Permalink

    An Jay Kay. (JK? Heisst du so? Ich kenne Jay Kay`s in NZ)

    Zuallererst: Wir hier im Forum sind nicht zu faul, uns zu informieren. Deshalb melden wir uns hier! Also bitte, halte den Ball etwas tiefer.

    Wir sollten unsere gemeinsame Gehirn-Energie damit nutzen, Probleme zu lösen, welche zu lösen sind. Wir haben 2012, sind gebildet und sind weltweit vernetzt!
    Zum Beispiel: AIDS, Hunger, Trinkwasser, Despotenherrschaften in Afrika, Gleichberechtigung von Mann und Frau, Teilnahme Afrikas am Handel in Europa etc. sind alles lösbare Probleme.

    Wenn wir nur einen Bruchteil der staatlich verjubelten «Neue Energien-Fördergelder» dafür verwenden würden, könnte man später auch über CO2 sprechen. Bevor dies nicht getan wird, müssen wir Westler uns als Schaumschläger und Lehnstuhlpazifisten bezeichnen lassen. Mit Recht, denn wie wollen wir den Hungernden, den AIDS-Kranken, den Kriegsversehrten und letztlich unseren Kindern erklären, dass wir gegen zwei Grad Temperaturanstieg (bis Ende des Jahrhunderts) jedes Jahr weit über 100 Milliarden Dollar ausgeben?
    Das ist nicht Polemik! Das sind genau die Fakten, welche IPCC bewusst ausblendet und auch in keiner Greenpeace-Schrift zu sehen sind. Jay, wenn du in deiner Wohlfühlwelt leben willst, ist das dein absolut gutes Recht. Aber bitte verschone uns differenziert denken Menschen mit deinen oberfächlichen, dogmatischen Worthülsen und Plattitüden. Auch ich habe Zeit gebraucht, vom Mainstream wegzukommen. Das ist durchaus eine schmerzliche Erfahrung. In der Zwischenzeit hatte ich genug Gelegenheit mit Politikern aus anderen Ländern, Wissenschaftlern und auch Königen aus 1001 Nacht zu diskutieren. Der Erfahrungsgewinn ist nicht unerheblich.

    Wir als Forumsteilnehmer dürfen von dir erwarten, dass auch du dir gut überlegst, was du in die Tasten haust. Sonst wenden wir uns ab, und der infosperber wird genau das, was andere Foren auch sind. Psychologische Sitzungen zum Schnäppchenpreis.
    Willst du das? Will infosperber das?

    Gruss Renato

  • am 17.04.2012 um 01:20 Uhr
    Permalink

    @Lachenmeier: Sie machen sich mit Ihrem fragwürdigen Studentenbashing zur Lachnummer. Sie beschweren sich über meine „Unterstellungen“ und argumentieren selber auf dem Niveau eines 10-jährigen… Durften Sie selber nie studieren, oder wo liegt Ihr Problem?
    Sie widersprechen sich selbst. Einerseits fordern Sie Fakten, andererseits verdammen Sie die Forschungsgelder… Woher sollen die Studien denn kommen?
    Natürlich haben Sie Recht, dass man auch auf die Umwelt achten kann und muss, ohne wissenschaftliche Belege zu haben. Die gibts nämlich meistens erst wenns zu spät ist… Genau aus diesem Grund muss sich auch in der Klimaforschung oft auf Modelle für die Zukunft verlassen.

