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Missbildung durch Uranmuition (aus dem Film „Deadly Dust“) © cc

Bomben und Granaten aus abgereichertem Uran

Klaus-Dieter Kolenda /  Der Einsatz dieser Massenvernichtungswaffen wird verschwiegen und bagatellisiert. Er verstösst gegen das humanitäre Völkerrecht.

Red. Der Autor Professor Klaus-Dieter Kolenda (*1941) war von 1985 bis 2006 Chefarzt einer Rehabilitationsklinik und ist seit über 40 Jahren als medizinischer Sachverständiger bei den Sozialgerichten in Schleswig-Holstein tätig. Er publiziert über sozialmedizinische Themen in «alternativen» Medien wie «Nachdenkseiten», «Rubikon» und «Neue Rheinische Zeitung». Seine Recherchen über den militärischen Einsatz von Waffen mit abgereichertem Uran stellen wir hier zur Diskussion.
Einsätze im Irak, in Bosnien, Serbien und im Kosovo
Schon im ersten Irakkrieg 1991 hatten die USA und ihre Alliierten zum ersten Mal Massenvernichtungswaffen in Form von vielen Tonnen Bomben und Granaten aus abgereichertem Uran eingesetzt, auch Uranwaffen oder Uranmunition genannt («depleted uranium», abgekürzt DU). [2]

Der deutsche Arzt und Professor Siegwart-Horst Günther war mehrere Jahrzehnte im Nahen und Mittleren Osten als Hochschullehrer tätig. Er informierte als Erster über den Einsatz dieser Massenvernichtungswaffen und ihre Folgen im Irak, aber auch in Bosnien, Serbien und im Kosovo.

Die Gefährlichkeit von Uranmunition

DU («Deadly Dust») ist ein billiges Abfallprodukt der Atomindustrie bei der Herstellung atomarer Brennstäbe aus Uran 235, enthält aber noch etwa 60 Prozent der Radioaktivität des ursprünglichen Uranerzes, vor allem aufgrund seines Gehaltes an Uran 238, einem langsam zerfallenden Alpha-Strahler mit einer Halbwertszeit von 4,5 Milliarden Jahren. [2]

Wenn DU in den menschlichen Organismus gelangt, ist es doppelt gefährlich: Als Schwermetall ist es giftig und als Alpha-Strahler schädigt es mit seiner Strahlenwirkung die Gewebszellen in der Lunge und den übrigen Organen. Beim Einsatz von Uranwaffen, zum Beispiel gegen Panzer und Stahlbetonbauten, werden die getroffenen Ziele nicht nur in Sekunden zur Explosion gebracht, sondern ein Teil des Urangeschosses entzündet sich aufgrund der hohen Temperaturen durch die Reibungshitze, und es entsteht ein Aerosol, das heisst ein Metallgas, das aus mikroskopisch kleinen Partikeln DU besteht und das von den Menschen, die dem ausgesetzt sind, über die Atmung, aber auch über Nahrung und Trinkwasser aufgenommen werden kann.
Einsatz zuerst abgestritten

Der Einsatz von Uranwaffen im ersten Irakkrieg wurde von den USA und Grossbritannien aber zunächst geleugnet, bis der ehemalige US-Justizminister Ramsay Clark 1997 die verbrecherischen Praktiken des Pentagons mit seiner Streitschrift mit dem Titel «Metal of Dishonor» (wörtlich übersetzt: Metall der Unehre, damit ist abgereichertes Uran gemeint) offenlegte. [2]

Im zweiten Irakkrieg 2003 sollen es dann mindestens 2000 Tonnen Uranmunition gewesen sein, die gegen Panzer und gepanzerte Fahrzeuge, Bunker und Bauwerke aus Stahlbeton abgeschossen wurden. Die Folgen davon zeigte Frieder Wagner in seinen beiden Dokumentarfilmen «Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra» aus dem Jahre 2003 und «Deadly Dust – Todesstaub: Uranmunition und die Folgen» aus dem Jahr 2007 eindringlich auf. [3] [4]
Sehr informativ und eindrucksvoll ist auch der Dokumentarfilm «Leiser Tod im Garten Eden» von Karin Leukefeld und Markus Matzel aus dem Jahre 2016. [5] Alle genannten Filme sind auf YouTube veröffentlicht.

