Sperberauge

Neu als Testlauf: Video-Werbung auf Infosperber

Sperber Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des AutorsDie «Schweizerische Stiftung zur Förderung Unabhängiger Information» SSUI finanziert die Online-Zeitung Infosperber. © Bénédicte Sambo

Red. /  Infosperber erlaubt jetzt Video-Werbung innerhalb von Artikeln. Die Stiftung SSUI erläutert die Gründe.

Die Online-Zeitung Infosperber ist ein gemeinnütziges Projekt der Stiftung SSUI. Infosperber steht allen Lesenden kostenlos zur Verfügung, ohne Paywall oder Abonnement.
Infosperber ist die einzige Internet-Zeitung, die sowohl Jahresbilanzen als auch Erfolgsrechnungen und Jahresberichte veröffentlicht. Die Online-Zeitung finanziert sich bisher zu 90 Prozent mit freiwilligen Spenden der Leserinnen und Leser. Diese Spenden kommen ausschliesslich der redaktionellen Arbeit zugute, weil sich viele für Infosperber unbezahlt einsetzen: Eine Buchhalterin, IT-Spezialisten, ein Grafiker, einzelne Übersetzer sowie einige pensionierte professionelle Journalistinnen und Journalisten.

Journalistinnen und Journalisten im Erwerbsalter dagegen sind auf wenigstens bescheidene Honorare und Spesenzahlungen angewiesen. Zudem arbeitet jeden Tag eine Produzentin oder ein Produzent im «Präsenzdienst», um Beiträge zu kontrollieren, falls nötig zu redigieren und dann online zu schalten. Auch diese Arbeit muss bescheiden entschädigt sein.
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Je mehr Geld zur Verfügung steht, desto mehr jüngere Profis kann Infosperber engagieren und desto mehr Recherchen sind möglich.
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Verwaltung der Werbung neu durch audienzz

Seit Beginn hat sich Infosperber zu einem kleinen Teil auch mit Werbe-Bannern finanziert und dafür eine kleinere Firma beauftragt. Unterdessen hat die Konzentration auch die Werbebranche erfasst, so dass die Kleineren verdrängt werden. Deshalb hat die Stiftung SSUI ab Januar das grosse Unternehmen audienzz mit der Verwaltung der Werbung auf Infosperber beauftragt. Wie aus dem Namen hervorgeht, gehört audienzz mehrheitlich der NZZ. Eine Beteiligung von 15 Prozent hält Admeira. Kunden sind Titel der NZZ-Gruppe. Online gehören 28 Schweizer News-Seiten zu den Kunden, darunter auch die TagesWoche, ZentralPlus, La Liberté, Corriere del Ticino,.

Vermittlung von Werbe-Videos

Audienzz vermittelt für Infosperber auch Werbe-Videos der Vermarkters Teads. Die Videos werden unter dem Titel «WERBUNG» ab und zu in Artikeln zwischen zwei Absätzen platziert. Sie überdecken keinen redaktionellen Text.
Solche Videos bringen deutlich höhere Einnahmen als die Banner-Werbung. Aus diesem Grund hat die Stiftung SSUI beschlossen, mit solchen Videos einen 6-monatigen Testlauf zu machen. Auf die konkrete Auswahl der Werbung hat Infosperber keinen Einfluss. Ebenso wenig haben die Werbenden einen Einfluss auf Inhalte von Infosperber. Infosperber lässt auch kein «Content Marketing» zu.

Leserinnen und Leser, die sich an der Werbung stören, haben ihren Browser schon bisher mit einem Ad-Blocker ausgestattet, so dass die Werbung auf ihren Bildschirmen nicht sichtbar ist. Es besteht also kein Zwang, die Werbung zu akzeptieren.

Die Stiftung SSUI erinnert daran, dass das ganze Angebot von Infosperber kostenlos ist und kein Abonnement bezahlt werden muss. Die Online-Zeitung ist allen frei zugänglich. Dafür ist sie auf Spendeneinnahmen und auch auf Werbeeinnahmen angewiesen.

Urs P. Gasche
Präsident der Stiftung SSUI


So wird ab und zu eine Video-Werbung zwischen zwei Absätze eines Artikels platziert.

Weiterführende Informationen


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Die «Schweizerische Stiftung zur Förderung Unabhängiger Information» SSUI finanziert die Online-Zeitung Infosperber.

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Infosperber gibt es nur dank unbezahlter Arbeit und Spenden.
Spenden kann man bei den Steuern in Abzug bringen.

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2 Meinungen

  • am 21.01.2018 um 11:52 Uhr
    Permalink

    Das klingt ganz toll:

    "Je mehr Geld zur Verfügung steht, desto mehr jüngere Profis kann Infosperber engagieren und desto mehr Recherchen sind möglich."

    Ich lese den InfoSperber seit Jahren regelmäßig, weil hier Nachrichten nicht nur über die Schweiz stehen, die woanders nicht mehr verfügbar sind.
    Ich sehe zunehmende Werbeeinnahmen als finanzielle Grundlage sehr kritisch und das aus dem Artikel zitierte Argument genauso.
    Ich habe mehrere (Papier- und online-) Publikationen daran scheitern sehen, dass sie mit ähnlichen Argumenten eine breitere finanzielle Grundlage schaffen wollten und dem dann zunehmenden Einfluß der Werbeabteilung auf die Inhalte nicht mehr verhindern konnten.
    Natürlich nimmt die Werbung – nicht sofort, aber zwingend nachdem die Einnahmen verplant sind – Einfluß auf die Inhalte, zunächst nur in der Form, in welchen Formulierungen wirtschaftskritische Artikel erscheinen, später ob sie überhaupt noch möglich sind.
    Ich wünsche dem Infosperber diese Entwicklung nicht.
    Besser ist eine Finanzierung durch den Leser, auch bei kleinerer finanzieller Basis.

  • am 21.01.2018 um 12:35 Uhr
    Permalink

    @Braun. Wir werden eine solche Entwicklung verhindern. Als Wichtigstes garantieren wir, dass auf Infosperber niemals bezahlte oder gesponserte redaktionelle Beiträge erscheinen werden. Auf ein «Content Marketing» werden wir uns nie einlassen. Das verbieten Statuten und Reglement unserer gemeinnützigen Stiftung.<p></p>
    Urs P. Gasche, Präsident der «Schweizerischen Stiftung zur Förderung unabhängiger Information» SSUI

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