Sperberauge

Prag lanciert NATO-Kriegsmedaille

Christian Müller © zvg

Christian Müller /  Wo andernorts das Ende des Zweiten Weltkrieges gefeiert wird, feiert Prag jetzt 20 Jahre NATO-Mitgliedschaft.

Wir alle kennen den Friedensnobelpreis. Nicht selten war bei der Verleihung die Absicht dahinter redlich, die Wahl selber aber, vor allem retrospektiv, problematisch. Hat Obama zum Beispiel wirklich mehr Frieden als Krieg realisiert? Und was macht die Preisträgerin von 1991 Aung San Suu Kyi in Myanmar heute?

Doch damit nicht genug. Jetzt hat die Tschechische Republik 20 Jahre NATO-Beitritt gefeiert. Die NATO-Fahnen waren in diesen Tagen vor allem in Prag omnipräsent. Kritisch denkende Tschechen und Tschechinnen mussten für einmal wegschauen. Was hat die NATO bisher für Tschechien geleistet, ausser dass sie bei ihren Einsätzen im Nahen Osten auch etliche tschechische Soldaten «beschäftigt» hat?

Prag hat sich anlässlich dieses Jubiläums etwas ganz Besonderes einfallen lassen: einen speziellen «Preis» – eine Medaille – für jene Persönlichkeiten, die den Beitritt der Tschechischen Republik zur NATO besonders gefördert haben – allen voran für Madeleine Albright, die es 1997 als erste Frau geschafft hatte, US-Aussenministerin zu werden (bis 2001). Madeleine Albright hat tschechische Wurzeln, und in «ihre» Zeit fiel eben auch der Beitritt Tschechiens zur NATO.


Bild: Madeleine Albright anlässlich der Feierlichkeiten 20 Jahre CZ-NATO-Mitgliedschaft in Prag.

Fehlt nur noch, dass ein US-amerikanischer «Philanthropist» ein paar Millionen Dollar hinblättert, damit die Nobelpreis-Jury künftig auch noch einen Kriegsnobelpreis vergeben kann. Da wäre Madeleine Albright, diese erfahrene Kriegsgurgel, eine erste valable Kandidatin.

  • Siehe auch «Warum die USA noch mehr Geld für die NATO haben will», hier.

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