Im Jahre 2010 veröffentlichte die wissenschaftliche Zeitschrift «International Journal of Environmental Research and Public Health», dass es in der Region von Fallujah im Irak, die 2004 stark umkämpft war, in den Jahren 2005 bis 2008 zu einer höheren Rate an Krebs, Leukämie und Kindersterblichkeit kam als in Hiroshima und Nagasaki im ersten Jahr nach dem Atombombenabwurf. [2] [12]

Uranwaffen – ein Tabu-Thema

Im Januar 2001 hatte der Journalist Siegesmund von Ilsemann, langjähriger Militärexperte des «Spiegel», zuletzt breit über dieses Thema geschrieben. Der damalige Verteidigungsminister Rudolf Scharping geriet unter Druck, weil Vorwürfe erhoben wurden, Uranwaffen seien auch im völkerrechtswidrigen Krieg gegen Serbien und im Kosovo 1999 eingesetzt worden.
Minister Scharping rechtfertigte den Einsatz und erklärte: «Uran wird als Metall, nicht als strahlendes Material verwendet. Deshalb haben auch alle Untersuchungen ergeben, dass die Strahlung aus diesem Uran unterhalb der natürlichen Umwelteinflüsse liegt.» Claus Biegert hat diese Erklärung des Ministers treffend kommentiert: «Uran, das nicht strahlen soll, strahlt auch nicht! Der Minister als Magier». [2]

Scharping stellte darauf einen Arbeitsstab zusammen, der die Ungefährlichkeit der Uranmunition bestätigen sollte. Zum Leiter wurde Theo Sommer, der ehemalige Chefredaktor und Herausgeber der «Zeit», ernannt. Weitere Mitglieder waren ein Redaktor der «FAZ», ein Vertreter der «Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik» und eine Reihe hoher Militärs. Auf Wissenschaftler glaubte man offensichtlich verzichten zu können.
Der Arbeitsstab kam zu dem gewünschten Ergebnis. Im Sommer 2001 veröffentlichte Gero von Randow in der «Zeit» einen Artikel mit dem Titel «Die Blamage der Alarmisten». Seitdem wird das Thema in den überregionalen Leitmedien und der Regionalpresse in Deutschland bis auf seltene Ausnahmen nicht mehr aufgegriffen. [2]
Im Gegensatz dazu haben sich aber alternative Online-Medien wie zum Beispiel die «Nachdenkseiten» mit dieser Thematik befasst und auch ausführliche Dokumentationen dazu veröffentlicht. [6], [7] und [8]

Autor und Filmemacher Claus Biegert erklärt das Schweigen über die Uranwaffen damit, dass mächtige Institutionen kein Interesse an einer Diskussion des Themas haben, denn das internationale Recht macht für das Beseitigen von Kriegsmaterial, für vergiftete Böden und vergiftetes Wasser die Verursacher verantwortlich. Für zivile Opfer müssten sie sich vor dem Internationalen Gerichtshof verantworten. Eine Ächtung der Uranwaffen schmälere nicht nur die Gewinne der Waffen- und Transportindustrie, sondern sie werfe auch Fragen der Entschädigung auf. [2]

«Verschwörungstheorie»
Einzelne Journalisten und Wissenschaftler, die das tabuisierte Thema Uranwaffen aufgriffen, mussten immer wieder erleben, dass ihnen vorgeworfen wird, sie würden einer «Verschwörungstheorie» aufsitzen. Dieses Totschlagargument bedeutet, dass die so Beschuldigten entweder naiv sind oder keine Ahnung von der Materie haben. Claus Biegert und auch Frieder Wagner ist es so gegangen, Professor Günther ebenfalls.

Doch im Jahr 2012 erschien der Report «Die gesundheitlichen Folgen von Uranmunition. Die gesellschaftliche Debatte um den Einsatz einer umstrittenen Waffe». [9] Darin stützen sich die deutschen Sektionen der «Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung» (IPPNW) und die «Internationale Koalition zur Ächtung von Uranwaffen» (ICBUW) auf 275 Literaturhinweise und Anmerkungen. Sie fordern aus ärztlicher und politischer Sicht ein Verbot von Waffen, die mit Uran abgereichert sind. Nur ein Verbot könne weiteres Leid von Zivilbevölkerungen sowie Militärpersonal verhindern und die Verseuchung unserer Umwelt über Millionen Jahre so gering wie möglich halten.
In der Zusammenfassung heisst es auf Seite 56 bis 57 dieser Broschüre [9], der Report belege unter anderem: Uranmunition unterscheidet in ihrer Mittel- und Langzeitwirkung nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten.

