Sperberauge

Schlagzeile in der Süddeutschen

Urs P. Gasche © Peter Mosimann

upg /  «Schweizer Luftwaffe nur zu Bürozeiten besetzt». Diese «Blick»-Schlagzeile brachte es bis nach Deutschland.

Dass die Schweizer Luftwaffe nur zu Bürozeiten einsatzbereit ist, war die News nach der Entführung des äthiopischen Flugzeugs nach Genf. Die Schweizer Kampfjets seien erst ab 8 Uhr zur Verfügung gestanden, wurde offiziell bestätigt.
Das gibt den Gegnern der Beschaffung von neuen Gripen-Kampfflugzeugen zusätzliche Argumente. Wohl deshalb hat die regierungsfreundliche Tagesschau des SRF in der Hauptausgabe vom Montag zwar über die Entführung berichtet, nicht aber über die am frühen Morgen noch schlafenden Kampfpiloten.
Ohne Zurückhaltung berichteten ausländische Medien wie die Süddeutsche Zeitung gross über die noch im Bett gelegenen Militärpiloten. Die Begleitung durch die französischen Militärs sei nach Angaben des Luftwaffe-Sprechers auf der Grundlage eines Abkommens erfolgt. Französische Kampfflugzeuge hätten in solchen Fällen allerdings nicht das Recht, eine Maschine über Schweizer Boden abzuschiessen, präzisierte die Süddeutsche.

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Eine Meinung zu

  • am 19.02.2014 um 07:17 Uhr
    Permalink

    Es war bekannt, dass die Schweizer Luftwaffe nur zu Bürozeiten einsatzbereit ist. Das Beispiel der Flugzeugentführung legt aber die Absurdität dieser Tatsache schonungslos offen. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Aspekt vor der Abstimmung in der Presse breit gestreut und diskutiert wird. Wenn wir von der Kernkompetenz des Luftpolizeidienstes sprechen und von einer Investition über 30 Jahre (letzteres Zitat Ueli Maurer) dann muss offenbar eingeschränkt werden: Luftpolizeidienste zu Bürozeiten (wer möchte Polizisten die nur tagsüber einsatzbereit sind?) Mehr als drei Milliarden für Flieger die nur während einem Drittel der Zeit einsatzfähig sind – wahrlich ein schlechter return of Investment! Um im Notfall beim Luftpolizeidienst ein Passagierflugzeug abzuknallen reicht auch ein weniger martialisches Fluggerät.
    Unser Luftwaffe würde mit grosser Wahrscheinlichkeit in einer kriegerische Auseinandersetzung präventiv und sang und klanglos am Boden zerstört, so wie es den Arabern im sechs Tage Krieg ergangen ist als ihr Luftwaffenpotential in nur gerade 170 Minuten am Boden zerstört war – schade für das viele Geld !

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