    @Renato: Ich finde Ihre Meinung durchaus interessant und differenziert. Sie haben sich mit dem Thema offensichtlich ziemlich gründlich beschäftigt, und haben sich ihre Meinung gebildet. Find ich gut, auch wenn wir nicht zum gleichen Schluss gekommen sind. Sie haben durchaus Recht, dass es sehr viele andere (z.T. akut wichtigere) Probleme gibt, die wir lösen müssen. Aber die Klimaerwärmung einfach auf die nächsten Generationen abzuschieben finde ich falsch, auch wenn es bequem wäre. Was ich allerdings nicht ganz verstehe ist ihr Problem mit der Klimaforschung. Sie sprechen von Mainstream, Geldverschwendung und hacken in jedem Post auf der IPCC rum. Können Sie mir mal erklären, was Ihrer Meinung nach so verkehrt läuft? Finden Sie einfach die Forschungsgelder zu hoch oder gibts noch etwas was man darüber wissen sollte?
    Ich finde es auch Schade, dass aus allem immer Profit geschlagen wird. Aber die gesamte Klimaforschung als Hochstaplerei zu bezeichnen ist doch genau so eine grobe Vereinfachung wie die Modelle der IPCC? 😉

    Zur Abwechslung noch ein paar Fakten statt Populismus:

    – Fakt ist, dass es natürliche Klimaveränderungen gibt: Milankovic-Zyklen (Exzentrizität, Schiefe der Erdachse, Präzession), veränderte Sonnenaktivität, Vulkanismus, Gebirgsbildung, Kontinentaldrift, komplexe Wechselwirkunen, … –> Aber diese Veränderungen verlaufen seeeehr langsam.
    – Fakt ist, dass ein sehr grosser Teil der Treibhausgase natürlich entstehen (inkl. CO2) und das Leben auf der Erde überhaupt ermöglichen –> ohne Treibhausgase würde die Erdtemperatur ca -18° betragen.
    – Fakt ist, dass u.a. CO2, CH4 (Methan) und N20 (Distickstoffoxid) im letzten Jahrhundert um das 2-3fache angestiegen sind.
    – Fakt ist, dass nicht jedes Treibhausgas gleich lang in der Atmosphäre verweilt und nicht dasselbe Erwärmungspotential hat. Synthetische Treibhausgase haben sehr viel höhere Verweilzeiten und Erwärmungseffekte. Deshalb sind sie trotzdem sehr wichtig, obwohl sie prozentual nur ein kleiner Teil der Treibhausgase ausmachen. –> Zur Reduktion wurde z.B. das FCKW-Verbot eingeführt.
    – Fakt ist, dass die Erdtemperatur seit 1975 (!) um 0.7° angestiegen ist. 1998, 2005 und 2010 waren jeweils global die wärmsten Jahre seit der Temperatur-Aufzeichung. –> Nur natürlich? Unwahrscheinlich, oder?
    – Fakt ist, dass die Gletscher schmelzen und die Meeresspiegel ansteigen (ca. 3cm in 10 Jahren)
    etc, etc.

    Da wir erst am Anfang der Veränderungen stehen, ist es nur mit Modellen möglich die weiteren Folgen abzuschätzen. Ein paar wahrscheinliche Folgen der Klimaerwärmung:
    – Durchschnittstemperatur-Anstieg bis 2100 zwischen 2 bis 6.5°C
    – häufiger Extremereignisse (Hitzewellen, Starkregen, Überschwemmungen, Hochwasser, …)
    – Veränderungen der Artenvielfalt und in Ökosystemen
    – Veränderungen des Verbreitungsgebietes und Infektiosität von Krankheitserregern
    – Globale landwirtschaftliche Produktionsverluste (insb. in Tropen, Entwicklungsländern)
    – Gesundheitliche Folgen betreffen hauptsächlich Entwicklungsländer
    – etc., etc.