Gefahren bestätigt
Der Report bestätigt bereits vorher bekannte Risiken. Inkorporiertes DU wirke als Schwermetall chemotoxisch und als radioaktive Substanz radiotoxisch. Die chemischen und die Strahleneffekte würden einen Wirkungscocktail ergeben, bei dem oft nicht eindeutig zugeordnet werden könne, ob die Ursachen von der giftigen Wirkung des Schwermetalls oder von der Alpha-Strahlung des Urans herrührten.

Fest stehe allerdings: Die beiden Schadwirkungen – Chemo- und Radiotoxizität – verhalten sich synergistisch, das heisst, sie verstärken im menschlichen Körper gegenseitig ihre spezifischen Zerstörungs- und Veränderungskräfte.

Fehlbildungen und Erbschädigungen

Der Report hält weiter fest: Uranwaffen gefährden nicht nur die exponierten Personen, sondern auch ihre später gezeugten Kinder. Die häufigsten Gesundheitsschäden sind: Chromosomenschäden, die die Ursache für Missbildungen und Krebs sind, Schädigung der Nieren und des Nervensystems, angeborene Fehlbildungen, transgenerationelle Effekte, das heisst, schädigende Effekte können auch die Kindeskinder oder die Fertilität betreffen, das sind Störungen der Fruchtbarkeit bei Männern und Frauen. Die Gefahr, an Krebs zu erkranken, nimmt bei mit DU-exponierten Personen sehr deutlich zu.

Abgereichertes Uran, das im Skelett gespeichert und in den Lymphknoten oder in der Lunge angesammelt wurde, verbleibt über Jahre bis Jahrzehnte im Körper. In den Körper eingedrungene DU-Splitter geben ihre giftigen Wirkstoffe und Strahlen lebenslang ab.

Folgen nach dem Aufprall

DU wird beim Aufprall teilweise zu einem Aerosol. Darunter versteht man ein Gemisch aus festen und flüssigen Schwebeteilchen in einem Gas. Die kleinsten Teilchen sind nur wenige Nanometer (Millionstelmillimeter) gross. Die dadurch bedingten Umweltfolgen sind mannigfaltig. Durch Wind und Wiederaufwirbelungen, zum Beispiel beim Pflügen, verteilt sich das Aerosol auf einer grösseren Fläche.

Bei einer Treffergenauigkeit der uranhaltigen Waffen von ca. 10 % liegen viele Geschosse unerkannt bis zu einem Meter tief unter der Erde. Je nach Bodenbeschaffenheit wird die toxische Wirkung entweder «verkapselt» oder es werden weitere Erdschichten oder das Grundwasser von Kontamination bedroht. Wetterbedingte Erosionen sind langfristig eine zusätzliche Gefahr.

Die Dekontamination muss grossflächig erfolgen. Sie ist schwierig, aufwendig und teuer und gelingt in der Regel nicht vollständig.

Neuste Studie von 2017
Im Frühjahr 2017 erschien in der Fachzeitschrift «Current Medicinal Chemistry» die Meta-Studie «Depleted Uranium and Human Health» (abgereichertes Uran und menschliche Gesundheit) von sieben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universitäten in Cagliari (Italien) und Leuven (Niederlande). [17] Grundlage dieser Arbeit sind 101 wissenschaftliche Untersuchungen.
Hier die wichtigsten Ergebnisse in Kürze:

