Rasierklingen_Monoprix

Fünf Wegwerf-Rasierklingen für Frauen (links) kosten bei Monoprix mehr als zehn für Männer (rechts). © GS

Frauen zahlen fürs Gleiche mehr als Männer

Red. /  Für Frauen kosten Wegwerfklingen in Frankreich mehr als das Doppelte. In Kalifornien sind geschlechtsspezifische Preise verboten.

Grosse Preisunterschiede für fast identische Produkte gibt es auch bei Déodorants, Zahnbürsten oder Parfums, je nachdem, ob sie im Gestell für Männer oder für Frauen angeboten werden. Das geht aus Recherchen in Frankreich hervor, wie die Internet-Zeitung «FrauenSicht.ch» berichtet.
Monoprix erklärte die Preisunterschiede mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen und dem Verkaufsvolumen. Die Wegwerf-Rasierklinge für Frauen beispielsweise sei in der Herstellung etwas teurer. Weshalb sagte Monoprix nicht. Zudem sei das Verkaufsvolumen viel tiefer als bei den Männern. Weshalb «Monoprix» nach der gleichen Logik umgekehrt Kosmetika für Frauen ebenfalls teurer verkauft als für Männer, erklärte der Discounter nicht.

Auch für Dienstleistungen zahlen Frauen oft mehr. Ein Haarschnitt beispielsweise oder die Reinigung einer Bluse sind meist teurer. Für die Politik sei diese Diskriminierung bisher kein Thema, kritisiert «Georgette Sand», eine Frauen-NGO in Frankreich. Ganz anders, wenn Männer betroffen sind: Die Eu habe geschlechtsspezifische Autoversicherungen verboten, weil diese Männer diskriminieren. Bis vor kurzem waren solche Versicherungen günstiger für Frauen, weil sie weniger Unfälle verursachen.
In den USA hat als erster Bundesstaat Kalifornien bereits 1996 geschlechtsspezifische Preisunterschiede verboten.


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2 Meinungen

  • am 16.11.2014 um 12:08 Uhr
    Permalink

    Wer sich die geschlechtsspezifischen Preise noch nicht begriffen hat, hat die Welt nicht begriffen! Stellen Sie sich mal vor, wenn Ihre Frau nur drei Paar Schuhe, eine Tasche und fünf Paar Hosen oder Röcke in ihrem Kleiderschrank halten würde. Desaster, das Welt BIP und auch das BIP der Schweiz wäre um 40 Prozent niedriger! Und auch unser Wohlstand, denn wir sind eine Konsumgesellschaft, die Frauen machens möglich!
    Dies ist aber keine rassistische Feststellung, höchstens eine, dass Gleichberechtigung auch nicht mit Quoten zu erreichen ist. Wenn Sie mich fragen, ich wäre durchaus für Quoten: Quoten für Schuhe, Quoten für Handtaschen, Quote für Kleider. Als Mann habe ich diesbezüglich mit Quoten kein Problem!
    Aber die Wirtschaft vielleicht schon!

  • am 17.11.2014 um 13:02 Uhr
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    So wird die Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsdebatte endgültig hirnrissig. Frauen wollen Frauen um jeden Preis gleich behandelt, also als Individuum mit gleichen Rechten behandelt werden. Konsequenterweise sind Frauen deshalb ein Kundensegment, das ernst genommen wird, deren Kaufverhalten studiert und entsprechend das Marketing und Preisbildung festgelegt wird. Wenn Frau ein andere Kosten/Nutzen Erwartung hat und bereit ist, mehr zu bezahlen, hat dies nichts mit Diskriminierung zu tun, sondern ist ein gesundes Kundenverhalten. Ein Testosteron gesteuerter Mann bezahlt auch überdurchschnittlich mehr für einen Golf mit stärkerem Motor als der umweltbewusste Autokäufer für den Golf Basic. Ersterer wird sich wohl nicht diskriminiert fühlen und Journalisten jammern lassen.
    In der DDR war’s mal so: Alle waren «gleich». Sie ging bankrott. Keine Wertschöpfung, keine Innovation, keine Investition, keine Motivation. Eine solch dumme Antidiskriminierungspolemik ist schlussendlich wohlstandsgefährdend. Die intelligente, souveräne, selbstbewusste Frau kauft eben die Rasierer in der Variante für Männer. Ist’s die Mehrheit werden die Preise der Frauen-Variante vielleicht sinken oder jene für Männer dank der grösseren Nachfrage steigen…so funktioniert’s !

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