  • am 17.04.2012 um 08:59 Uhr
    Permalink

    Jay, alle Fakten sind soweit richtig. Mit minimen Abweichungen. Vernachlässigbar für unsere Diskussion. Offenbar sind wir uns in diesem Punkt ziemlich einig; warum wir aber zu einem komplett anderen Schluss kommen, ist mir nicht ganz klar. Ich denke, dass es sehr viel mit der eigenen Umgebung zu tun hat. Und zwar mit den Menschen, welche einen umgeben. Ich für meinen Teil habe durchaus auch viele Freunde, welche eine ganz andere Einstellung zur Politik haben als ich. Wir sind aber immer noch Freunde, weil wir unsere diametral unterschiedlichen Meinungen tolerieren und den Menschen dahinter akzeptieren. Daraus ergibt sich ein Meinungsgemenge, welches sich addiert und sich in der harten, aber fairen Diskussion zu neuen Erkenntnissen entwickeln kann. Unsere Gespräche beinhalten nicht abendfüllende Selbstdarstellungen, sondern sind durchaus amüsant und lehrreich; für beide Seiten. Das ist vielleicht auch mit ein Grund, dass ich hier im infosperber als Experte eingeladen bin. Ich bin das sehr gerne, wenn es um mein Fach (Aviatik) geht. In anderen Fächern fische auch ich manchmal, so wie viele hier, im Trüben. Im Vergleich zu den Vollprofis auf den Gebieten. Aber da ich immer wieder persönliche Gespräche mit Professoren, Wissenschaftlern, aber auch mit UN-Vertretern oder IMF/Weltbank Angestellten habe, beeinflusst dies meine Meinungsbildung fortlaufend. Das heisst, dass ich «outside the box» denken darf und es auch kommuniziere. Mein Arbeitgeber ist auf der anderen Seite des Globus und spricht kein Deutsch. Also ist die Gefahr, dass ich deswegen Repressalien spüren werde, relativ klein. Es ist nämlich bei vielen Menschen in diesem Lande hier nicht wirklich möglich, frei von der Leber weg zu diskutieren. Es ist karierretechnisch einfach nicht sehr förderlich, gegen den Strom zu schwimmen. Soll aber anscheinend zur Quelle führen..

    Also versuchen wir weiterhin den Dialog aufrecht zu erhalten.

    (Und solche Kommentare sind ein absolutes NO-NO !: Von Jay Kay an Urs Lachenmeier: Sie machen sich mit Ihrem fragwürdigen Studentenbashing zur Lachnummer. Sie beschweren sich über meine „Unterstellungen“ und argumentieren selber auf dem Niveau eines 10-jährigen… Durften Sie selber nie studieren, oder wo liegt Ihr Problem?)

    Der Respekt muss immer gewahrt sein. Sonst wird die Diskussion zur Selbstinszenierung und führt am proklamierten Ziel vorbei. Ausser natürlich, man findet Gefallen daran.

    Gruss Renato

  • am 17.04.2012 um 10:00 Uhr
    Permalink

    Forschung braucht es. Ich habe gar nichts gegen Forschung, bin aber gegen jeden Dogmatismus (und Prostitution), und da sehe ich eben das Problem. Dieses kritische Denken hatte ich vielleicht auch schon als 10-Jähriger, wenn auch nicht so ausgeprägt. Ich bleibe im Denken sehr gerne jung.
    Immerhin erhalte ich vom «Dogmatiker» insofern Recht, dass die Forschungsresultate oft zu spät kommen und verantwortliches Handeln deshalb nicht auf die Beweise warten kann – danke! Ich füge dieser Erkenntnis weiter an: Die Modelle erweisen sich postum sehr oft als (völlig) falsch und die Massnahmen als untauglich, kontraproduktiv oder sogar gefährlich.

  • am 17.04.2012 um 11:00 Uhr
    Permalink

    Ich glaube wir haben uns etwas auf dem falschen Fuss erwischt. Ich hab euch teilweise falsch eingeschätzt, aber wollte niemanden persönlich angreifen und schätze konstruktive Diskussionen sehr.
    Übers Internet diskutieren macht alles ein bisschen schwieriger. Man wählt oft härtere Worte und der sprachliche Ausdruck der Zusammenhänge ist viel schwieriger nachzuvollziehen. Grad bei einem so weitläufigen Thema wie dem Klimawandel.
    Vielleicht läufts beim nächsten Thema besser… 😉

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