  • Eine 3,5-fache Erhöhung der Inzidenz von Hodentumoren bei Kroaten nach dem Krieg im Vergleich zu der Zeit vor dem Krieg (Inzidenz bedeutet Häufigkeit während eines bestimmten Zeitraums);
  • Eine 5-fache Erhöhung der Inzidenz von Harnblasentumoren bei norwegischen Soldaten, die im Kosovo dienten;
  • Ein Anstieg der Inzidenzrate von Brustkrebs bei irakischen Frauen von 26,6 in der Vorkriegszeit auf 31,5 pro 100’000 Personen in 2009, wobei ein Drittel aller Brustkrebse bei jungen Mädchen unter 15 Jahren diagnostiziert wurden;
  • Lungenkrebs war statistisch signifikant häufiger bei Golfkriegs-Veteranen als bei Nicht-Golfkriegs-Veteranen;
  • Golfkriegs-Veteranen, die DU ausgesetzt waren, zeigten höhere renale Ausscheidungen von Beta-[2]-Microglobulin und Retinol-bindendem Protein, die auf eine verschlechterte Nierenfunktion hinweisen;
  • Die Überwachung von Veteranen des ersten Golfkriegs, die mit DU in Feuergefechten verwundet wurden, zeigen auch 20 Jahre nach dem ersten Kontakt mit DU weiterhin erhöhte Uranspiegel im Urin;
  • Irakische Patienten, die eine Leukämie nach dem Golfkrieg entwickelten, wiesen höhere Serumspiegel von Uran auf im Vergleich zu gesunden Personen aus dem Irak.

Aufklärung wäre nötig

Die Verursacherstaaten und die Weltgemeinschaft sind in der Pflicht, die Gefahren für die Zivilbevölkerung und ihre Leiden so gering wie möglich zu halten, dies schliesse auch fiskalische, das heisst, die Staatskasse betreffende Verantwortung für die Verwenderstaaten nachdrücklich ein.

Die von den Angriffen betroffenen Staaten müssten von den kriegführenden Parteien schnell umfassende Informationen über den Einsatz von DU-Munition erhalten. Dann muss die betroffene Bevölkerung über die Risiken von DU-Munition informiert und im praktischen Umgang mit verseuchten Materialien geschult werden.

Um das Ausmass der gesundheitlichen Folgen des Einsatzes von DU-Munition einschätzen zu können, sind unabhängige epidemiologische Forschungen notwendig, die in erster Linie von den Verwenderstaaten zu finanzieren sind. Weiterhin ist der Aufbau eines Fehlbildungs- und Krebsregisters von grosser Bedeutung, da ohne solche Register die Vergleichsgrössen für wissenschaftliche Studien in den betroffenen Regionen fehlen.

Das Völkerrecht
Im Report wird auch das Völkerrecht daraufhin untersucht, ob die bestehenden zwischenstaatlichen Verträge beziehungsweise das Gewohnheitsrecht ein Verbot von DU-Munition ermöglichen. Obwohl sich die grosse Mehrheit der UNO-Mitglieder für ein Verbot von Uranwaffen ausgesprochen hat, sind uranhaltige Waffen ebenso wie Atomwaffen derzeit ja leider noch nicht explizit verboten.

Nach Meinung der Autoren des Reports könnte jedoch schon heute aufgrund der Bestimmungen des humanitären Völkerrechts und speziell des Zusatzprotokolls I zu den Genfer Abkommen für ein Verbot von Uranwaffen argumentiert werden, denn das Zusatzprotokoll verbietet Angriffe «…bei denen Kampfmethoden oder -mittel angewendet werden, deren Wirkungen nicht entsprechend den Vorschriften dieses Protokolls begrenzt werden können».
Grundsätzlich verboten ist eine Kriegsführung, die nicht zwischen Kombattanten und Zivilpersonen unterscheidet beziehungsweise die Umwelt schädigt. Diese Argumentation unterstützt der Berliner Völkerrechtler Professor Manfred Mohr, einer der Autoren des Reports und Sprecher der ICBUW, und fordert entsprechend die Ächtung von Uranwaffen. [9]

Abstimmungen in der Uno

Die UN-Generalversammlung hat anhaltende Befürchtungen über Gesundheitsrisiken von abgereichertem Uran anerkannt. Das Plenum der UN-Generalversammlung verabschiedete am 5. Dezember 2016 eine neue Resolution zu Uranwaffen mit 151 zu 4 Stimmen bei 28 Enthaltungen. Die Resolution ist die sechste angenommene Resolution seit 2007.

Obwohl eine überwältigende Mehrheit der Staaten für die Resolution stimmte, enthielt sich eine kleine Minderheit. Rund die Hälfte davon sind EU- Mitgliedsstaaten, die zuvor durch das EU-Parlament zur Zustimmung aufgefordert worden waren. Deutschland, das die Resolution bis 2014 unterstützte, wurde von der ICBUW für seine Bemühungen kritisiert, die Sprache der Resolution zu schwächen und andere Staaten zur Enthaltung zu bewegen.
Wie gewöhnlich wurde die Resolution von den USA, Grossbritannien, Frankreich und Israel abgelehnt. Die erste Abstimmungsrunde über die Resolution fand nur wenige Tage nach dem Eingeständnis der USA statt, dass sie DU-Munition in Syrien eingesetzt haben. [11]

Auf nationaler Ebene haben Gerichte sowohl in Italien als auch in Grossbritannien in der jüngeren Vergangenheit Soldaten beziehungsweise deren Angehörigen Entschädigungen dafür zugesprochen, weil die Soldaten im Einsatz abgereichertem Uran ausgesetzt waren. In den USA verharrt die Rechtsprechung auf dem Stand, dass grundsätzlich keine Entschädigung für im Militärdienst erlittene Gesundheitsschäden gewährt wird. [9]

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Dieser Beitrag erschien zuerst in der «Neuen Rheinischen Zeitung».

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FUSSNOTEN
[2] Claus Biegert: DU: Das tödliche Kürzel. Wie das Thema Depleted Uranium aus den Medien verschwand. In: Ronald Thoden (Hg): ARD & Co. Wie Medien manipulieren. Band 1. Selbrund Verlag 2015, S. 160-171
[3] Frieder Wagner: Dokumentarfilm «Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra», Fernsehfassung, 44 Min.
[4] Frieder Wagner: Dokumentarfilm «Deadly Dust- Todesstaub: Uranmunition und die Folgen», Langfassung, 90 Min.
[5] Karin Leukefeld und Markus Matzel: Dokumentarfilm: Irak: Leiser Tod im Garten Eden. Fernsehfassung, 44 Min.
[6] NachDenkSeiten: Krieg ohne Ende – Jens Wernicke im Gespräch mit Peter Jaeggi
[7] NachDenkSeiten: Vertuschter Skandal: Die tödlichen Wirkungen der Urangeschosse – Wolfgang Lieb
[8] NachDenkSeiten: Eine Frage der Ächtung – Wolfgang Lieb
[9] Die gesundheitlichen Folgen von Uranmunition – die gesellschaftliche Debatte um den Einsatz einer umstrittenen Waffe. Ein Report der deutschen Sektionen von IPPNW und ICBUW. 1. Auflage, Dezember 2012
[11] uranmunition.org: Sechste UN-Resolution zu abgereichertem Uran (DU) – Ignoranz und Desinteresse seitens der Bundesregierung
http://www.uranmunition.org/sechste-un-resolution-zu-abgereichertem-uran-du-ignoranz-und-desinteresse-seitens-der-bundesregierung/
[12] Busby C, et al. Cancer, Infant Mortality and Birth Sex-Ratio in Fallujah, Iraq 2005-2008. Int J Environ Res Public Health 2010, 7 [7], 2828- 2837
[13] Siegwart-Horst Günther: Zwischen den Grenzen. Mein Leben als Zeitzeuge. Verlag Park am See, Berlin 2006
[14] Siegwart-Horst Günther: Urangeschosse: Schwerbehinderte Soldaten, missgebildete Neugeborene, sterbende Kinder. Mit einem Geleitwort von Tony Benn, Margarita Papandreou & Freimut Seidel. Ahriman Verlag, Freiburg 1996
[15] Frieder Wagner: Eine Art Nachwort- und eine Hommage. In: Uranbomben. Die verheimlichte Massenvernichtungswaffe. Herausgeber: Frieder Wagner. Kai Homilius Verlag, Berlin 2010, S. 96-100
[16] Die gesundheitlichen Folgen von Uranmunition – die gesellschaftliche Debatte um den Einsatz einer umstrittenen Waffe. Ein Report der deutschen Sektionen von IPPNW und ICBUW. 1. Auflage, Dezember 2012
[17] Faa A, Gerosa C, Fanni D, Floris G, Van Eyken P, Lachowicz JI, Nurchi VM. Review Article. Depleted Uranium and Human Health. Current Medicinal Chemistry 2017, 24,1-16

Weiterführende Informationen


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Professor Klaus-Dieter Kolenda (*1941) war von 1985 bis 2006 Chefarzt eines Rehabilitationsspitals und ist seit über 40 Jahren als medizinischer Sachverständiger bei den Sozialgerichten in Schleswig-Holstein tätig. Er hat zahlreiche wissenschaftliche Artikel und eine Reihe von Fach- und Sachbüchern über die Prävention chronischer Krankheiten verfasst. Zuletzt hat er Artikel über sozialmedizinische und sozialpolitische Themen in alternativen Online-Medien wie «Maskenfall», «Nachdenkseiten», «Rubikon» und der «Neuen Rheinischen Zeitung» veröffentlicht.

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7 Meinungen

  • am 2.03.2018 um 13:58 Uhr
    Permalink

    Wenn die UNO oder die NATO bzgl. Kriegsaktionen des Westens mit im Spiel sind, und das sind sie ja immer, dann sind bösartige unlautere Machenschaften nicht weit entfernt. Diese nach aussen wohlmeinenden und integer tönenden internationalen Organisationen werden von den – nach eigenen Interessen – steuernden Westmächten dominiert und peilen Vernichtungs-Ziele an, die bei einem normalen Menschen bares Entsetzen auslösen. Und das ist – notabene – schon eine ganze Weile bekannt. Das Internet – sofern man sich die Mühe macht – informiert dazu recht gut.

    Es löst Genugtuung aus, dass nun endlich auch in den hiesigen alternativen Medien derartige menschenverachtende und kulturzerstörende Machenschaften des Westens informativ an die Öffentlichkeit kommen. Atomar bestückte Waffen werden vor allem von den USA eingesetzt.

    Kommentar: Das best gehütetste Geheimnis der NATO: DU-Waffen
    http://www.neopresse.com/politik/kommentar-das-best-gehuetetste-geheimnis-der-nato-du-waffen/

    Unbestraftes Kriegsverbrechen: Uranwaffeneinsatz der NATO in Serbien fordert bis heute Opfer!
    https://www.legitim.ch/single-post/2018/02/23/Unbestraftes-Kriegsverbrechen-Uranwaffeneinsatz-der-NATO-in-Serbien-fordert-bis-heute-Opfer

    „Foreign Policy“: USA setzten 2015 in Syrien Uranmunition ein
    https://de.sputniknews.com/politik/20170214314540298-usa-syrien-uranhaltige-munition/

  • am 3.03.2018 um 00:42 Uhr
    Permalink

    @Krail, die Munition wird nicht atomar betrieben, sondern ist mit Uran angereichert. Viele der Munitionsarten, die in erster Linie zur Bekämpfung von Panzern eingesetzt wurde, wird mittlerweile durch Wolframgeschosse ersetzt.
    Uranmunition wird von einigen Ländern verwendet, u.a. auch von Russland.

  • am 3.03.2018 um 21:04 Uhr
    Permalink

    @Herr Sennhauser, es geht in dem Artikel darum, das im Krieg Uran angereicherte Munition eingesetzt wird und welche fatalen Folgen das hat.
    Nennen Sie bitte uns bitte die Quelle, aus der hervor geht, das Russland Uran Munition im Krieg einsetzte !

    Folgen beschrieb auch Nachdenkseiten
    http://www.nachdenkseiten.de/?p=41095

    und
    http://www.nachdenkseiten.de/?p=41361

    und
    http://www.nachdenkseiten.de/?p=41680

    Das sind nicht die einzigen schweren Verbrechen u.a. im Irak.
    Noch perverser
    https://www.welt.de/debatte/kommentare/article9783521/Der-vergessene-Krieg-gegen-Iraks-Zivilbevoelkerung.html

    "Zu noch erschreckenderen Zahlen kam Tim Dyson, Professor für Bevölkerungswissenschaften an der London School of Economics, in einer Studie von 2006. Er schätzt, dass zwischen 1990 und 2003 etwa 660.000 bis 880.000 irakische Kinder unter fünf Jahren aufgrund des Zusammenbruchs der irakischen Ökonomie gestorben sind. Wie viele Iraker anderer Altersstufen umkamen, ist nicht bekannt. Sicher ist, dass deutlich mehr Mütter im Kindbett starben."

    Auch gegen Syrier gab es ein Embargo, vermutlich mit vergleichbaren Folgen.
    Das Embargo gegen Syrien, setzte die deutsche Regierung innerhalb der EU durch.

    Das so viele Flüchtlinge nach Deutschland kamen, da trifft es auf jeden Fall nicht die falschen !

  • am 6.03.2018 um 17:04 Uhr
    Permalink

    Danke für den Artikel! Das Thema sollte wieder mehr Aufmerksamkeit erhalten.

    Den Begriff «Massenvernichtungswaffen» sollte man besser nicht brauchen. Damit fördert man die falsche Annahme, Munition aus DU sei eine Art Atombombe. Das ist es klar nicht. Auch wenn Uran (auch das Isotop 238) radioaktiv ist.

    Dass es Munition aus DU gibt, ist kein Geheimnis. Man muss deshalb nicht möglichst viel Lärm machen, um die Aufmerksamkeit aller auf sich zu ziehen. Man muss grossen Wert darauf legen, seriöse Informationen zu gebrauchen, damit die Gegenseite einem nicht als Spinner und Verschwörungstheoretiker abtun kann.

    Die radioaktive Kontamination, die durch DU-Munition verursacht wird, ist vermutlich sogar von jenen, die sie einsetzen, nicht erwünscht. Die eigenen Soldaten werden auch stark belastet. Selbst wenn das den Befehlshabern egal ist: Wenn durch Nachrichten von erkrankten Soldaten das Militär unter Druck gerät, ist es ihnen nicht mehr egal.

  • am 7.03.2018 um 15:18 Uhr
    Permalink

    @ Daniel Heierli
    Natürlich muss man Uranmunition als Massenvernichtungswaffe bezeichnen, alles andere ist eine Verharmlosung. Leute, die den Unterschied zwischen einer MVW und einer Atombombe nicht kennen, sollten sich vielleicht einfach ein bisschen besser informieren.

    Diese Tendenz, Dinge nicht beim Namen zu nennen, gefällt mir überhaupt nicht. Schon heute besteht die Gefahr, dass (illegale) Angriffskriege als «humanitäre Interventionen» oder Demokratisierungsprojekte daherkommen, ohne dass wir realisieren, wie wir dadurch manipuliert werden.

    Solche Euphemismen gilt es konsequent zu enttarnen.

  • am 9.03.2018 um 13:37 Uhr
    Permalink

    Meines Erachtens fällt DU-Munition unter chemische Waffen.
    Es ist jedoch immer die Frage, wer solche Waffen einsetzt. Bei der Gegenpartei kommt es in einer Endlosschleife in den Medien, wenn der Westen solche Waffen einsetzt, fällt es der Zensur zum Opfer und wird verschwiegen.
    Die typische Doppelmoral.

  • am 10.03.2018 um 15:17 Uhr
    Permalink

    Natürlich kann man sich auf den Standpunkt stellen, im Zweifelsfalle sollle man den schärferen Ausdruck verwenden.

    Im Prinzip hat DU-Munition schon eine ähnliche Wirkung wie eine «schmutzige Bombe», welche zu den Massenvernichtungswaffen zählt. Aber letztere würde eine radioaktive Verseuchung bewirken, welche um viele Grössenordnungen schlimmer wäre als jene durch DU-Munition.

    Das Problem ist, dass Begriffe abgenützt werden, wenn wir sie zu häufig einsetzen. Und wenn dies einmal geschehen ist, erregt der Begriff «Massenvernichtungswaffe» nicht mehr Aufmerksamkeit als der gewöhnliche Begriff «Waffe». Ausserdem steigern Leute, die Begriffe eigenmächtig neu definieren, nicht unbedingt ihre Glaubwürdigkeit.

    Das alles ändert nichts daran, dass man versuchen sollte, DU-Munition zu ächten und verbieten, ähnlich wie man dies bei Streubomben oder Minen (die übrigens auch nicht als Massenvernichtungswaffen gelten) versucht.

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